Wichtigster Eckpunkt für die Zukunft des Ortsvereins vom Deutschen Roten Kreuz (DRK) in Meßkirch ist der Aufbau des Helfer-vor-Ort-Systems (HvO). Die gut ausgebildeten ehrenamtlichen Ersthelfer aus der Nachbarschaft ergänzen die Rettungsdienste und überbrücken im Ernstfall die therapiefreie Zeit bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes. Zehn bis fünfzehn Jahre dauerte die Umsetzung, schilderte Bereitschaftsleiter Armin Seifried in der Jahresversammlung. Am 11. Juli 2019 war das Einsatzfahrzeug einsatzbereit. Bereits im zweiten Halbjahr 2020 verzeichnete die Gruppierung 128 Alarmierungen. 2021 waren es bereits 201 Alarmierungen, aktuell bis zum 15. Oktober sind es 215 Alarmierungen gewesen. Die acht Helfer vor Ort des Ortsvereins Meßkirch (drei aus Meßkirch, vier aus Leibertingen und einer aus Sauldorf) decken die Einsätze in der Stadt Meßkirch und den Gemeinden Sauldorf und Leibertingen ab.

Der Vorstand des Ortsvereins Meßkirch des Deutschen Roten Kreuzes v.l. Vorsitzender des Ortsvereins Meßkirch und Bereitschaftsleiter ...
Der Vorstand des Ortsvereins Meßkirch des Deutschen Roten Kreuzes v.l. Vorsitzender des Ortsvereins Meßkirch und Bereitschaftsleiter Armin Seifried, Bereitschaftsleiterin Stefanie Seifried, Beauftragter der Bereitschaft Markus Schmon, Kassenwartin Ulrike Stadler-Back, Schriftführer Matthias Moosmann. | Bild: Sandra Häusler

Spenden finanzieren den Dienst

Das Einsatzfahrzeug wechselt den Standort wöchentlich. In jeder Ortschaft teilen sich die Helfer einen Rettungsrucksack, um im Alarmierungsfall zeitnah bis zum Eintreffen des Rettungsdienstes unterstützen zu können. Fünf der Helfer sind Fachleute vom Rettungsdienst, drei haben die Ausbildung zum Helfer vor Ort absolviert, schilderte Markus Schmon. Die Gruppe besteht aus einem Notfallsanitäter, drei Rettungssanitätern, fünf Sanitätern und einem Rettungsassistenten. Der Dienst „Helfer vor Ort“ finanziert sich lediglich aus Spenden, unterstreicht Markus Schmon.

Das könnte Sie auch interessieren

Das Jugendrotkreuz soll reaktiviert werden

Ein weiterer wichtiger Eckpunkt des Ortsvereins ist die Reaktivierung des Jugendrotkreuzes, das durch die Corona-Pandemie total zum Erliegen gekommen ist. Drei Mütter aus dem Verein haben sich zum Ziel genommen, wieder eine starke Jugendrotkreuzgruppe aufzubauen, so Seifried.

Bereitschaft wird benötigt

Vor einem Jahr waren die Corona-Testungen ein großes Thema, auch hier beteiligte sich der Ortsverein mit seinen Helfern, ebenso bei den Impfaktionen. Die Bereitschaft verzeichnete von 1. Juni 2020 bis 30. Juni 2021 im Raum Meßkirch 104, im Raum Leibertingen 71 und im Raum Sauldorf 35 Alarmierungen. „Das zeigt, dass die Bereitschaft gebraucht wird“, unterstrich Armin Seifried. Der Ortsverein veranstaltet drei Blutspendetermine pro Jahr, leistet Sanitätsdienste, führt eine Altkleidersammlung durch. Bei Erste-Hilfe-Kursen und Ausbildungen zu Testungen wurden 654 Personen ausgebildet. Schatzwartin Ulrike Stadler-Back berichtete von einem ausgeglichenen Haushalt.

Das könnte Sie auch interessieren

Wahlen und Ehrungen

Bei den Wahlen wurden alle Posten wieder besetzt und die Delegierten für die Kreisversammlungen gewählt. Armin Seifried ehrte langjährige Mitglieder.

Feuerwehr lobt Zusammenarbeit

Tobias Lumb, Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Meßkirch, unterstrich, dass die Alarmierungen von Feuerwehr und DRK gut funktionieren. Jennifer Zimmermann, Bereitschaftsleiterin von Inzigkofen, führte an, dass ihre Crew die Zusammenarbeit mit dem Ortsverein Meßkirch nach der Pandemie wieder verstärkt aufnehmen möchte. Claudia Wiese, Erste Landesbeamtin und Präsidentin des DRK-Kreisverbandes, lobte: „Sie haben einen beeindruckenden Bericht geliefert.“ Der Ortsverein sei eine „tolle Traditionsvereinigung mit einer über 130-jährigen Geschichte“.

Leitungsstellen fehlt das Personal

DRK-Kreisbereitschaftsleiter Ralph Grad berichtete, dass im Landesverband festgestellt wurde, dass ein Drittel aller Leitungsstellen nicht mehr besetzt werden konnten. Er könne der HvO-Gruppe einen Helfer aus Sauldorf bringen, den er selbst ausgebildet habe. Die DRK-Bereitschaft Walbertsweiler erhält demnächst ein Liegendfahrzeug, das gegen den vorhandenen Einsatzleitwagen getauscht wird. Somit könne Walbertsweiler wieder den Ortsverein Meßkirch zu Brandeinsätzen begleiten. Annette König, Bereitschaftsleiterin von Walbertsweiler, gratulierte dem Ortsverein zu den vielen aktiven Helfern vor Ort.