Sommer im Städtle – Top oder Flop? Die Antwort darauf werden die Gastronomen, Einzelhändler und vor allem die Besucher erst geben können, wenn die Veranstaltungsreihe zu Ende ist. Der Förderbescheid zwingt die Stadt dazu, ein Programm auf die Beine zu stellen, dass sich schnell, unkompliziert und ohne großen finanziellen Aufwand realisieren lässt. Die Stadt steht aber auch in der Schuld der Bürger, die nach einem langen Prozess darauf warten, dass ihre Anregungen auch Gehör finden.

Beruhigungsspritze für Bevölkerung

Die erstmalige Veranstaltungsreihe könnte demnach eine Beruhigungsspritze für den Teil der Bevölkerung sein, die sich an den Ideenbörsen und Kreativworkshops rege beteiligt haben. Es darf nicht bei leeren Versprechen bleiben, weshalb nun schleunigst die noch für dieses Jahr angekündigte Boulderwand errichtet werden muss. Was an dieser Stelle noch angemerkt werden muss: Lampions, Stühle und bemalte Straßen werden keine Scharen von Menschen in die Altstadt locken.

Nischenpublikum wird bedient

Bei den Konzerten fehlen Lokalmatadore – fehlen hiesige Musikvereine, die beispielsweise ihre Proben ins Freie verlegen könnten, fehlen begabte junge Schüler der Musikschule, die ihre Eltern und Großeltern von ihrem Können überzeugen könnten, fehlen auch Schulchöre und Big Band, die diesen Rahmen verdient hätten, auch wenn die meisten Termine in die Ferien liegen. Stattdessen treten Musiker auf, die eine Nischengruppe bedienen. Hinterher werden die Besucherzahlen trotz des freien Eintritts belegen, ob die Konzerte eine große Zielgruppe ansprechen oder nicht. Und auf die Unterstützung der meisten Gastronomen kann die Stadt nicht zählen. Fast alle Wirte sind während des Zeitraums in Urlaub. Wenn Sommer im Städtle vorbei ist, müssen sich bei der Manöverkritik alle Beteiligten die Wahrheit sagen und sich nicht gegenseitig Honig um den Mund schmieren. Nur eine offene Diskussion kann für die Wiederholung 2026 Früchte tragen.