Bei der Hauptversammlung des DRK-Ortsvereins Meßkirch machte der Vorsitzende und Bereitschaftsleiter in Personalunion, Armin Seifried, unter anderem deutlich, wie groß der Versorgungsbereich des DRK Meßkirch ist. Neben der Stadt und seinen Ortsteilen gehören auch die Gemeinden Sauldorf und Leibertingen dazu. In Zahlen dargestellt ist der Verein zuständig für 13.132 Menschen, die im Notfall auf die Hilfe von 19 Aktiven, sechs freien Mitarbeitern und sieben Mitgliedern der Altersabteilung hoffen dürfen.

Höchstes Lob für die Altersabteilung

Wobei gerade den Angehörigen der Altersabteilung aller DRK-Ortsvereine bei dieser Hauptversammlung eine besondere Würdigung zuteil wurde: „Sind sie es doch, ohne die beispielsweise kein Blutspendetermin durchgeführt werden kann“, machte Vorsitzender Armin Seifried deutlich. Denn während die jüngeren Mitglieder in der Regel werktags ihrer Berufstätigkeit nachgehen und somit für viele Aktivitäten nicht zur Verfügung stünden, „sind es die Rentnerinnen und Pensionäre, eben unsere Altersabteilungen, die auf der Matte stehen, damit solche Veranstaltungen durchgeführt werden können“, hob der Vorsitzende hervor. Das unterstrichen auch Mario Rilli vom DRK-Kreisverband Sigmaringen und Annette König, Bereitschaftsleiterin von Walbertsweiler.

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DRK will beim Kinderferienprogramm mitmachen

Ohne die Erfahrenen hätten etliche Ortsvereine Probleme, ihre Vereinsaktivitäten aufrecht zu erhalten, so auch die Meßkircher, obwohl sie über einen passiven Mitgliederstand von 1400 Personen verfügen. Um Nachwuchs zu gewinnen und ein Jugendrotkreuz aufzubauen, will der Ortsverein beim diesjährigen Kinderferienprogramm mitmachen. Seifried rief dazu auf, Ideen zu sammeln, wie das DRK für Kinder und Jugendliche attraktiver gemacht werden kann. Denn die Pandemie-Zeit hat nach seinen Angaben auch die Jugendarbeit zum Erliegen gebracht. „Auch muss jemand gefunden werden, der diese Aufgabe in die Hand nimmt“, so der Vorsitzende, der sich aber optimistisch gab: „Ich gehe davon aus, dass wir einen Weg finden werden.“ Drei Brände haben im vergangenen Jahr den Ortsverein gefordert und auf vier Veranstaltungen waren sie im Sanitätsdienst präsent.

Die Meßkircher DRKler waren bei der im Dezember 2022 durchgeführten Großübung im Sigmaringer Karlshotel aktiv dabei.
Die Meßkircher DRKler waren bei der im Dezember 2022 durchgeführten Großübung im Sigmaringer Karlshotel aktiv dabei. | Bild: Picasa

Beim Thema Übung gab Seifried Einblicke in die Neuaufstellung der Einsatzeinheit 1. „Wir sind mit den Maltesern und weiteren Bereitschaften in der Einsatzeinheit 1 zusammengefasst worden“. In dieser Formation habe man im Dezember 2022 erstmals geübt. Der Vorsitzende berichtete über das Übungsszenario, bei der im Sigmaringer Karlshotel eine massenhafte Lebensmittelvergiftung angenommen wurde.

450 Teilnehmer bei den Erste-Hilfe-Kursen

Weitere Aktivitäten der Meßkircher DRKl‘er waren über 30 Erste-Hilfe-Kurse, bei denen 450 Personen ausgebildet wurden sowie Blutspendetermine – derzeit drei im Jahr – und Altkleidersammlungen. Mit diesen Aktionen finanziert sich der DRK-Verein, denn die Fixkosten belaufen sich auf rund 11.095 Euro pro Jahr. Zur Finanzierung trägt auch die Vermietung des Saals im DRK-Heim bei, sowie die Einnahmen von Spenden. Diese seien 2022 allerdings rückläufig gewesen. Trotz Schuldentilgung und „beträchtlich höherer Heiz- und Fahrzeugkosten“ habe der Verein ein kleines Plus erwirtschaftet und mit dem Ergebnis „gerade so das Niveau vor Corona erreicht“, so Seifried, der Kassenwartin Ulrike Stadler-Back eine erstklassige Kassenführung bescheinigte. Mario Rilli, der den Kreisverband vertrat, konnte bei der Hauptversammlung einige hochkarätige Ehrungen vornehmen.

Langjährige Aktive werden bei Hauptversammlung geehrt

Mario Rilli vom DRK-Kreisverband mit den Geehrten vom Ortsverband Meßkirch Rosemarie Böhler (35 Jahre) Rudi König (45 Jahre) und Armin ...
Mario Rilli vom DRK-Kreisverband mit den Geehrten vom Ortsverband Meßkirch Rosemarie Böhler (35 Jahre) Rudi König (45 Jahre) und Armin Seifried (50. Jahre) (von links). | Bild: Susanne Grimm

Allen voran den Vorsitzenden Armin Seifried selbst, der seit 50 Jahren dem DRK die Treue hält und damit, wie Rilli launig sagte, „die Rot-Kreuz-Rente schon massig überschritten hat“. Nach seinen Worten wird die mit 20 Jahren erreicht. Auch Rudi König hat die bereits mehr als zweifach erreicht, denn Rilli ehrte ihn für 45 Jahre. 35 Jahre DRK hat Rosemarie Böhler „auf dem Buckel“ und noch immer sei sie wie die anderen beiden Geehrten aktiv dabei, wenn helfende Hände benötigt werden.

Auch Polizeichef beklagt fehlendes Personal

Grußworte richteten Vertreter der „Blaulichtfraktion“ an die Anwesenden, wie Egon Hafner, Leiter des Polizeiposten Meßkirch. Auch er konnte das Lied vom fehlenden Nachwuchs singen. Trotz eines jüngeren weiblichen Neuankömmlings, „die unseren Altersdurchschnitt deutlich senkt“, seien die meisten seiner Kollegen „im fortgeschrittenen Alter“. Die Bemühungen auf höherer Ebene laufen zwar in Sachen Personalaufstockung, aber: „Die Polizei hat die Talsohle noch nicht erreicht. Im Moment funktionieren wir nur“, so sein Resümee. Seifried will die Zusammenarbeit mit den Kollegen aus Inzigkofen intensivieren. Schon jetzt würde man Sanitätsdienste gemeinsam übernehmen, da es personell nicht anders gehe. Auch die Aktiven des Nachbarschaftsvereins Walbertsweiler seien hierbei schon mit einbezogen worden.

Helfer vor Ort sind wichtige Ersthelfer

Die DRK-Bereitschaft Meßkirch, gegründet 1889, besteht aktuell aus rund 30 Mitgliedern und Helfer. Ein wichtiger Baustein der ehrenamtlichen Bereitschaft sind die „Helfer vor Ort“ als gut ausgebildete Ersthelfer aus der Nachbarschaft. Ihre Aufgabe ist es, im Ernstfall die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen des Notarztes oder Rettungsdienstes zu überbrücken. Damit übernehmen die Helfer-vor-Ort, die ausschließlich ehrenamtlich arbeiten, eine wichtige Funktion in der Rettungskette. Das DRK Meßkirch kann auf neun dieser Helfer zurückgreifen, würde aber gerne weitere ausbilden, denn im Bereich Sauldorf gibt es nur derzeit nur einen Helfer. „Hier brauchen wir mehr“, so der Vorsitzende Seifried. Markus Bugge, Soldat aus Kreenheinstetten, berichtete über seine Einsätze als Helfer-vor-Ort, die segensreich für die Patienten sind. „Ich bekomme so viel positive Rückmeldung, dass es mich immer wieder mit großer Freude erfüllt“, sagte der fünffache Vater. Er könne nur raten, sich für diesen Dienst ausbilden zu lassen.