So turbulent wie das Jahr 2024 für die Freiwillige Feuerwehr Meßkirch mit dem Gebäudebrand in der Altstadt endete, so turbulent begann auch das Jahr 2025. Bevor die Wehrleute mit der Hauptversammlung in der Rengetsweiler Randenhalle beginnen konnten, hatten sie an diesem Tag bereits drei Alarmierungen abgearbeitet.

3855 Einsatzstunden geleistet

Im Jahr 2024 hatte die Feuerwehr 156 Einsätze zu bewältigen, darunter waren 75 Hilfeleistungseinsätze und 57 Brandeinsätze. Die Wehr absolvierte 18 Sicherheitswachdienste und sechs Dienstleistungen. Insgesamt leistete die Wehr 3855 Einsatzstunden. Der Schwerpunkt der Einsätze liegt mit knapp 50 Prozent weiterhin in der technischen Hilfeleistung. Bei 105 Einsätzen rückte die Wehr innerhalb von fünf Minuten aus, bei 25 Einsätzen nach frühestens sechs Minuten. Etwa die Hälfte der Einsätze war im Zeitfenster zwischen 7 und 17 Uhr.

2024 wurden 85 Kameraden in diversen Lehrgängen ausgebildet

Drei Kameraden besuchten Führungslehrgänge in Bruchsal. „Ich kann mit Stolz verkünden, dass alle Kameraden ihre Lehrgänge mit Erfolg abgeschlossen haben“, betonte der stellvertretende Kommandant, Marcel Back, in seinem Jahresbericht. Des Weiteren wurde am 20. Juli 2024 in Meßkirch die Abnahme der Leistungsabzeichen durchgeführt. Es waren 41 Gruppen aus elf Feuerwehren zur Abnahme der Abzeichen in Bronze, Silber und Gold angetreten.

Die Freiwillige Feuerwehr Meßkirch zählte im vergangenen Jahr mit allen Abteilungen, Fanfarenzug, Jugendfeuerwehr sowie Altersabteilung 324 Mitglieder.

Die Hauptübung führte die Feuerwehr am 19. Oktober in der Innenstadt am Saumarkt durch. Übungsszenario war ein Verkehrsunfall mit einer landwirtschaftlichen Zugmaschine. Zum Jahresende war die Wehr bei einem größeren Brand in der Silvesternacht gefordert. „Der Brand in der Innenstadt mit ihrer engen Bebauung konnte mit großartiger Unterstützung gemeistert werden“, sagte Back. Die Brandausbreitung auf benachbarte Gebäude wurde verhindert. Über den kompletten Einsatzverlauf waren rund 210 Einsatzkräfte beteiligt. Marcel Back dankte allen Kameraden der Feuerwehr Meßkirch, den umliegenden Wehren, dem Technischen Hilfswerk, dem Deutschen Roten Kreuz, der Psychosozialen Notfallversorgung im Landkreis und der Polizei.

108 von 115 votieren für neuen Kommandanten

Zum 1. November 2024 wechselte der bisherige Kommandant der Meßkircher Feuerwehr, Tobias Lumb, als hauptamtlicher Feuerwehrkommandant nach Markdorf. Sein Stellvertreter, Marcel Back, übernahm Lumbs Posten bis zur Hauptversammlung. Im Rahmen dieser wählten nun 115 Wahlberechtigte den 43-jährigen Oberbrandmeister Andreas Fleckenstein mit 108 Stimmen zum neuen Kommandanten. Er bekleidete bereits von 2011 bis 2016 das Amt des stellvertretenden Gesamtkommandanten, kann zahlreiche Fortbildungen und Lehrgänge vorweisen und bringt daher viel Wissen und viel Erfahrung mit. „Jetzt ist es so weit. Jetzt habt ihr mich an der Backe“, dankte der neu gewählte Kommandant für den Vertrauensvorschuss. Er unterstrich, dass die Feuerwehr keine „One-Man-Show“ sei und dass er seine ganze Tatkraft für die Feuerwehr einsetzen werde. Fleckenstein dankte Marcel Back dafür, dass dieser „den Laden in den vergangenen Monaten geschmissen“ habe. „Du bist der Richtige und du hast unsere volle Rückendeckung“, wandte sich Marcel Back an Fleckenstein.

Bürgermeister zollt Einsatzkräften seinen Respekt

In seiner Ansprache zollte Bürgermeister Arne Zwick den Rettern Lob und Anerkennung für deren geleisteten Tätigkeiten. „Es war wieder viel los in Meßkirch und die Feuerwehr enorm gefordert.“

Marcel Back, stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Meßkirch, der neugewählte Kommandant Andreas Fleckenstein und ...
Marcel Back, stellvertretender Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Meßkirch, der neugewählte Kommandant Andreas Fleckenstein und Bürgermeister Arne Zwick (von links). | Bild: Sandra Häusler

Zwick richtete seinen Dank auch an die Betreuer der Jugendfeuerwehr für deren wichtiges Amt in der Ausbildung des Nachwuchses der Feuerwehr: „Wir brauchen viel Nachwuchs und gut ausgebildeten Nachwuchs.“ Die kurze Ausrückzeit findet das Stadtoberhaupt „beachtlich“, und durch den beherzten Einsatz in der Silvesternacht konnte sehr viel Schaden abgewendet werden. Der Schultes dankte auch der Zunft, dem „Boulevard“, allen, die die Einsatzkräfte mit Essen und Trinken versorgt haben, die Unterbringung der Betroffenen und der Firma Löhle für den schnellen Abriss des Brandgebäudes.

Kreisbrandmeister lobt Einsatz in der Silvesternacht

Abgesehen von den Feuerwehreinsätzen sei man auch mit der Feuerwehrstruktur beschäftigt gewesen. „Wir brauchen jeden“, unterstrich der Bürgermeister und hofft, dass die Umstellung auf die Einsatzabteilungen Nord und Süd keinen Schwund nach sich zieht. Der Stadtrat und die Stadt haben die wichtige Weichenstellung vollzogen, damit der neue Kommandant künftig seine Tätigkeit zu 50 Prozent im Hauptamt und zu 50 Prozent im Ehrenamt ausüben kann. Kreisbrandmeister Michael Reitter ging ebenfalls auf den Brand in der Silvesternacht ein: „Eine klasse Leistung und Gemeinschaftsleistung, die die Stadt vor großem Schaden bewahrt hat.“