Erneut waren die gemeindeeigenen Kinderhäuser Thema im Leibertinger Rat. Zu Beginn der Sitzung am Dienstag informierte Bürgermeister Stephan Frickinger über den Stand der Planungen beim Umbau der beiden Einrichtungen in Leibertingen und Thalheim. Intensiver beschäftigten sich die Gemeinderäte später mit dem Kinderhaus „Sonnenschein“ im Ortsteil Kreenheinstetten. Anlass war ein Antrag des dortigen Ortschaftsrats, dass der Gemeinderat beschließen soll, das Kinderhaus „Sonnenschein“ zu ertüchtigen und zu sanieren. Auch die Kreenheinstettener Gemeinderäte Klaus Buck, Beate Volk und Markus Bugge gehören zu den Antragstellern sowie Guido Amann in seiner Doppelfunktion als Gemeinderat und Ortsvorsteher.
Kinderhaus hat Mängel
Das Kinderhaus „Sonnenschein“ erfülle bei weitem nicht die Richtlinien des Kommunalverbandes für Jungend und Soziales (KVJS) in Baden-Württemberg, heißt es in dem Vorschlag der Kreenheinstettener Ortschafts- und Gemeinderäte. Laut Antrag fehlt es unter anderem an Garderobenplätzen, zeitgemäßen sanitären Anlagen, geeigneten Schlafräumen sowie an Räumen für Personal und Elterngespräche. Der Kindergarten platze sprichwörtlich aus allen Nähten, stellen die Antragssteller die Situation dar.

Mehr Ganztagesplätze nachgefragt
Weil Ganztagesplätze momentan stark nachgefragt sind, möchte der Kindergarten Sonnenschein in Zukunft mehr davon anbieten. Wegen der räumlichen Situation allerdings bekommt die Einrichtung keine Genehmigung dafür. „Man wolle zwei altersgemischte Gruppen genehmigt bekommen“, sagte Birgit Hartmann die Leiterin der drei Kinderhäuser in Leibertingen, die während der Gemeinderatssitzung im Publikum saß.
Finanzierung könnte schwierig werden
Er könne dem Antrag aus dem Ortschaftsrat voll und gänzlich zustimmen, das Kinderhaus habe Sanierungsbedarf, meinte Bürgermeister Frickinger bei der Beratung über des Antrags aus Kreenheinstetten. Seit der Entstehung sei an dem Kindergarten nicht viel passiert, sagte Frickinger in Bezug auf den Zustand des Gebäudes aus den 1970er Jahren. Man habe vor einigen Jahren das Dach saniert, stellte Frickinger die Situation dar. Er bat den Gemeinderat, dem Antrag der Kreenheinstettener Gemeinde- und Ortschaftsräte zu folgen. Der Bürgermeister wies darauf hin, dass es wichtig sei, zuvor genau zu ermitteln, welchen Bedarf es tatsächlich gebe. Er bitte das Gremium aber um Nachsicht, wenn es mit den Kosten nicht so einfach werde. „Wir geraten an die Leistungsfähigkeit der Gemeinde angesichts der Projekte, die momentan anstehen“, sagte Frickinger. Man werde in der geplanten Klausurtagung des Gemeinderats darüber sprechen müssen, welche man Projekt man vorziehen wolle, fügte er an.
Pflichtaufgabe der Gemeinde

Es fehle bei der aktuellen Kinderzahl deutlich an Raumfläche, sagte Ortsvorsteher Guido Amann bei der Begründung des eingebrachten Antrags. „Wir wollen auch keine Hilfslösung haben, die dann nur drei Jahre hält“, fügte er hinzu. Die Kinderzahlen seien in Kreenheinstetten momentan stabil, stellte Amann die Lage dar und meinte weiter: „Wir wollen einen modernen und nachhaltigen Kindergarten, der für die nächsten 30 Jahre funktioniert.“ Er wies auch darauf hin, dass der Kindergarten eine Pflichtaufgabe der Gemeinde sei.

Umsetzen oder prüfen?
Unklarheit herrschte im Rat kurzzeitig, was nun tatsächlich beschlossen werden sollte. Gemeinderat Markus Bugge plädierte dafür, die Umsetzung des Projekts durch die Verwaltung sofort zu beschließen: „Wir sollten beschließen, das wird gemacht und die Ausarbeitung ist der Auftrag an die Gemeinde“, sagte Bugge. Gemeinderat Armin Beck sprach sich dafür aus, die Gemeinde zunächst mir der Prüfung des Bedarfs und verschiedener Varianten zu beauftragen. Eventuell könne auch ein Neubau die bessere Lösung sein. Gemeinderat Klaus Buck bat darum, dass im Beschlussvorschlag aufgenommen wird, dass Varianten zur Sanierung nur am Standort Kreenheinstetten geprüft werden. Am Ende lautete der Beschlussvorschlag für die Sanierung des Kindergartens „Sonnenschein“: Das Projekt wird umgesetzt, Details werden geklärt und Varianten am Standort Kreenheinstetten untersucht. Dafür fand sich im Gemeinderat zuletzt auch eine Mehrheit.