Die Betriebe und Firmen im Industriegebiet Mengener Straße in Pfullendorf haben am Samstag die Gelegenheit genutzt, um mit zahlreichen Besuchern ins Gespräch zu kommen und um ihre Produkte und Dienstleistungen zu präsentieren. Die Veranstaltung wurde umrahmt von Live-Musik und kulinarischen Angeboten.

Besucher, die ab 10 Uhr morgens keinen ausstellenden Betrieb auslassen wollten, legte viele Meter auf dem weitläufigen Areal zurück, auf dem nach vielen Jahren wieder eine Gewerbeschau stattfand. „Wir haben uns lange darauf vorbereitet und viel Arbeit in diese Gewerbeschau hineingesteckt“, sagte Organisator Tim Waldvogel. Im gleichnamigen Familienbetrieb für Bad, Heizung und Solartechnik schlenderten die Besucher durch die Ausstellungsräume, um Anregungen für ihr eigenes Zuhause zu bekommen. Die Gewerbeschau war keine für die Aussteller keine Verkaufsveranstaltung, sondern hatte eher den Zweck, sich zu zeigen und den Kunden einen Blick in die Lager und Hallen zu gewähren.

„Wir wollten mit der Gewerbeschau auch unseren Bekanntheitsgrad erweitern“, sagt Michael Fülle, seit neun Jahren Geschäftsführer von Küchen Krall. Fülle hatte ein offenes Ohr für alle Besucher, sagte auch im Gespräch mit dem SÜDKURIER, dass das Alleinstellungsmerkmal des Küchenhauses die eigene Schreinerei ist. „Dadurch können wir auch Sonderlösungen realisieren“, ergänzte Fülle, dessen Team mehr als 200 Küchen im Jahr hauptsächlich an Privatkunden am Bodensee verkauft.

Nachbar des Küchenhauses Krall ist Sanitär und Heizung Vollmuth, dessen Geschäftsführer Andreas Vollmuth auch nicht lange überlegen musste, bei der Gewerbeschau mitzumachen, zumal er selbst erst vor etwa anderthalb Jahren seinen Standort ins Industriegebiet Mengener Straße verlegt, wo er genügend Lagerkapazitäten hat. Vollmuth und sein Team, in dem auch seine Söhne sind, sind viel unterwegs in Pfullendorf und Umgebung.
Viele Reparaturen
Zum Tagesgeschäft gehören unter anderem Reparaturen in Altbauten, wenn der Wasserhahn tropft, die Heizung nicht mehr läuft oder Rohre brechen. „Wir sind so etwas wie die Feuerwehr“, sagt Vollmuth, dessen Firma aber auch Aufträge für Neubauten erhält. Andreas Vollmuth stellt dabei fest, „dass gerade für neue Häuser immer häufiger Wärmepumpen nachgefragt werden“. Aber nicht nur: Auch Öl- und Gasheizungen bestellen die Hauseigentümer, die oft gar nicht wissen, mit welcher Energie sie am besten ihr Haus versorgen. „Es herrscht eine große Unsicherheit, weil das Heizungsgesetz ständig verändert wird“, ergänzte Vollmuth, der gespannt ist, was auf die Kunden und seine Firma in Zukunft zukommen wird.

Mario Häuslbauer gehört zu den Geschäftsleuten, die am längsten im Industriegebiet sind. Auch er nimmt die Gewerbeschau zum Anlass, um seinen Bekanntheitsgrad zu erweitern. Denn was viele nicht wüssten: „Ich bin nicht nur Brennholzhändler, sondern vertreibe seit sechs Jahren auch kleine Obst- und Gemüseschalen aus Kartons.“ Und davon nicht wenig. 20 Millionen solcher Schalen für Tomaten, Erdbeeren oder Avocados fabriziert Häuslbauer am laufenden Band jährlich für Obst- und Gemüsebauern aus der Region, für die Insel Reichenau sowie für die Niederlande und Polen. „Ich werde mir demnächst eine zweite Maschine anschaffen“, so Häuslbauer, damit er seine Stückzahl von etwa 9000 Schalen pro Stunde erhöhen kann.
„Wir haben viel Lob bekommen.“Tim Waldvogel, Organisator
Tim Waldvogel kann bereits am späten Nachmittag ein positives Fazit erhalten. „Wir haben viel Lob bekommen“, sagte der 26-Jährige. Weil der Betrieb seit 35 Jahren existiert, wollte er feiern, aber nicht alleine. „Wir haben dann überlegt, mit allen Nachbarn diese Gewerbeschau zu veranstalten“, so Waldvogel. Es wird voraussichtlich nicht die letzte Gewerbeschau sein. „Ich könnte mir schon vorstellen, die Veranstaltung in etwa fünf Jahren zu wiederholen.“