Karl-Heinz Dünnbier zauberte und verzauberte im Meßkircher Schlosskeller sein Publikum mit schauspielerischem Talent, Charme und Magie. Als gäbe es die Schwerkraft nicht, ließ er einen Besen tanzen, jonglierte mit Abflussstampfern, fügte Ringe ineinander und trennte sie wieder, ohne sichtbaren Eingriff. Den gesamten Abend staunten die Gäste und fragten sich: Wie macht er das bloß?

Casting kommt aus dem Schwäbsichen

Schnell hatte der Kabarettist, Zauberer und Bauchredner die Gäste im Schlosskeller für sich eingenommen. Mit charmantem Witz erzählte er in der Figur des Hausmeisters, dass er per Zufall in einem Casting gelandet sei. Das sei im Grunde genommen ein urschwäbisches Wort. Man müsse nur „Kaschdesding“ schnell genug sagen.

Meditatives Putzen

Auch dem japanischen Zen-Buddhismus fühle er sich nahe, denn mit seiner hausmeisterlichen Tätigkeit, Put-Zen, sei er sozusagen ein Ableger. Und schon balancierte er den Besenstil auf dem Fuß, auf der Hand, auf dem Finger und auf dem Kinn. Erst begann die Jonglage geradezu meditativ, bis Dünnbier einen lauten Kampfschrei ausstieß und den Besen wie wild mit Stäbchen hin und her bewegte und im Kreis herum tanzen ließ.

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Garende Oma

Zwischen der Jonglage streute der Kabarettist kleine Witzchen ein. Er fragte ins Publikum, wie denn die Oma in der Sauna heiße, und gab sogleich die Antwort: Hilde-gart. Ebenso löste er die Abkürzung NSA auf: Nachbarin sieht alles.

Danach staunte das Publikum, als der Zauberer mit dem Spruch „Häberle, Häberle“ Knoten in Tücher hinein und wieder heraus zauberte. Oft bezog er das Publikum mit ein, das die Gefäße mit den Tüchern halten oder die Echtheit der Gegenstände bezeugen durfte.

Geldschein in Zitrone

Erstaunte Ausrufe schallten durch den Schlosskeller, als Karl-Heinz Dünnbier den in den Mund gesteckten Löffel als Gabel wieder herauszog. Eine mutige Frau aus dem Publikum gab dem Zauberer einen 50-Euro-Schein, den dieser von anderen begutachen und die Scheinnummer merken ließ. Als der „Fuffi“ schon als verloren galt, schnitt Dünnbier eine Zitrone auf und holte den Schein dort wieder heraus.

Schwaben bekommen ihr Fett weg

Die Schwaben bekamen vom Kabarettisten – selbst ein Schwabe – ordentlich ihr Fett ab. Er führte anschaulich vor Augen, wie diese sich in der Veranstaltung auf einem Kreuzfahrtschiff mit verschränkten Armen zurücklehnen und meinen: Wieso soll ich klatschen, ich habe genug Geld für die Aida bezahlt. Beim Büffet würden sie hingegen weniger Zurückhaltung zeigen. Deshalb die Frage: Woran erkennt man ein Kreuzfahrtschiff mit lauter Schwaben? „Es fliegen keine Möwen hinterher“, gab Dünnbier die Antwort, worauf schallendes Gelächter ausbrach.

Zumba heißt Ranze-Danze

Karl-Heinz Dünnbier baute seine Zaubereien stets in schwäbische Geschichtle ein, welche die Schwaben liebevoll aufs Korn nahmen. Als Bauchredner unterhielt er sich darüber hinaus mit der Puppe Käthe, einer Seniorin, die sich aber noch ordentlich fit halte. „Ich turne bis zur Urne“, versicherte Käthe, und zwar auch mit Zumba, das sie „Ranze-Danze“ nannte. Und sie empfahl Karl-Heinz Dünnbier, nach Krauchenwies zu fahren: „Wenn einer dort war, dann gefällt‘s ihm überall.“

Der Kabarettist, Zauberer und Bauchredner erhielt viel Applaus für seine unterhaltsame und lustige Darbietung und erstaunte sogar noch bei der Zugabe, als sich ein Joghurt-Becher, den er als Würfelbecher nutze, um Würfel aufeinander zu zaubern, plötzlich als geschlossener Becher herausstellte. Das Publikum hatte viel Vergnügen an diesem Abend und verließ gut gelaunt den Meßkircher Kulturkeller.