Zur weihnachtlichen Stimmung im Schlosshof hatte sicherlich auch der Schnellfall der vergangenen Tage seinen Beitrag geleistet. Die schneebedeckte, beleuchtete Linde im Innenhof sorgte für eine besondere Atmosphäre während der traditionellen Meßkircher Schlossweihnacht, die auch in diesem Jahr am ersten Advents-Wochenende begangen wurde. Bereits kurz nach der Eröffnung am späten Samstagnachmittag drängten sich viele Besucher besonders an den Essens- und Getränkeständen, die vor dem Schloss und im Hof aufgebaut waren.
Thermometer sackt unter null Grad ab
Für den großen Besucherandrang sorgte sicherlich auch das große Rahmenprogramm der Veranstalter. Dass das Thermometer am Samstagabend deutlich unter null Grad sackte, tat der guten Stimmung auf dem Meßkircher Weihnachtsmarkt aber keinen Abbruch.
Schützen servieren Erbsensuppe
Besonders das Essensangebot war auf der Meßkircher Schlossweihnacht groß. Zu den gewerbsmäßigen Anbietern hatten sich wie in jedem Jahr viele Vereine hinzugesellt. Vor dem Oldtimer-Museum hatte sich etwa der Meßkircher Schützenverein aufgebaut. Die Männer von der Privilegierten Schützengilde servierten deftige Erbsensuppe mit Wiener Würstchen als Einlage, dazu gab es Jägertee und für die Kleinen Kinderpunsch. Die Einnahmen aus dem Verkauf will man für den Umbau der Schießanlage verwenden, die im kommenden Jahr einen Schallschutz erhalten soll.

Ganz in der Nähe der Schützen hatte die Museumsgesellschaft Meßkirch ihren Stand, die seit Kurzem wieder Kulturveranstaltungen im renovierten Schlosskeller organisiert. Bei der Museumsgesellschaft waren Weihnachtsgeschenke zu erstehen – unter anderem Gutscheine für das kommende Programm im Schlosskeller. Am 26. Dezember wird dort die erste Veranstaltung mit der Gruppe „Hiss“ zu sehen sein, wie die Vorsitzende der Museumsgesellschaft, Insa Bix, berichtete, die am Samstag mit ihren Vereinskollegen den Stand betreute.
Der Förderverein Ablachtalbahn, Mitbetreiber der Biberbahn von Stockach nach Mengen, hatte draußen vor dem Schloss eine Miniatureisenbahn aufgebaut. Der Erlös aus dem Glühweinverkauf soll in den weiteren Unterhalt der Ablachtalbahn, unter anderem in den Erhalt der Gleisanlagen, investiert werden, so die Verkäufer am Stand. Die Biberbahn verkehrte an diesem Wochenende außerdem im „Weihnachtsmarktverkehr“.

Auch das Martin-Heidegger-Gymnasium war mit zwei Ständen vertreten. Die Jahrgangsstufe 11 verkaufte Waffeln und Glühwein, um damit Geld für den im kommenden Jahr anstehenden Abiball zu sammeln. Bei der Klasse 7b gab es ebenfalls Waffeln, aber auch Schoko-Obst und Plätzchen. Die Schülerinnen und Schüler der 7b spendeten ihre Einnahmen für „Project Human Aid“. Die Organisation engagiert sich im afrikanischen Burundi, wo sie Projekte in den Bereichen Bildung, Infrastruktur und Gesundheit baut und unterhält.
Der Vielfalt an kulinarischen Angeboten auf dem Meßkircher Weihnachtsmarkt waren fast keine Grenze gesetzt. Der Siebenbürgisch-Säschsische Brauchtumsverein aus Pfullendorf backte Baumstriezel, ein Hefeteiggebäck, das um eine runde Form herum gebacken und mit karamellisiertem Zucker umhüllt wird. Die Meßkirch Pfadfinder waren mit vegetarischem „Chilli sin Carne“ vertreten. Viel Andrang herrschte auch am Stand der syrischen Familie Zen Aldden, die arabisches Essen anbot – darunter Manakish, eine Art arabische Pizza. Die Fuchszunft Menningen verkaufte heiße Seelen.

Doch die Schloss-Weihnacht in Meßkirch bestand nicht nur aus einem ausführlichen Angebot an Essen und Getränken, die Veranstalter hatten im Schloss ein buntes Programm – besonders für Kinder – organisiert. Im Keller durften die Kleinen nach Herzenslust mit Legosteinen bauen. Ein Angebot, das sehr gut angenommen wurde. „Wir sind wegen dem Lego zur Schloss-Weihnacht gekommen“, berichtete Simone Schönebeck aus Meßkirch, die ihren elfjährigen Sohn bei der Suche nach bestimmten Legosteinen unterstützte. „Jeden Tag gibt es einen Bauwettbewerb, bei dem es verschiedene Legobausätze zu gewinnen gibt“, erklärt Organisator Thomas Jankowski die Aktion.
Künstlerin aus Heudorf zeigt ihre Werke
Ebenfalls im Schlosskeller stellte die Künstlerin Ingeborg Geng aus Heudorf unter anderem abstrakte Stadtansichten aus. Das große Rahmenprogramm bot außerdem ein Platzkonzert des Posaunenchors Meßkirch. Im Schloss war die aktuelle Sonderausstellung zum 50. Geburtstag des Landkreises zu sehen. Das Martin-Heidegger-Museum war ebenfalls länger geöffnet und bot in seinen Räumen Kasperletheater an. Der Kreutzerchor lud zu Kaffee und Kuchen ein. Gegen Abend wurde es im Schlosshof und um das Schloss immer voller. Immer mehr Menschen wollten offenbar die weihnachtliche Stimmung genießen.