Meßkirch – Die Heilandskirche konnte die Besuchermenge kaum fassen, die zum letzten Konzert im Rahmen der Vesperkirche 2024 in Meßkirch kam. Pfarrer Uwe Reich-Kunkel zeigte sich hocherfreut über die gute Resonanz seiner Einladung und berichtete, dass auch das Essen in der Vesperkirche und die anderen Veranstaltungen über Erwarten gut angenommen worden seien.

Das A-cappella-Ensemble „Männer und Tenöre“ (MuT) aus dem Bodenseeraum wandelt modisch, befrackt oder salopp, und musikalisch im Stil der 30er Jahre auf den Spuren der legendären Comedian Harmonists. Ein Jugendstilklavier mit Kerzenleuchtern, ein altmodisches Telefon und ein Trichtergrammophon verwandelten den Altarraum. Ein grüner Kaktus im Vordergrund versprach den Hörgenuss des Klassikers „Mein kleiner grüner Kaktus“. Alexander Matt (Klavier, Kontrabass), Markus A. Stürzenhofecker (Bariton, Posaune), Matthias Johler (Bass, Klavier), Thomas Mentzel (1. Tenor), Johannes Preuß (2. Tenor, Xylophon) und Thomas Waldherr (3. Tenor, Melodica) sangen, spielten, interpretierten unter der Überschrift „über MuT“ ironisch, lässig und manchmal übermütig, aber trotzdem perfekt aufeinander eingespielt, Ohrwürmer wie „Veronika – der Lenz ist da“, umgedichtete Oldies wie „Wir sind von Kopf bis Fuß auf Liebe eingestellt“ und „Bel Ami – du hast Glück bei den Frau‘n“, dadaistisch verrückt Anmutendes wie das aus verschiedenen Wauwaus bestehende „Hundelied“, aber auch Unbekanntes.

Die Zwischenansagen waren eigene kleine Kabinettstückchen mit Frozzeleien zwischen Männern und Tenören, (vermutlich) erfundenen Schwänken aus dem eigenen Leben, in denen sie sich selbst auf die Schippe nahmen, leiteten dann aber doch überraschend auf vielen Umwegen zur nächsten Programmnummer über. Nach dem lang erwarteten „Grünen Kaktus“ am Ende des zweistündigen Konzerts erzwangen die Beifallsstürme noch zwei Zugaben: den witzigen Werbesong „Odol – du bist das Beste für die Zähne“ und „Ein Freund ist das Beste in der Welt“.