Sich direkt an den Oster-Feiertagen auf Corona testen lassen? Kein Problem. In Pfullendorf hat das Testzentrum im Seepark in dieser Woche auch an Karfreitag, Ostersonntag und Ostermontag geöffnet. Getestet wird immer abends von 18 bis 19.30 Uhr. Der SÜDKURIER hat sich den bis ins letzte Detail durchstrukturierten Ablauf im Testzentrum angesehen. Schnell und kostenlos können die Bürger von Pfullendorf, Herdwangen-Schönach und Wald hier einen Corona-Test durchführen lassen und dabei sogar noch im Auto sitzenbleiben.
Schon vor der Öffnung warten die ersten Testwilligen
Es ist Montagabend, in zwanzig Minuten wird das Testzentrum seinen Betrieb eröffnen. Auf dem Parkplatz am Seepark-Gelände stehen bereits die ersten Autos, deren Fahrer um 18 Uhr im „Drive-In-Verfahren“ getestet werden wollen. Die meisten bleiben im Fahrzeug sitzen, nur wenige nutzen die Gelegenheit, um ihr Auto noch einmal kurz zu verlassen – gut ausgerüstet mit Maske und mit viel Abstand zu den anderen Fahrzeugen. Der recht große Parkplatz bietet ausreichend Möglichkeiten, gebührenden Platz zu anderen Testwilligen und ihren Autos zu halten.

Dieses Mal sind es ziemlich viele jüngere Menschen, die den Weg in den Seepark gefunden haben. „Generell sind alle Generationen dabei“, erläutert Dieter Müller, Kommandant der Pfullendorfer Feuerwehr, deren Mitglieder sich gemeinsam mit dem DRK, dem Malteser Hilfsdienst und weiteren Helfern aus den drei Gemeinden beim Betrieb des Testzentrums engagieren. 20 Ehrenamtliche sind es, die an diesem Montagabend ihre Hilfe einbringen. „Alle Mitwirkenden müssen vor Beginn der Arbeit getestet werden“, schildert Dieter Müller. Das Testzentrum verfüge über rund 4000 Testkits. „Die gehen uns so schnell nicht aus“, schmunzelt er.

Die Testspur vor dem weißen Zelt ist in vier Linien eingeteilt, die jeweils von einem Fahrzeug angefahren werden kann. „So können wir möglichst viele Tests in unserer Öffnungszeit unterbringen“, erklärt Dieter Müller. Durch das „Drive-In-System“ werde der Kontakt auf das notwendige Minimum reduziert und es könne zudem ein schneller Ablauf gewährleistet werden.

Ein bisschen wie Außerirdische sehen sie aus, die vier Abstrichnehmer des Abends. Eine von ihnen ist Marie-Christine Rauch. Behutsam nähert sie sich dem Fahrzeug und nimmt das Abnahmeprotokoll entgegen, beantwortet hier und da noch Fragen. Das Protokoll haben die Testwilligen im Vorfeld auf der Homepage der Stadt Pfullendorf heruntergeladen und mit Name, Adresse und Telefonnummer ausgefüllt.

Alles weitere obliegt der Teststation, die Helfer fügen auf dem Bogen später die Namen von Tester, Auswerter und Protokollant sowie das Ergebnis ein. Die eigentliche Testung durch das Autofenster geht ganz schnell: „Den Kopf bitte weiter nach hinten legen“ – Marie-Christine Rauch gibt klare Anweisungen, damit der Abstrich aus der Nase korrekt ablaufen kann.
Die meisten Getesteten reagieren sehr gelassen
Während einige der Getesteten gar nicht auf das Stäbchen in der Nase reagieren, müssen andere niesen oder sich die juckende Nase reiben. Einige sprechen von einem leichten Brennen, als wirklich schlimm wird der Test aber von niemandem empfunden. „Die meisten reagieren sehr gelassen“, bestätigt auch Marie-Christine Rauch. Ihr ist zu diesem Zeitpunkt noch keine Testperson begegnet, die voller Angst wegen des Ergebnisses war. Getestet werden im Seepark nur solche Menschen, die keine Symptome einer Infektion mit dem Corona-Virus zeigen.
Jugendliche ab 14 Jahren benötigen Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten
An diesem Abend sind keine Kinder bei den Tests dabei, denn zu diesem Zeitpunkt durften nur über 14-Jährige das Angebot nutzen. Inzwischen ist es auch möglich, Mädchen und Jungen ab sechs Jahren testen zu lassen. Sie müssen im Beisein eines Erziehungsberechtigten getestet werden, erst ab 14 Jahren können Jugendliche alleine zum Test kommen, müssen allerdings eine schriftliche Einverständniserklärung der Erziehungsberechtigten vorlegen.
Nur wer einen schriftlichen Testnachweis benötigt, muss auf das Ergebnis warten. „Das dauert etwa 15 Minuten“, erläutert Dieter Müller. Alle anderen können sich gleich wieder auf den Heimweg machen, sie werden innerhalb von etwa einer Stunde benachrichtigt, falls das Ergebnis positiv ausfallen sollte. Ansonsten hören sie nichts mehr vom Testzentrum.
Sorgfalt steht für die Helfer an ersten Stelle
Konzentriert läuft die Arbeit im weißen Zelt im Seepark ab. Sorgfalt steht an erster Stelle, wenn sich etwa auf dem Tisch von Petra Glorius, einer Helferin aus Herdwangen, viele Testkits mit dem dazugehörigen Testprotokoll aneinanderreihen. Jeder hat seine spezielle Aufgabe – auch hier sind die Mitarbeiter geschützt mit Masken, Handschuhen und teilweise Schutzschilden. „Die Sicherheit der Helfer ist uns sehr wichtig“, sagt Dieter Müller.
Wäschesäcke lösen sich in der Waschmaschine auf
Wenn ein Test positiv ist, müsse die komplette daran beteiligte Linie desinfiziert werden. „Die Helfer müssen sich umziehen. Die Kleidung kommt in spezielle Waschsäcke, die man so, wie sie sind, in die Waschmaschine stecken kann. Die Säcke lösen sich beim Waschen auf“, schildert er die Hygienemaßnahmen.