Dieser Adventszauber machte seinem Namen alle Ehre: Zwei Tage lang hat das Pfullendorfer Weihnachtsmärchen die vielen Besucher verzaubert.

Kaum ein Durchkommen gab es am Freitag und Samstag in der Innenstadt, so viele junge und ältere Gäste genossen das Angebot an den Weihnachtsständen, die internationalen, kulinarischen Köstlichkeiten, die schöne Musik für alle Generationen und das attraktive Programm mit Engelabstieg und der Verleihung des Pfullendorfer Engels.

Gelassen verfolgte Kamelhengst Saheb das vorweihnachtliche Treiben in der Innenstadt. Dass er am Samstag eine der besonderen Attraktionen in Pfullendorf war, schien ihn nicht zu kümmern. Mit sanftem Kauen gönnte er sich eine Ladung Heu, bevor er wieder seinen Pflichten als tierischer Darsteller der lebenden Krippe nachkam und auch für Bilder mit Groß und Klein zur Verfügung stand.

„Ist ihm nicht kalt?“, will die achtjährige Sarah wissen. Besitzer Frank Bock, der aus Sauldorf-Boll mit dem 14 Jahre alten Tier gekommen ist, weiß eine Antwort darauf: „Kamele aus dem asiatischen Raum können die Kälte gut vertragen. Temperaturen bis minus 45 Grad sind für sie kein Problem“, erläutert er dem SÜDKURIER. Und so scheint sich Saheb wohlzufühlen neben dem Pfullendorfer Hechtbrunnen, an dem sich auch wollige Schafe aus Rast tummeln, die von den Kindern ordentlich gekuschelt werden.
„Josef“ wirbt für Spenden für Hilfsprojekt in Syrien
Maria, Josef und das Jesuskind durften natürlich auch nicht fehlen. Maria wurde von Theresia Kustermann, Josef von Shukri Gharib verkörpert, der den Adventszauber dazu nutzte, für die gute Sache Werbung zu machen. „Wer möchte, kann heute etwas spenden für mein Projekt“, sagte Gharib. Die Spenden gehen nach Syrien, der Heimat von Shukri Gharib. Dort gibt es ein christliches Hilfsprojekt; Zielgruppe sind Familien, alte Menschen und Menschen mit Behinderung. Dafür setzt sich Gharib schon seit Jahren ein.

Neu in diesem Jahr war nicht nur die Krippe, sondern auch das „heimelige“ Märchenzelt. Staunend verfolgten die Kinder etwa die Geschichte von Frau Holle, die Märchenerzählerin Elvira Mießner so empathisch und eindrücklich vortrug, dass man glaubte, dass es in Pfullendorf trotz der relativ milden Temperaturen doch noch zu schneien beginnen würde, als Frau Holle die Federn ausschüttelte.

Viel Musik für alle Generationen trug zur besonders stimmungsvollen Atmosphäre bei. „Das schönste Instrument ist die menschliche Stimme“, sagte der blendend aufgelegt Moderator Karlheinz Fahlbusch ganz zu Recht. Denn tief unter die Haut ging das Duett von Sharon Owens und Tommy Haug. Auch das „Tochter Zion“ des Gesangvereins berührte die Zuhörer. Jugendblasorchester Pfullendorf, Alphornbläser Meßkirch, Fanfarenzug Großstadelhofen und „Badner Brass“ – die musikalische Vielfalt ließ keine Wünsche offen.

Ebenso wie das kulinarische Angebot, das in viele Länder entführte. Sucuk bei der Türkischen Schule, Schamburak bei den Mitglieder vom FC Aramäer Pfullendorf und Langos beim Siebenbürgischen Brauchtumsverein – exotische Köstlichkeiten ergänzten das traditionelle Angebot mit Bratwurst, Gulaschsuppe und Pommes perfekt.

Eine neue Glühwein-Location gab es übrigens auch noch beim Adventszauber: Im Bindhaus wärmten sich die Besucher mit heißem Trunk tüchtig auf.