Übungen mit dem Feuerlöscher anstatt Vokabeln lernen: Die Sechstklässler aller Pfullendorfer Schulen haben vergangene Woche an verschiedenen vor der Stadthalle aufgebauten Stationen wichtige Tipps und Informationen erhalten, wie sich im Fall einer Katastrophe richtig zu verhalten haben. Die Notfallvorsorge betrifft aber die gesamte Bevölkerung. Was dabei zu beachten ist, steht auch in einem Ratgeber des Bundesamts für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Hier eine kleine Checkliste.

  • Was tun, wenn die Energie ausfällt: In der Regel werden Stromausfälle in wenigen Stunden behoben. Aber in Notsituationen kann es durchaus auch Tage dauern, bis der Strom wieder verfügbar ist. Wer beispielsweise einen Ofen hat, sollte immer einen Vorrat an Kohle, Briketts oder Holz im Haus haben. Es schadet auch nichts, genügend Kerzen, Streichhölzer und Feuerzeuge vorrätig zu haben. Ein weiterer Ratschlag für die Notfallvorsorge lautet unter anderem, eine ausreichende Bargeldreserve zu haben, weil bei einem Stromausfall die Geldautomaten nicht mehr funktionieren.
  • Gepäck für den Notfall: Es kommt nicht selten vor, dass in Notfällen eine Evakuierung erforderlich ist, weil beispielsweise eine Gasleitung ein Leck hat. Daher ist es wichtig, sich schon vorab Gedanken über ein Notgepäck zu machen, weil sonst die Zeit fehlt. Oberste Grundregel: Es sollte für jedes Familienmitglied nicht mehr mitgenommen werden als in eine Rucksack passt. Ein Rucksack ist praktischer als ein Koffer. In den Notfallrucksack gehören demnach wichtige Dokumente wie die Familienurkunden, Sparbücher, Ausweise, Rechnungen, die offene Zahlungsansprüche belegen. Und in den Notfallrucksack gehören auch Geld, Wertsachen, Schlafsack oder Decke, Kleidung und Hygieneartikel sowie Verpflegung für zwei Tage samt Geschirr und Besteck.
  • Das gehört in die Hausapotheke: Ein Unfall im Haushalt, eine Verletzung bei der Gartenarbeit: Manchmal muss es ganz schnell gehen. Daher ist es von Vorteil, eine Hausapotheke zu haben, in der alles Wichtige erhalten ist und die auf dem aktuellen Stand ist. Zur Hausapotheke gehören persönliche, vom Arzt verschriebene Medikamente, Erkältungsmittel, Schmerzmittel, Mittel gegen Durchfall, Übelkeit, Erbrechen, Fieberthermometer, Wunddesinfektionsmittel sowie Scheren, Pflaster und Binden.
  • Auf Unwetter gut vorbereitet sein: Stürme, heftige Gewitter, Schneechaos und Starkregen gehören auch in unsere Region zum Jahreslauf. Durch den Klimawandel können sich die Unwetterereignisse noch häufen. Und weil jeder Mensch davon betroffen sein kann, sollten ungeschützte Orte gemieden werden. Stattdessen sollte Schutz in Gebäuden gesucht werden. Wenn noch ausreichend Zeit ist, sollten draußen bewegliche Gegenstände wie Gartenmöbel oder Fahrräder gesichert werden. Wer bei Hagel oder Sturm zu Hause ist, sollte empfindliche Geräte vom Netz nehmen und die Fenster, Roll- und Fensterläden schließen. Und Vorsicht beim Betreten überfluteter Keller, denn es besteht die Gefahr eines Stromschlags, wenn der Hausanschlusskasten im Keller untergebracht ist.
  • Wenn es brennt: Das Entsetzen ist groß, die Gefahr auch: Feuer, dass außer Kontrolle gerät, ist immer eine Katastrophe. Dennoch gibt es effektive Methoden, um sich effektiv vorzubeugen und zu schützen. Große Wirkung erzielen nach wie vor Rauchmelder und ein Feuerlöscher im Haus. Die Bewohner sollten auch darauf achten, dass offenes Licht wie Kerzen oder Feuer nie unbeaufsichtigt bleiben, dass leicht brennbares Material im Keller entfernt wird und dass elektrische Geräte im Haus in Ordnung sind.
  • Wasservorrat für die Hygiene: Regelmäßiges Duschen, Zähneputzen oder Händewaschen scheint in der Gesellschaft selbstverständlich zu sein. Trotzdem ist mangelnde Hygiene oft der Grund für Seuchen und Krankheiten. Gerade bei Katastrophen kann es passieren, dass über einen längeren Zeitraum kein Wasser mehr zur Verfügung steht. Daher wird empfohlen, bei lang andauernden Ausfällen der Wasserversorgung das Wasser in allen größeren verfügbaren Gefäßen zu sammeln: Badewanne, Waschbecken, Eimer und Töpfe. Und es sollte bei Wasserknappheit auch auf die Hygiene geachtet werden, darauf dass genügend Seife, Zahnpasta, Feuchttücher und Toilettenpapier vorrätig ist.

Schüler üben den Katastrophenschutz Video: Dirk Thannheimer