Bürgermeister Arne Zwick sagte auf Nachfrage, dass mit der Baugenehmigung frühestens ab März des kommenden Jahres zu rechnen sei und erst danach gestartet werden könne. Im Rahmen des nun beginnenden Genehmigungsverfahrens beim Landratsamt würde auch das immissionsschutzrechtliche Genehmigungsverfahren mit geprüft. Bürgermeister Zwick stellte zudem klar, dass im Landratsamt nun darauf geachtet wird, dass alle für das Baugesuch notwendigen Unterlagen dort vorliegen. "Wenn etwas fehlt, dann muss es noch nachbestellt werden." Erst wenn bei der Baurechtsbehörde der Kreisverwaltung festgestellt werde, dass die Unterlagen komplett sind, könne die Angrenzeranhörung beginnen. "Und dieser Prozess kann dauern", setzte Zwick mit Blick auf die Einbeziehung der Nachbarschaftsanhörung hinzu. Mit dieser Feststellung wolle er Gerüchten vorbeugen, dass die Nachbarschaftsanhörung ausfällt, fuhr er fort und betonte, dass das mitnichten der Fall sein werde. Er setzte indessen auch hinzu: "Wer Angrenzer ist und wer nicht, dafür gibt es klare gesetzliche Regelungen. Und nicht, wer sich als Anlieger fühlt ist deshalb automatische auch euin Angrenzer."

Gemeinderat Jürgen Fecht fragte nach, ob das Krematorium-Gebäude eine Dachbegrünung haben werde, so wie vorgesehen. Das bejahte der Bürgermeister. Auf eine weitere Frage des Gemeinderats sagte der Bürgermeister, dass die geplante Anlegung des Parkplatzes jedoch nicht zeitgleich erfolgen werde. "Ich kann dem Projekt nicht zustimmen. Es ist zu nah an der Straße, viel zu groß und das Gebäude passt nicht ins Stadtbild", kündigte der CDU-Gemeinderat darauf hin an.

Auch sein Fraktionskollege Christian Fecht sprach sich gegen den geplanten Bau des Krematoriums aus. "Ich bin immer noch dagegen", sage er und verwies auf die seiner Meinung nach vor Ort vorherrschende Windrichtung, die die Abluft des Krematoriums in Richtung Stadt treiben werde. Auf diesen Einwand entgegnete Bürgermeister Arne Zwick, dass das Thema der Emissionen schon geklärt worden sei. Der Schornstein des geplanten Krematoriums werde nach der derzeitigen Planung, die den Ausschussmitgliedern anhand von Schaubildern und Plänen vorgestellt wurde, zehn Meter hoch sein. Diese Schornsteinhöhe leite sich aus den Regelungen des Bundes-Immissionsschutzgesetzes her. In der zurückliegenden Debatte um das Projekt hatte Bürgermeister Zwick immer wieder kritisiert, dass die Gegner des Standorts nicht faktenorientiert argumentierten. Der Investor Crema Consult aus Villingen-Schwenningen hatte sich freiwillig dazu verpflichtet, die strengen Grenzwerte des 17. Bundesemissionsschutz-Gesetzes einzuhalten. Wie Zwick in der jüngsten Ratssitzung auch betonte, gelte, dass die Anforderung an den Betrieb des Krematoriums im Bebauungsplan festgeschrieben sind. Damit hatte gesichert werden sollen, dass die getroffene Vereinbarung hinsichtlich des Krematoriums am Grundstück und nicht an einer Firma festgemacht werden.

Blick zur Friedhofskapelle soll auch mit Neubau an der Ziegelbühlstraße bewahrt werden

Vor ziemlich genau einem Jahr hatte sich der Meßkircher Gemeinderat bei fünf Gegenstimmen für den Bebauungsplan zum Bau eines Krematoriums am Meßkircher Friedhof ausgesprochen. Ein Rückblick: