Wer sein Haus „intelligent“ machen will, der findet Technik für jedes Budget. Lowcost beginnt mit smarten Steckdosen, die zwischen den Anschluss in der Wand und den Verbraucher gesteckt werden. Auch smarte Lampenfassungen gibt es, die man zwischen Birne und originale Fassung schrauben kann. Die smarte Dose sowie die Fassung können dann per Fernbedienung oder übers W-Lan per App bedient werden. Wählt man hier Komponenten nur eines Herstellers, dann kommt man am Ende auch nur mit einer App aus.
Bedeutend teurer sind Lösungen mit zentralem Server, die beispielsweise über das Internet auch von außerhalb gesteuert werden können. Nach oben hin gibt es keine Grenzen. Aber auch bei den High-End-Systemen gilt, dass man möglichst bei einem Hersteller bleibt, um die Pflege mehrerer Apps auf dem Smartphone zu vermeiden. „Da kocht jeder sein eigenes Süppchen“, stellt Elektriker Eduard Martin dar. Wer das Budget hat, der kann sich natürlich auch eine eigene App programmieren lassen. Das kostet aber schnell mehrere tausend Euro.
Persönliche Einstellungen speichern
Der Experte rät auch zu beachten, dass jeder von uns durchschnittlich alle zwei Jahre das Handy wechselt. Dann darf man nicht vergessen, dass man alle Apps mit den persönlichen Einstellungen mitnehmen muss, erklärt Martin. Einige Hersteller bieten die Möglichkeit, dass das persönliche Benutzerprofil in der Cloud gespeichert wird und bei einer Neuinstallation der App schnell wieder hergestellt werden kann. Diese Funktion sei sehr sinnvoll, mein Martin.
Schnelles und stabiles Internet nötig
Zukünftige Besitzer eines Smarthomes sollten insbesondere darauf achten, dass ein schnelles und stabiles Internet zur Verfügung steht, sonst sind viele Funktionen nicht möglich. Die Verfügbarkeit von schnellem Internet sei gerade im ländlichen Raum ein Problem, so Martin. Außerdem empfiehlt der Experte, dass man sich im Allgemeinen gerne mit Technik beschäftigt sollte, sonst führe das eigene Smarthome schnell zur Frustration und produziert hohe Kosten durch Kundensupport und Wartung. Wer sich zutraue, sein Smarthome selbst einzurichten, sei klar im Vorteil. Programmier-Kenntnisse werden dazu nicht verlangt, aber technisches Verständnis.
Einheitlichen Standard zur Vernetzung
Martin rät auch dazu, bei der Elektroinstallation den weltweit geltender KNX-Standard für Haus- und Gebäudesystemtechnik zu verwenden. Der Standard beschreibt beispielsweise, wie Sensoren mit unterschiedlichen Geräten wie Lampen, Heizungen, Türen und Jalousien zusammenarbeiten. Mit dem KNX-Standard ist die Haustechnik noch nicht wirklich smart, dazu braucht es noch Server, Steuerrelais und App, aber der KNX-Standard erleichtert es, die gesamte Haustechnik miteinander zu vernetzen und kommunizieren zu lassen.
Nur teilweise Energiespareffekte
Dass man durch die smarte Steuerung der Heizung Energie spart, ist offenbar nur zum Teil richtig. Es sei möglich, durch die intelligente Steuerung der Heizung Energie zu sparen, aber nur in geringem Maße, meint Martin. Da sei die Außen- und Innendämmung viel wichtiger und effizienter. Beim Licht allerdings könne man viel Energie sparen, wenn man auf die richtige Technik setze.