Hoher Besuch bei der Wildensteinschule: Ministerialdirektorin Isabel Kling vom Landes-Ministerium für Ernährung, ländlicher Raum und Verbraucherschutz hat bei der seit Anfang dieses Jahres zertifizierten Naturparkschule vorbeigeschaut. Sie informierte sich im Auftrag von Minister Peter Hauk über das Projekt Naturpark-Kochschule.

Naturpark-Kochbus rollt an

Alle sind begeistert. In der roten Jacke: Ministerialdirektorin Isabel Kling.
Alle sind begeistert. In der roten Jacke: Ministerialdirektorin Isabel Kling. | Bild: Susanne Grimm

Die Wildensteinschule unter der Leitung von Petra Schweikart-Rebholz kooperiert seit der Zertifizierung regelmäßig mit dem Naturpark Obere Donau und anderen außerschulischen Partnern. Am Tag des Besuchs von Isabel Kling war der Naturpark-Kochbus aus dem benachbarten Naturpark Südschwarzwald vor Ort, um mit den Kindern zu kochen. Während die Kleinen unter Anleitung von Oliver Rausch und seinem Kochbusteam Gemüsesnacks, Ketchup und sauer Eingelegtes herstellten, besichtigte Kling die Schule. Dabei haben sie weitere Gäste begleitet, darunter Landrätin Stefanie Bürkle, Bürgermeister Stephan Frickinger, Bernd Schneck und sein Team vom Naturpark Obere Donau sowie Karl Endriß vom Landesbauernverband und die Schulleiterinnen Dorothee Riester von der Donau-Lauchertschule Sigmaringendorf und Henriette Keller aus Rohrdorf.

Nachhaltige Ernährung

Nach den Begrüßungen durch Projektkoordinatorin Chiara Schuler vom Naturpark Südschwarzwald und Worten der Landrätin sowie der Ministerialdirektorin ließ Rektorin Petra Schweikart-Rebholz anhand einer Fotoschau die vielfältigen Aktionen, die das Kollegium während der beiden vergangenen Jahre mit den Kindern umgesetzt haben, Revue passieren. So beispielsweise Kartoffelaktionstage, Fledermausführung auf der Burg Wildenstein oder Bau und Pflege von Nistkästen im nahen Wald. Mit viel Herzblut und Kreativität ist die Schule dabei, um die Kinder, aber auch deren Eltern zu sensibilisieren und zu motivieren, gemeinsam zu kochen und nachhaltige Ernährung sowie Lebensmittel aus regionaler Landwirtschaft in den Alltag zu integrieren. Denn darum gehe es: „Von Klein auf ein Bewusstsein zu schaffen für den Wert der Nahrung, dessen Herkunft und dem Nutzen für die Gesundheit“, sagte Isabel Kling und verwies auch auf die Kampagne des Ministeriums „Natürlich. Von daheim“.

Die Kinder bereiten ihr eigenes Ketchup zu. Rechts Pia Gutmann vom Naturpark-Kochbusteam.
Die Kinder bereiten ihr eigenes Ketchup zu. Rechts Pia Gutmann vom Naturpark-Kochbusteam. | Bild: Susanne Grimm

Politikerinnen sind begeistert

Ministerialdirektorin Isabel Kling und Landrätin Stefanie Bürkle stärken sich mit Gemüse-Power-Snacks, von den Kindern im Kochbus gemacht.
Ministerialdirektorin Isabel Kling und Landrätin Stefanie Bürkle stärken sich mit Gemüse-Power-Snacks, von den Kindern im Kochbus gemacht. | Bild: Susanne Grimm

Kling nannte Beispiele für das Engagement ihres Ministeriums wie die Unterstützung von Bildungseinrichtungen durch Projektförderungen in Bereichen wie Ernährung und Landwirtschaft, wie eben diese Naturpark-Kochschule oder der Lernort Bauernhof. Die Ministerialdirektorin wie auch Landrätin Stefanie Bürkle, die gleichzeitig Vize-Vorsitzende des Naturparks Obere Donau ist, zeigten sich begeistert vom besonderen Engagement und von der vorbildlichen Bildungsarbeit der Naturparkschulen im Allgemeinen und der Wildensteinschule im Besonderen. Auch die Offenheit der Kinder und die vielen von ihnen gestellten Fragen beeindruckten Kling, die versprach: „Das Ministerium wird sich weiterhin dafür stark machen, dass das Leben in Baden-Württemberg so lebenswert bleibt und ihr auch als Erwachsene immer gerne nach Hause zurückkommt.“

Powersnacks aus Gemüse

Nachdem die Kinder mit Pia Gutmann und Claudia Bohnert vom Kochbus-Team Gemüse-Powersnacks zubereitet hatten, verteilten sie diese voller Stolz unter den Gästen. „Wir erfahren immer wieder, dass die Kinder unheimlich stolz auf ihr selbst gemachtes Essen sind“, sagte Chiara Schuler, die seit Bestehen der mobilen Kochschule die Projekte koordiniert. Dass die Kinder voll bei der Sache sind, war eindeutig zu erkennen. Sie schnippelten Gemüse, im Unterricht gingen sie Zutatenliste einer Packung Schokodrink durch. Mit ihrer Lehrerin erforschten sie den Inhalt, rätselten über den Zuckergehalt. Als die Lehrerin einen Beutel Zucker aus der Packung zog, der fast so groß war, wie die Packung selbst, waren sie perplex. „So viel Zucker“, riefen sie. „Wunderbar“, befand die Ministerialdirektorin begeistert, „so werden bewusste Verbraucher herangezogen.“

Mit der Lupe erforschen die Kinder die Zutatenliste des Schokodrinks
Mit der Lupe erforschen die Kinder die Zutatenliste des Schokodrinks | Bild: Susanne Grimm

Wie Chiara Schuler verdeutlichte, liege die Wurzel und die Koordination der Kochschule im Naturpark Südschwarzwald, „aber es werden mittlerweile auch andere Naturparks in Baden-Württemberg besucht“. Möglich sei das durch die Mittel des Ministeriums. So könne das Projekt auch künftig aufs ganze Ländle ausgeweitet werden, „denn ein zweiter Bus wird auf Tour gehen“. Allerdings bremste Ländrätin Stefanie Bürkle etwas. Die finanziellen Aussichten des Landkreises stellen eine weitere Unterstützung des Angebots in Frage.