Vor der Kommunalwahl veröffentlichen wir Antworten der Fraktionen des Meßkircher Gemeinderats auf SÜDKURIER-Fragen. Heute zu: 1. Welche sind ihre konkreten Projekte für mehr Klimaschutz? 2. Wie wollen Sie dafür sorgen, dass sich der Campus Galli selbst trägt?

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  • CDU: Für den Klimaschutz vor Ort haben wir drei Schwerpunkte: 1. Den konsequenten Ausbau des Öffentlichen Personennahverkehrs. Hier haben wir die Machbarkeitsstudie der Ablachtalbahn in Auftrag gegeben, um – bei entsprechend positivem Ergebnis – einen Stundentakt vom Bodensee bis nach Mengen zu ermöglichen. Dies ist sicher ein längerfristiges Projekt, daher muss begleitend die Ausweitung der Busverbindungen erfolgen. Aktuell arbeiten wir zum Beispiel daran, eine Stoppstelle für Langenhart an der Regiobuslinie, trotz Widrigkeiten, durchzusetzen.
  • Freie Wähler: Umwelt- und Naturschutz ist wichtig, da die Artenvielfalt und der Erhalt unserer Natur eine gute Lebensqualität garantieren. Der Bau von Windrädern zur Sicherung der Stromversorgung und zur Verringerung des CO2-Ausstoßes ist ein wichtiger Bestandteil des Klimaschutzes. Für öffentliche Gebäude ist es ein Muss, geeignete Flächen für Photovoltaik zu nutzen. Klimaschutz bedeutet auch, Mobilität anders zu organisieren: Uns ist es wichtig, die Biberbahn als stündliche Verbindung zwischen Bodensee und Ulm zu etablieren. Der Öffentliche Personennahverkehr als Anbindung der Teilorte zur Kernstadt und ein gefahrlos benutzbares Radwegenetz für Jung und Alt müssen ausgebaut werden. Die kommunale Wärmeplanung, die bis 2028 verbindlich ist, muss vorangetrieben werden, um Planungssicherheit für die Bürger zu haben.
  • Grüne: Der Klimaschutz fängt vor der eigenen Haustür an: bienen- und insektenfreundliche Pflanzen, mehr Grün statt Versiegelung größerer Flächen, Hecken statt Plastikzäune, Bepflanzung statt Schottergärten, die schon lange verboten sind. Klimaschutz beinhaltet zwingend den Artenschutz, da der Rückgang der Biodiversität besorgniserregend ist. Zum Klimaschutz gehören das Wiedervernässen der ehemaligen natürlichen Feucht- und Moorflächen im Gemeindegebiet, die Förderung des Biolandbaus sowie der Erhalt alter Waldbestände. Fassadenbegrünung, vor allem auch in Industrie- und Gewerbegebieten, gleicht die Versiegelung der Böden aus, speichert Wasser und CO2. Wir unterstützen jeglichen Öffentlichen Personennahverkehr (unter anderem einen Regiobus zum Tuttlinger Bahnhof). Wir stehen hinter dem Stundentakt der Biberbahn.
  • SPD: Transparente kommunale Wärmeplanung – das wurde von uns bereits mehrfach angefragt!
Positiv bewerten die Fraktionen des Gemeinderats die Entwicklung des Campus Galli. Unser Bild zeigt Uta Mahler-Kraus, Chefin des ...
Positiv bewerten die Fraktionen des Gemeinderats die Entwicklung des Campus Galli. Unser Bild zeigt Uta Mahler-Kraus, Chefin des Trägervereins. | Bild: Dieterle-Jöchle, Manfred
  • CDU: Der Campus Galli ist auf einem guten Weg. Wer sich näher mit den Zahlen beschäftigt, sieht, dass die Attraktivität des Projekts jedes Jahr spürbar zunimmt. Ohne Pandemie lägen wir vermutlich bereits jetzt im „grünen Bereich“. Über gut austariertes Wachstum wird ein Kostendegressionseffekt einsetzen, das weitere Wachstum wird also den Erfolg bringen. Wir beschäftigen uns jedes Jahr mehrfach mit den Zahlen des Campus, wägen viele Dinge ab und der Weg geht ganz klar in die richtige Richtung, sodass die Zuschüsse mittelfristig entfallen werden.
  • Freie Wähler: Campus Galli ist aus touristischer Sicht ein Projekt mit Alleinstellungsmerkmalen, das weit über die Grenzen von Meßkirch Beachtung findet. Mit zunehmenden Besucherzahlen und Änderungen in der Außendarstellung wird es gelingen, den Beitrag der Stadt zu minimieren. Studien belegen, dass mehr Werbung auch mehr Besucher bringt. Mehr Umsatz/Besucher bringen mehr Einnahmen. Dies wollen wir erreichen im Einklang mit der gewünschten „Mittelalteratmosphäre“. Mehr Ausgaben und Anstrengungen im Bereich Social Media und konsequentere Umsetzung der beschlossenen Maßnahmen der Task Force des Gemeinderats werden zum Erfolg führen. Rechtzeitige Erfolgskontrollen haben schon Früchte getragen.
  • Grüne: Bis 2026 muss die Stadt noch die übliche Unterstützung garantieren, damit Campus Galli den 75.000-Euro-Zuschuss vom Landkreis Sigmaringen erhält. In dieser Zeit wird besonders in Marketing, personalsparende Neuerungen (Eingangsbereich mit Scan für Online-Tickets) und verstärkt in kinderfreundliche Angebote investiert, die nachhaltig wirken und die finanzielle Selbstständigkeit zum Ziel haben. Der Campus Galli ist eine wichtige Attraktion in der Region, die für mehr Tourismus mit Schloss- und Stadtführungen in der Meßkircher Innenstadt gesorgt hat. Eine Steigerung der Attraktivität der Innenstadt wird umgekehrt auch mehr Besucher auf den Campus Galli bringen.
  • SPD: Campus Galli ist nicht mehr wegzudenken. Somit muss weiterhin durch kluge Vereinbarungen zwischen Freundeskreis, Stadt, Kreis und Land und einer sich stets fortentwickelnden Geschäfts- und Ausbautätigkeit dessen Fortbestand garantiert werden.