Kurse für Nichtschwimmer ab fünf Jahren bietet die DLRG Ortsgruppe Krauchenwies-Meßkirch ab dem 11. November wieder im Hallenbad in Meßkirch an. „Die Nachfrage ist sehr groß, die Kurse sind voll belegt“, sagt Karl-Anton Blocherer. Er ist Ausbilder, Prüfer und Schriftführer und war vor Rebecca Frenzel 20 Jahre lang Vorsitzender der Ortsgruppe.

Zahl der Nichtschwimmer nimmt zu

Private Pools, Gartenteiche, Schwimmbäder, Seen und Meere – für Nichtschwimmer lauert hier eine potentielle Gefahr. 2017 konnten zehn Prozent der Kinder zwischen sechs und zehn Jahren nicht schwimmen. Inzwischen hat sich die Situation verschlechtert. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage sind 20 Prozent der Kinder im Grundschulalter nicht in der Lage, sich im Wasser selbstständig und sicher fortzubewegen. Laut Stiftung Kindergesundheit ist Ertrinken die zweithäufigste Unfallursache mit Todesfolge bei Kindern bis 15 Jahren. Die Fähigkeit, schwimmen zu können, trägt wesentlich dazu bei, solche Ertrinkungsfälle zu minimieren.

Corona legt Schwimmausbildung lahm

Bei der Schwimmausbildung, hat sich in den vergangenen Jahren ein Bedarf angestaut. Zwei bis drei Anfängerkurse kann die Ortsgruppe anbieten, diese und die Wartelisten sind immer schnell voll. „Wir kündigen die kommenden Kurse auf der Homepage an und schalten die Anmeldung ein halbes Jahr vor Kursbeginn frei“, erklärt Blocherer. Während der Pandemie, als die Schwimmbäder geschlossen waren oder nur mit 3G-Nachweis besucht werden konnten, fand über längere Zeit fast gar keine Schwimmausbildung statt.

Hilfsausbilder unterstützen bei Kursen

Der erste Anfängerkurs nach Corona konnte dann während der Sommerferien angeboten werden, weil das Hallenbad entgegen dem üblichen Vorgehen offen blieb. „Und vor Corona wurde das Hallenbad zwei Jahre renoviert“, erinnert sich Blocherer. Während des Hallenbadumbaus bot die Ortsgruppe Anfängerschwimmkurse für Kinder in Sigmaringen an. Durch diese äußeren Umstände hinkte auch die Ausbildung der jungen Rettungsschwimmer hinterher. Und die sind notwendig, um beim Unterricht das Personal zu unterstützen. Durch die fehlende Aus- und Weiterbildung der Jugendlichen stand die Ortsgruppe fast ohne Hilfsausbilder da. Die Situation hat sich inzwischen entspannt. „Wir haben nun wieder zehn Jugendliche mit abgeschlossener Rettungsschwimmerausbildung. Sie können als Hilfsausbilder im Anfängerschwimmkurs, aber auch in den Kursen zum Schwimm- und Rettungsschwimmabzeichen eingesetzt werden. Zusätzlich sind fünf erwachsene Hilfsausbilder als Aufsicht im Vorraum, in der Umkleide und am Beckenrand tätig“, erläutert Blocherer.

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Seepferdchen macht noch keinen sicheren Schwimmer

13 Mal treffen sich die Nichtschwimmer jeden Montag im Hallenbad, um mit dem Element Wasser vertraut zu werden und mögliche Ängste zu verlieren. Auch das Ausatmen unter Wasser wird geübt, was später wichtig ist, wenn es an effizientes, kraftsparendes Schwimmen geht. Die Kinder kommen aus der Stadt Meßkirch mit allen Ortsteilen, aber auch aus den Gemeinden Inzigkofen und Leibertingen, aus Wald, Göggingen oder Hohenfels.

Wer das Seepferdchen geschafft hat, kann noch nicht automatisch sicher schwimmen. „Die Kinder halten sich über Wasser und beherrschen die Grundlagen, aber wir empfehlen den Eltern, dass ihre Kinder die Folgekurse besuchen.“ Das Seepferdchen dient also als Vorbereitung für die eigentlichen Schwimmabzeichen. „Erst wer das bronzene Schwimmabzeichen hat, früher wurde es Freischwimmer genannt, schwimmt sicher“, verdeutlicht Blocherer. Bei der praktischen Prüfung muss man hierfür nach einem Kopfsprung vom Beckenrand 15 Minuten Schwimmen, in dieser Zeit sind mindestens 200 Meter zurückzulegen, davon 150 Meter in Bauch- oder Rückenlage und 50 Meter in der anderen Körperlage. Aus zwei Meter Tiefe muss ein Gegenstand heraufgeholt werden und auch ein Sprung vom Startblock oder Ein-Meter-Brett ist gefragt.

Das Bild zeigt den Ausbilder Karl-Anton Blocherer (DLRG Krauchenwies-Meßkirch) mit Kindern, die ihre Schwimmabzeichen in Bronze und ...
Das Bild zeigt den Ausbilder Karl-Anton Blocherer (DLRG Krauchenwies-Meßkirch) mit Kindern, die ihre Schwimmabzeichen in Bronze und Silber abgelegt haben. | Bild: DLRG Ortsgruppe Krauchenwies-Meßkirch

Auch Grundschulen nutzen das Hallenbad

Neben der DLRG bieten das Bildungswerk Meßkirch-Sauldorf, Aquafit Meßkirch und die Delphin Kinderschwimmschule Schwimmunterricht für Anfänger und Fortgeschrittene an. Auch die Meßkircher Grundschulen und die Grundschulen aus Sauldorf, Leibertingen, Wald, Rohrdorf und Inzigkofen nutzen die Einrichtung im Rahmen des Sportunterrichts von September bis zu Beginn der Sommerferien. Doch mit dem Schulschwimmen außerhalb des öffentlichen Schwimmbadbetriebs ist es gar nicht so einfach: Nichtschwimmer dürfen sich nur im flacheren Nichtschwimmerbereich aufhalten. Will die Lehrkraft zum Üben mit einem Nichtschwimmer ins tiefere Wasser gehen, müssten die anderen Teilnehmer alle aus dem Wasser, sofern niemand die Aufsicht über die restlichen Nichtschwimmer übernimmt. Damit die Lehrkraft nicht alleine ist, können beispielsweise Eltern als Hilfskräfte eingesetzt werden. Voraussetzung ist hier ein Rettungsschwimmabzeichen, mindestens in Bronze.