Einen Großeinsatz der Feuerwehren gab es am Montag im Meßkircher Industriepark Nördlicher Bodensee. Im Gebäude des Medizintechnikunternehmens Medi-G war ein Feuer ausgebrochen. Wegen der starken Rauchentwicklung, die durch das Feuer entstand, war die Tuttlinger Straße von der Polizei rund zwei Stunden gesperrt worden. Nach Angaben der Polizei entstand durch den Brand ein hoher Schaden in „noch nicht bezifferbarer Höhe“, wie weiter mitgeteilt wird. Etwa ein Drittel des Firmengebäudes wurde durch die Flammen zerstört. Die Ermittlungen der Polizei zur Brandentstehung dauern derzeit an.
Eine Person muss kurz behandelt werden
Gegen 13.30 Uhr ging bei den Rettungskräften ein Brandalarm ein. Das Feuer war aus noch unklarer Ursache in einem Produktionsraum entstanden und griff rasch auf einen Teil des Gebäudes über. Die Mitarbeiter wurden von den Rettungskräften aus der Firma evakuiert. Eine Person musste kurzzeitig vom Rettungsdienst behandelt werden.
Die freiwillige Feuerwehr war landkreisübergreifend mit rund 300 Einsatzkräften und mehr als 100 Fahrzeugen bis in die Nacht hinein an der Brandstelle eingesetzt.

Im August 2021 war im neuen Gebäude im Meßkircher Industriepark die Produktion von Medi-G aufgenommen worden. Susanne und Otto Gäng, die das Medizintechnikunternehmen leiten, das seinen Ursprung in Leibertingen hat, hatten die Belegschaft im Neubau willkommen geheißen. Mit dem neuen Firmensitz in Meßkirch war jener in Leibertingen aufgegeben worden. Die jeweiligen Abteilungsleiter führten im August 2021 die Belegschaft in Gruppen durch das Gebäude. Ein kleiner Teil der Produktion wie etwa die Verpackung war zunächst noch in Leibertingen geblieben. Ab Oktober 2021 war dann die komplette Fertigung bis zur Auslieferung der Waren im Meßkircher Werk abgewickelt worden. Der Neubau bot die Möglichkeit, weiteres Personal einzustellen, denn mit den damals rund 100 Beschäftigten war am bisherigen Standort die Kapazitätsgrenze erreicht. Medi-G fertigt als Zulieferer medizinische Geräte für renommierte Medizintechnikproduzenten in der Region. Die Prozesskette im Unternehmen wird von der Planung und Verwaltung über die mechanische Bearbeitung bis zur Endmontage auf einer Ebene im Erdgeschoss abgebildet, sämtliche dienenden Funktionen, Nebenräume und die komplette Haustechnik finden sich im Obergeschoss.

Nach der Dringlichkeitsliste des Feuerwehrbedarfsplans, die der Experte Florian Pahl Ende Oktober dem Meßkircher Stadtrat vorstellte, muss die Stadt als erstes ein neues Tanklöschfahrzeug (TLF 4000) für die Meßkircher Feuerwehr kaufen. Dieses verfüge über größere Pumpen und habe Sonderlöschmittel an Bord. Nötig ist dieses Fahrzeug angesichts der im Industriepark angesiedelten Unternehmen und den damit verbundenen Risiken, sollte es zu einem Brand oder einem anderen Schadensereignis kommen. Bürgermeister Arne Zwick erklärte in der Oktobersitzung, dass er den Kauf dieses Fahrzeugs zu einem Thema der Versammlung des für den Industriepark zuständigen Zweckverbandes machen werde. Sein Ziel sei, dass das TLF 4000 über den Zweckverband gekauft werde. In diesem Fall müsste die Stadt nur für 20 Prozent der Kosten aufkommen. Nachdem die Stockacher Feuerwehr ein Fahrzeug dieses Typs in Betrieb genommen hatte, bezifferte Stockachs Stadtkommandant Bernd Zimmermann die aktuellen Kosten für ein TLF 4000 auf rund 500.000 Euro.