Spatenstich für das "Altenhilfezentrum Meßkirch". Bürgermeister Arne Zwick sprach aus diesem Anlass gestern "von einem wichtigen Tag für die Stadt". Schließlich werde es nach Fertigstellung des Gebäudes neben den Unterkünften auch zwölf Plätze für eine Tagespflege geben, hob er hervor. Eines Angebots also, dass es so bislang noch nicht gab in Meßkirch. "Da freue ich mich wirklich darüber", sagte das Stadtoberhaupt mit Verweis darauf, dass bislang fahren musste, wer aus Meßkirch das Angebot einer Tagespflege für seine Angehörigen in Anspruch nehmen wollte.

Gut gewählt sei die Bezeichnung "Zentrum", stellt Zwick fest. Denn schließlich sollten an der Stockacher Straße in Zukunft unterschiedliche Angebote gebündelt werden. Auf diesen Punkt ging auch Alexander Sperl, Geschäftsführer des Caritasverbands im Landkreis Sigmaringen, ein. "Direkt neben dem bisherigen Altbau entsteht unser neues Caritas-Altenhilfezentrum. Es werden insgesamt 60 Plätze in vier Wohngruppen à 15 Bewohner im Bereich Dauer- und Kurzzeitpflege realisiert werden." Darüber hinaus werde der Partner des Caritasverbands, die Sozialstation St. Heimerad aus Meßkirch, im künftigen Altenhilfezentrum eine neue Heimat finden, da die bisherigen Räumlichkeiten für die Bedürfnisse der Sozialstation nicht mehr ausreichen. "Weiter werden zwölf Plätze für eine Tagespflege entstehen, diese werden ebenfalls von der Sozialstation St. Heimerad betrieben werden", sagte Sperl.

Es werde auch weiter eine kleine Begegnungsstätte mit stationärem Mittagstisch für ältere Menschen geben und von der Sozialstation werde für Meßkirch und Umgebung auch weiterhin Essen auf Rädern angeboten werden. "Weitere niederschwellige Angebote möchten wir ebenfalls etablieren", kündigte Sperl an und fasste zusammen: "So entsteht insgesamt ein Caritas-Altenhilfezentrum für Meßkirch und Umgebung, wo nahezu alle Module der Altenhilfe angeboten werden, die von pflegebedürftigen Menschen und deren Angehörigen benötigt werden."
Bereits seit Anfang 2000 geb es für die Raumschaft Meßkirch eine Außenstelle des sogenannten Caritassozialdiensts, also des Basisdienstes des Verbands in der Stadt. "Dieses Angebot hat sich in Meßkirch sehr etabliert, weshalb wir dieses Engagement auch in Zukunft fortsetzen möchten. Auch die neuen Büros für unseren Caritassozialdienst werden deshalb im Neubau Platz finden." Weitere Beratungsdienste des Verbands würden außerdem durch regelmäßige Außensprechstunden für die Einwohner von Meßkirch und Umgebung angeboten werden, schloss Sperl.
"Ich freue mich wahnsinnig."
Seitens der Bewohner des Gröber Hauses wurde Vorfreude auf den neuen Bau geäußert. "Es wird nötig sein", sagte etwa Margarete Mülherr aus Schwandorf. "Ich freue mich wahnsinnig", sagte Heim- und Pflegedienstleiterin Evelin Lehmann. Das Gröberhaus genieße einen guten Ruf und Fakt sei so auch, dass schon jetzt – trotz der jetzigen Situation im Altbau – die Warteliste übervoll ist.
Der Rohbau soll bis zum Jahresende fertiggestellt sein
Wie ist die Vorgeschichte zum jetzigen Baustart für das Altenhilfezentrum?
Der Caritasverband im Landkreis Sigmaringen ist seit dem Jahr 1980 Träger des Altenpflegeheimes Conrad-Gröber-Haus in Meßkirch. "In den zurückliegenden beinahe 40 Jahren wurden hier von unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zahlreiche Menschen betreut und gepflegt, sie haben bei uns ein neues Zuhause gefunden", sagte Alexander Sperl, Geschäftsführer des Caritasverbands im Landkreis Sigmaringen, bei der Eröffnung. Zwischenzeitlich sei das Haus sehr in die Jahre gekommen, Standards hätten sich weiterentwickelt und verändert und auch durch die gesetzlichen Vorgaben sei erforderlich geworden, eine entsprechende Neuplanung vorzunehmen. "In den zurückliegenden Jahren haben sich deshalb Geschäftsführung, Vorstand und Caritasrat unseres Verbandes gemeinsam mit unserem Spitzenverband, dem Caritasverband für die Erzdiözese Freiburg, umfassend Gedanken bezüglich einer Neulösung gemacht." Im Januar 2018 sei dann der Bauantrag auf den Weg gebracht worden und Anfang Juli sei die Baugenehmigung mitsamt Teilbaufreigabe eingetroffen.
Wie ist die Finanzierung des Vorhabens aufgestellt?
Der Caritasverband im Landkreis Sigmaringen investiert in der Raumschaft Meßkirch in dieses Projekt insgesamt rund 9,1 Millionen Euro. "Wir werden dabei vom Erzbistum Freiburg mit einer Förderung von etwa 700 000 Euro unterstützt", sagte Sperl. Des Weiteren erhalte der Caritasverband für sein Bauvorhaben einen Zuschuss in Höhe von 260 000 Euro vom Deutschen Hilfswerk. Der Rest werd von dem Caritasverband über Darlehen finanziert.
Wie geht es weiter?
Das Gewerk Rohbau wurde vergeben an die Firmen Löhle aus Meßkirch und Decker aus Nusplingen. Die Rohbauarbeiten werden voraussichtlich bis Ende des Jahres abgeschlossen sein. Die weiteren Arbeiten sollten dann im Lauf des Jahres 2019 erfolgen, "sodass wir insgesamt davon ausgehen möchten, dass unser Caritas-Altenhilfezentrum Meßkirch Ende 2019 oder Anfang 2020 fertiggestellt sein wird", blickte Sperl in die Zukunft. (mos)