Auf den Brandanschlag auf die Flüchtlingsunterkunft in der Nacht vom 16. auf den 17. Februar reagiert der Landkreis mit der Beauftragung eines Sicherheitsdienstes, der täglich von 21 bis 6 Uhr die Containeranlage bewacht, was monatlich 12.000 Euro kostet. Der Verwaltungs- und Sozialausschuss des Kreistages bewilligte bei seiner jüngsten Sitzung die außerplanmäßige Ausgabe von 120.000 Euro, denn der Vertrag mit der Security-Firma ist vorläufig auf Ende 2025 befristet. Zu den Kosten für das geschulte Sicherheitspersonal auf Stundenlohnbasis kommen noch Nacht-, Sonn- und Feiertagszuschläge. Zudem ist beabsichtigt, die Beleuchtung auf dem Gelände zu verstärken und der Einsatz von Videoüberwachung wird erwogen. Hier wird die rechtliche Zulässigkeit noch geklärt.

Erste Bewohner haben Container bezogen

Nach Angaben des Landratsamtes sind am Montag die ersten Container belegt worden. Neun Einzelpersonen und zwei Familien wurden dort untergebracht und am Donnerstag folgten zwei weitere Einzelpersonen sowie zwei weitere Familien. Als „sinnvoll“ bezeichnete der grüne Kreisrat Hermann Brodmann die Verpflichtung des Sicherheitsdienste. Sigmaringens Bürgermeister Marcus Ehm wies darauf hin, dass es in der Kreisstadt keinen solchen Security-Dienst gebe und die Beauftragung demnach „ereignisabhängig“ sei. „Wir hatten keinen Sicherheitsdienst geplant“, erklärte Landrätin Stefanie Bürkle, dass dies dem Brandanschlag geschuldet sei. Damals wurden in der noch unbelegten Unterkunft Sicherungskästen, Stromkabel und eine Trinkwasserleitung mit Benzin übergossen und angezündet. An zwei weiteren Stellen wurde erfolglos versucht, einen Brand zu legen. Nach Angaben von Bürkle sind die Ermittlungen der Polizei in vollem Gang. Zuvor hatte die Kreischefin das Gremium informiert, dass der Landkreis Sigmaringen ab 17. März die Bezahlkarte für Flüchtlinge einführt, wobei weiter eine Barauszahlung möglich ist, allerdings nur maximal 50 Euro je Person im Monat. Die Kosten werden dem Landkreis vom Land erstattetet.