Was nix kostet, ist auch nix wert, lautet ein schwäbisches Sprichwort und unter diese Rubrik ordnen wohl immer mehr Bürger die kostenlose Sammlung und Abholung von gelben Säcken ein. In vielen Gemeinden im Landkreis und auch der Stadt Pfullendorf wird der „Gelbe Sack“ zunehmend zum kostspieligen Ärgernis, wie Hauptamtsleiter Simon Klaiber im SÜDKURIER-Gespräch erläutert.
1000 Euro je Sammelaktion
„Wir haben in der Stadt immer häufiger das Problem, dass Bürger die gelben Säcke falsch befüllen und diese dann bei der Abholung vom Entsorger nicht mitgenommen werden“, berichtet Klaiber. Diese Säcke bleiben dann am Straßenrand liegen und der städtische Bauhof muss diese dann abholen und entsorgen, was dann der Steuerzahler bezahlt. Die Kosten für die jeweilige Entsorgung beziffert Klaiber auf 1000 Euro, und nach Angaben des Bauhofes sammelt man durchschnittlich sieben bis 12 Kubikmeter Müll ein und entsorgt diese im Container.
Ordnungswidrigkeit kann bis zu 100 Euro kosten
Das Problem der zweckentfremdeten gelben Säcke tritt grundsätzlich nur in Mehrfamilienhäusern auf, und hier ist es nach Angaben von Amtsleiter Klaiber dann extrem schwierig, den Verursacher festzustellen. Wird jemand erwischt, werden bis zu 100 Euro für diese Ordnungswidrigkeit fällig.
Falsch befüllte Gelbe Säcke werden markiert
„Das Gelbe-Sack-Problem ist kreisweit zu beobachten“, wie Holger Kumpf, Leiter der Kreisabfallwirtschaft, berichtet. Die Mitarbeiter der mit der Abholung beauftragten Firma Alba aus Bad Saulgau markieren die falsch befüllten Säcke mit einem roten Aufkleber, fordern die Besitzer zur Nachsortierung auf und lassen diese liegen. Die Zahl der Gelben Säcke wird bislang nicht gezählt, aber im vergangenen Jahr wurden insgesamt 4245 Tonnen Wertstoffe gesammelt.
Gelber Sack: Was gehört rein, was nicht?
„Wir wollen die Hotspots ausmachen“
Da die Zahl der liegen gebliebenen Säcke im Landkreis stark zugenommen hat, will die Kreisabfallwirtschaft künftig eine Statistik darüber führen, auch um „Hotspots“ ausmachen zu können. „In diesen Bereichen können die Gemeinden, Alba oder wir dann gezielt auf die Bürger zugehen“, erklärt Amtsleiter Kumpf.