Ursula Betz war im Jahr 1998 die wichtigste Triebfeder für die Entstehung des Bildungswerks. Im Jahr 1997 hatte der Stadtrat von Meßkirch beschlossen, den Betrieb der Volkshochschule einzustellen. Daraufhin schlossen sich Bürger, Dozenten und Kursteilnehmer zusammen, um über eine Weiterführung des Bildungsangebots in Meßkirch zu diskutieren. Als Ergebnis folgte der Zusammenschluss der Erwachsenenbildung mit dem Altenwerk der katholischen Pfarrgemeinde. Christoph Witt, der diesem vorstand, übernahm daraufhin die Gesamtleitung mit der Option, dass Ursula Betz die Verantwortung für die Erwachsenenbildung trug. Bis jetzt war sie in der Organisation der Kurse aktiv. Waldemar Gorzawski, seit elf Jahren Leiter des Bildungswerks Meßkirch, überreichte ihr bei ihrem Ausscheiden als Dank für den großen Einsatz einen Blumenstrauß und zwei Gutscheine.

Interessengemeinschaft gebildet

Unter den Teilnehmern und Akteuren der Volkshochschule war der Schock damals groß, als der Stadtrat 1997 der Bildungseinrichtung ein Ende setzte. Da sie jedoch die Wichtigkeit einer solchen Institution sahen, schlossen sie sich zu einer Interessengemeinschaft zusammen. „Durch meine Kursteilnahme kannte ich einige Dozenten und wusste, dass sie weitermachen wollten“, erzählt Ursula Betz von der Umbruchzeit. Da sie sowohl vom Personal der Volkshochschule als auch durch Bürgermeister Robert Rauser Unterstützung erhalten habe, habe sie sich dazu entschlossen, die Verantwortung für die Leitung einer neuen Institution zu übernehmen. Daraus entstand das Bildungswerk Meßkirch, das bis heute unter der Trägerschaft der Seelsorgeeinheit Meßkirch-Sauldorf aktiv ist und für Kinder wie Erwachsene Kurse anbietet.

Fokus auf weltliche Angebote

„Die Anfänge waren recht schwer“, blickt Ursula Betz auf die Diskussionen zurück. Es seien mehrere Sitzungen nötig gewesen, um die Struktur zu klären. Ursprünglich habe das Bildungswerk Gorheim in Meßkirch einsteigen wollen, doch sei es dem Interessenkreis wichtig gewesen, den Fokus auf weltliche Angebote zu richten. Christoph Witt habe dann das erlösende Wort gesprochen und gesagt: „Jetzt fangen wir das so an.“ Damit meinte er den Zusammenschluss des christlichen Altenwerks mit den weltlichen Angeboten in Verantwortung von Ursula Betz.

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Die Unternehmerin sorgte für Sponsoren des Programmhefts, organisierte die Räume in städtischen Gebäuden und die Kurse der Dozentinnen und Dozenten. „Das Akquirieren von Anzeigen war überhaupt kein Problem“, erzählt sie. Die Meßkircher Betriebe und Unternehmen hätten sich aufgeschlossen gezeigt. „Die Zustimmung der Lehrer war ebenfalls sehr schön für mich“, beschreibt sie die gemeinschaftliche Anstrengung. Von allen Seiten habe es Zustimmung gegeben. Sie bekam damals Unterstützung von Peter Lotzer, der das Programmheft erstellte, sowie von Ulrike Beppler, die die Buchhaltung übernahm. Bürgermeister Robert Rauser habe zugesichert, dass die Räumlichkeiten der Stadt dem Bildungswerk kostenlos zur Verfügung stünden.

Ausgeglichene Bilanz

Es verlief alles sehr erfolgreich. Den Kredit für den Druck des Programmhefts konnte das Bildungswerk bereits nach dem ersten Semester an Christoph Witt zurückzahlen. Die Sprachkurse seien zwar stets ein Zuschussgeschäft gewesen, doch andere Kurse im Bereich Sport oder Computer hätten die Bilanz wieder ausgeglichen.

Viele Jahre Ansprechpartnerin

Ursula Betz war viele Jahre Ansprechpartnerin des Bildungswerks, kassierte den Eintritt bei Vorträgen, überprüfte die Räumlichkeiten bei Koch- oder Nähkursen und hielt immer nach neuen Kurs-Angeboten Ausschau. Der Einsatz des Computers habe die Arbeit dann zum Glück erleichtert. Darüber hinaus habe Ulrike Beppler neben der Buchhaltung mehr Bereiche übernommen, was zu einer Entlastung führte. „Wir waren ein gutes Team“, freut sich Ursula Betz über ihren langjährigen Einsatz für die Bildung in Meßkirch.