Als zweite Schule in der Region darf sich die Wildensteinschule in Leibertingen „Naturpark-Schule“ nennen. Die erfolgreiche Zertifizierung wurde mit einem bunten Programm feierlich begangen. Die Zertifizierungs-Urkunde überreichte Bernd Schneck an die Leiterin der Leibertinger Grundschule, Petra Schweikart-Rebholz. Schneck ist Geschäftsführer des Naturparks Obere Donau und vertrat den Verband deutscher Naturparke, der die deutschen Naturpark-Schulen ins Leben gerufen hat.

Leibertingen und die Grundschule der Gemeinde befinden sich im rund 150.000 Hektar umfassenden Naturpark Obere Donau. Nur Schulen die in einem der 104 Naturparke Deutschlands liegen, dürfen „Naturpark-Schule“ werden. Über ein Jahr hat die Zertifizierung der Wildensteinschule gedauert. Dafür wurde neben einem Gemeinderatsbeschluss auch die Zustimmung der Schulkonferenz benötigt. Im Rahmen des Zertifizierungsprozesses hatte das Kollegium der Wildensteinschule Unterrichtsmodule zu entwickeln, die sich mit Natur- und Nachhaltigkeitsthemen beschäftigen. So durften die Schülerinnen und Schüler unter anderem Nistkästen bauen und im Wald aufhängen, ein Bienenhotel aufstellen, eine Gewässeruntersuchung durchführen und Fledermäuse beobachten. Unterstützt wurden sie dabei von den örtlichen Naturparkmitarbeitern und unter anderem von Revierförster Christoph Möhrle. Dabei war es den Lehrerinnen und Lehrern der Wildensteinschule wichtig, dass das Wissen so weit wie möglich vor Ort und nicht im Klassenzimmer vermittelt wird. „Wir wollen Euch bewusst machen, in was für einer schönen Umgebung ihr wohnt“, nannte Schulleiterin Schweikart-Rebholz während der Feier am Dienstag zur Zertifizierung als ein Ziel der Kooperation mit dem Naturpark. „Durch die Zertifizierung haben wir Zugang zu naturpädagogischem Lehrmaterial“, ergänzte sie.

Bei den Schülerinnen und Schülern war zu spüren, dass sie sich im vergangenen Jahr intensiv mit dem Naturpark auseinandergesetzt hatten. So konnten sie die Fragen, die ihnen Naturparkgeschäftsführer Schneck rund um die Tiere und Pflanzen im Donautal stellte, sofort beantworten. Etwa, dass sich die Zähne des Bibers von selbst wieder schärfen oder dass das scheue Tier mit den Pinselohren der Luchs Elias ist.

„Naturpark-Schule bedeutet vor allem etwas zu erleben und Freude dran haben“, meinte Bernd Schneck. Es sei wichtig, sich Wissen und Sachkompetenz anzueignen, damit man wisse, wie etwas funktioniert. Leibertingens Bürgermeister Stephan Frickinger bezeichnete in seiner Ansprache die Kinder der „Naturpark-Schule“ als „Superhelden“, die der Natur und den Tieren helfen. „Auch die kleinste Aktion, die ihr macht, ist eine Superhelden-Aktion“, sagte Frickinger.

Die Kinder boten zur Übergabe ein buntes Programm. Musiklehrer Dietmar Fliß-Falinski begleitete die musikalischen Beiträge mit Klavier und Gitarre. Sportlerin Silke Biselli-Jäger war für die Tanzeinlagen verantwortlich. Die Kinder zeigten unter anderem eine Bodypercussion und führten einen Sketch auf. Im von den Kindern der Klasse 3 organisierten Quiz „Wer wird Naturparkchampion?“ trat der Bürgermeister gegen Elisabeth Ohmacht an, wobei die stellvertretende Schulleiterin knapp gewann.

Neben den ehemaligen Rektoren der Wildsteinschule Peter Wirth und Hubert Stekeler gehörten auch die beiden Alt-Bürgermeister Heinrich Güntner und Armin Reitze zu den Gästen. Güntner ermahnte in seinem Grußwort die Schulleiterin und den amtierenden Bürgermeister dem bei der energetischen Sanierung entfernten Grundstein der 1960 erbauten Wildensteinschule wieder einen Platz zu geben.

„Die Schulen von Meßkirch-Rohrdorf, Sigmaringendorf und Gosheim im Landkreis Tuttlingen sind aktuell in der Zertifizierung zur Naturparkschule“, erklärte Ida Reichenecker, Projektkoordinatorin des Naturparks Obere Donau für die regionalen Naturpark-Schulen. In fünf Jahren steht eine erneute Evaluierung an. Bernd Schneck hofft bis dahin auf „ganz viele spannende Aktionen und ganz viele Antworten auf ganz viele Fragen.“