Weltweit gibt es wegen der Corona-Pandemie eine riesige Nachfrage für Schutzausrüstungen, insbesondere Masken. Noch sind in der Meßkircher Sozialstation und in den beiden Alten- und Pflegeheimen genügend Mund-Nasenschutz- und Atemschutzmasken vorhanden. Damit das so bleibt, laufen derzeit die Bemühungen, Nachschub zu organisieren, auf Hochtouren. Unter anderem hat der Caritas-Verband für das Dekanat Sigmaringen/Meßkirch seine bisherige Zentralwäscherei in Ostrach in eine Nähstube zur Herstellung von Schutzmasken umgewandelt.
Weitergabe je nach Bedarf an die Einrichtungen
Im Sigmaringer Landratsamt wurden einige Mitarbeiter abgestellt, um überall nach Einkaufsmöglichkeiten für Schutzausrüstungen zu fahnden. Trotzdem ist die Versorgungslage angespannt. Bauderzernent Bernhard Obert, der bei der Kreisverwaltung für die Beschaffung von Schutzausrüstungen zuständig ist, sagt: „Weltweit sind Schutzausrüstungen gegen den Cornonavirus schwer zu bekommen.“ Besonders schwierig sei es für kleinere Einrichtungen, die notwendigen Stückzahlen zu angemessenen Preisen zu erhalten. Das Landratsamt gebe die gekauften Schutzausrüstungsgegenstände je nach Bedarf an die Einrichtungen weiter. Außer den Masken sind, so Obert, auch Schutzanzüge derzeit Mangelware.
Mitarbeiter der Straßenmeisterei bringen die Masken
In der Vorwoche hat der Kreis aus verschiedenen Quellen 1000 Atemschutz- und 13 000 Mund-Nasenschutz-Masken erhalten. Diese Masken wurden an Pflegeheime als Grundausstattung je nach Größe der Einrichtung weitergegeben. Für die Zustellung waren Mitarbeiter der Straßenmeisterei im Sondereinsatz. Der Beamte hofft, in dieser Woche erneut eine Lieferung zu bekommen. Der Sigmaringer ist dennoch skeptisch und sagt: „Das alles reicht bei Weitem nicht aus.“
Caritas produziert Masken in Ostrach für den Eigenbedarf
In Meßkirch ist der Caritas-Verband Träger des Gröber-Hauses. Nachdem in der Vorwoche der Umzug in den Neubau problemlos bewältigt wurde, ist jetzt wieder der Hauptfokus auf die Beschaffung von Atemmasken gerichtet. Alexander Sperl: „Natürlich haben wir in unseren Häusern immer einen Grundvorrat an Mund-Nasenschutz-Masken. Die halten wir vor, beispielsweise um beim Aufkommen von Noroviren in den Einrichtungen reagieren zu können.“ Der Sigmaringer Caritas-Geschäftsführer weist aber daraufhin, dass ein Noroviren-Befall immer nur eine Einrichtung betreffe, jetzt sei aber die Caritas als Träger verschiedener Hilfsangebote insgesamt betroffen. Verbunden mit den Lieferproblemen sei dies eine bislang einmalige Dimension. Auch bei der Caritas beobachtet die Marktlage. Erst vor wenigen Tagen konnte der Heimträger in einem Baumarkt 150 Atemschutzmasken zum Preis von jeweils dreizehn Euro kaufen. Dabei handele es sich um FFP-2-Masken, also partikelfiltrierenden Atemschutz. Weil der Bedarf in den kirchlichen Sozialeinrichtungen so groß ist, produziert die Caritas in der bisherigen Wäscherei in Ostrach Mund-Nasenschutz-Masken ausschließlich für den eigenen Bedarf.
Sozialstation St. Heimerad hat noch einen kleinen Vorrat
Bei der Meßkircher Sozialstation St. Heimerad sieht es derzeit noch gut aus. Die stellvertretende Geschäftsführerin Romana Specker: „Wir haben noch etwas Vorrat, weil wir gleich zu Beginn der Ausnahmezeit Masken geordert und bekommen haben.“ Um die Versorgung der Sozialstation zu sichern, gibt es auch freiwillige Helfer, die zu Hause Mund-Nasen-Schutzmasken produzieren.
Vinzenz-von-Paul gGmbH befürchtet Engpässe
Im Meßkircher Heilig-Geist-Spital ist der neuartige Krankheitserreger bereits angekommen. Zur Versorgung mit Schutzausrüstung sagt die Pressesprecherin der Vinzenz-von-Paul gGmbH Christella Daiber: „Aktuell sind wir mit Schutzmaterialien ausreichend versorgt.“ Bestellungen bei allen bekannten Händlern seien getätigt worden und erste Lieferungen erfolgt. Dennoch befürchtet auch Daiber, dass es zu Engpässen kommen könnte. In diesem Fall fordert die Öffentlichkeitsreferentin die Politik zum Handeln auf.