Der Caritative Förderverein für soziale Aufgaben der Caritas in der Kirchengemeinde Meßkirch-Sauldorf, kurz Nachbarschaftshilfe, feierte das zehnjährige Bestehen mit einem ökumenischen Gottesdienst in der Liebfrauenkirche, zu dem die gesamte Bevölkerung eingeladen war. Den Gottesdienst hielten Pfarrerin Anja Kunkel, Prädikantin Mechthild Grau und Gemeindereferent Thomas Haueisen. Die musikalische Gestaltung übernahm der katholische Kirchenchor Rohrdorf unter der Leitung von Christine Mühlhauser, die auch die historische Schwarz-Orgel spielte.

Thomas Haueisen begrüßte die Anwesenden und ging mit der Frage: „Was war vor zehn Jahren?“ auf die Entstehung der Nachbarschaftshilfe ein. Sie wurde aus der Notwendigkeit des Handelns geboren, es gehörte aber trotzdem viel Vertrauen in die Zukunft dazu, meinte er: „Umso dankbarer müssten wir für die geleistete Arbeit sein.“ Christine Marx, die Vorsitzende des Fördervereins Nachbarschaftshilfe, skizzierte den Werdegang von der Gründung bis heute: 2007 wurde ein Caritativer Ausschuss ins Leben gerufen, 2009 bei einem Informationsabend in Rohrdorf gefragt: „Wo gibt es Menschen, die Hilfe brauchen? Wie können wir nachbarschaftlich getragene Hilfe leisten?“ Die Diskussion ergab den Entschluss, dass aus dem Ausschuss ein Verein werden muss.

2013 wurde der Caritative Förderverein Nachbarschaftshilfe formell gegründet, Klaus Reichenberger übernahm die Leitung, die nach seiner Krankheit an seine Frau überging. Seit 2018 ist Christine Marx die Vorsitzende des offiziell sogenannten Caritativen Fördervereins für soziale Aufgaben der Caritas in der Kirchengemeinde Meßkirch-Sauldorf e.V. 2019 wurde das Büro im ehemaligen „Klösterle“ bezogen. Seit 2022 arbeiten Sonja Beil, Margarete Stehmer und Tanja Maier in diesem Büro. Die Nachbarschaftshilfe bringt Hilfesuchende und Helfer und Helferinnen zusammen, jährlich werden an die 8000 Stunden geleistet.

Nach dem Psalm 107 (Anja Kunkel und Christine Marx) las Prädikantin Mechthild Grau aus den Evangelien die Erzählung von Jesus in Kapernaum, als eine große Menge zu ihm strömte, einige Männer einen Gelähmten zu ihm bringen wollten, aber nicht durchkamen, weshalb sie das Dach abdeckten und den Gelähmten durch ein Loch zu Jesus hinabließen, was Jesus beeindruckte. Pfarrerin Anja Kunkel ging in der Predigt auf diesen Text ein. Die Freunde wollten helfen, aber wie? Sie konnten helfen, aber unter welchem Einsatz. Sie glaubten, Jesus könne helfen. „Wir wollen helfen“ sagten die Freunde damals, und das sei auch das Logo der Nachbarschaftshilfe. Allerdings sei das heute in Deutschland komplizierter wegen der Formalitäten, Nachweise und Abrechnungsmodalitäten. Zum Logo der Nachbarschaftshilfe gehöre auch die Sonnenblume, warum? Sie zaubere ein Lächeln ins Gesicht. Und Anja Kunkel überreichte Christine Marx eine Sonnenblume.

Mitglieder aus verschiedenen Kirchen- und Pfarrgemeinden beteten mit Thomas Haueisen die Fürbitten, bevor Christine Marx allen Mitwirkenden am Gottesdienst, den Kirchen, ihren Helfern und Helferinnen, den Bürokräften und vor allem denen dankte, die von Anfang an bis heute die Nachbarschaftshilfe unterstützt haben. Applaus brauste auf, als Pfarrer Stefan Schmid explizit die Arbeit der Vorsitzenden des Nachbarschaftsvereins lobte.

Anschließend lud der Förderverein für soziale Aufgaben zu einem Stehempfang im Freien ein, den sich, dicht gedrängt und unter regen Gesprächen, zahlreiche Besucher und Besucherinnen bei Getränken und leckeren Backwaren nicht nehmen ließen.