Ende März musste das Heilig-Geist-Spital, das die Vinzenz von Paul gGmbH in Meßkirch betreibt, drei positiv auf den Coronavirus getestete Bewohner vermelden. Außerdem waren zwei Pflegekräfte mit dem Virus infiziert. Nun wütet das Virus weiter im Pflegeheim: „Die Pandemie hat kein Erbarmen. Wir müssen aktuell leider 15 positive Testungen bei den Bewohnern verzeichnen und zwei bei den Mitarbeitern“, zeigte sich Thomas Roth von der Sigmaringer Regionalleitung des Trägers sichtlich betroffen.
Aktuell zeige ein Großteil der betroffenen Bewohner milde Symptome ohne Fieber. „Uns trifft die Situation sehr und wir beten, dass alle betroffenen Menschen einen milden Krankheitsverlauf haben und genesen“, sagte Thomas Roth. Zwei Bewohner seien in den vergangenen Monaten verstorben. „Bei einem dritten Bewohner, der vor diesem Zeitpunkt bereits im Krankenhaus war, wurde ein positiver Befund ermittelt“, so Roth.
Vier Testergebnisse stehen derzeit noch aus
Fünf weitere Test sind nach Angaben von Christella Daiber, Pressesprecherin der Vinzenz von Paul gGmbH, negativ ausgefallen. Vier Ergebnisse der insgesamt 24 Bewohner stünden noch aus. Zwei Mitarbeiter seien in Quarantäne gewesen. „Nach Beendigung der Quarantäne und negativen Befunden können sie jetzt wieder eingesetzt werden“, so Christella Daiber.
Schutzmaßnahmen wurden weiter verstärkt
Schon bei Bekanntwerden der ersten positiven Testergebnisse hatte die Leitung des Heilig-Geist-Spitals in enger Abstimmung mit dem Gesundheitsamt, der Heimaufsicht und an den Empfehlungen des Robert-Koch-Instituts orientiert, die bereits zu diesem Zeitpunkt bestehenden Schutzmaßnahmen verschärft. „Wir haben umgehend die Bewohner in ihren Einzelzimmern isoliert, die Schutzausrüstung entsprechend angepasst und die Mitarbeiter gezielt in der Versorgung eingesetzt“, schilderte Thomas Roth die Maßnahmen.
Seelsorgebegleiter unterstützen Mitarbeiter und Bewohner
Sowohl für Mitarbeiter, als auch für Bewohner seien Seelsorgebegleiter im Einsatz. „Mit den Angehörigen sind wir in engem Austausch und versuchen die verständlichen Ängste einzufangen“, sagte Roth. Von den 28 Plätzen im Heilig-Geist-Spital sind derzeit 24 belegt. Das Konzept des Heilig-Geist-Spitals sieht vor, dass zwei Plätze für Kurzzeitpflege reserviert sind. Allerdings ist dieses Angebot, Senioren einige Tage im Heilig-Geist-Spital unterbringen zu können, wegen der Corona-Krise ausgesetzt. Kurzzeitpflege würde mehrfache Wechsel im Haus bedingen.
Früher betreuten die Vinzentiner-Nonnen das Spital
Seit gut zehn Jahren verantwortet die Vinzenz von Paul gGmbH das Heilig-Geist-Spital am Ziegelbühl. Den Bewohnern stehen im Normalfall insgesamt 38 Voll- und Teilzeitkräfte zur Seite. Das einst als reines Altersheim geführte Heilig-Geist-Spital wurde bis Mitte der 90er Jahre vom Meßkircher Spitalfonds verantwortet. Vinzentiner-Nonnen hatten sich um die Bewohner des Heilig-Geist-Spitals gekümmert, bis die personelle Situation im Orden die Arbeit unmöglich gemacht hatte.
Bestmögliche pflegerische und emotionale Begleitung anvisiert
„Unsere ganze Kraft legen wir jetzt in die bestmögliche pflegerische und emotionale Begleitung der Menschen und in die Eindämmung der Ausbreitung“, versicherte Thomas Roth abschließend.