Der Weg ist frei für die Erschließung der Baugebiete „Alpenblick II“ in Aach-Linz und „Gassenwiesen“ in Otterswang. In seiner letzten Sitzung in diesem Jahr billigte der Gemeinderat die Satzungsbeschlüsse, zur Erleichterung der Ortsvorsteher Edgar Lang und Andreas Fischer und einigen Bauwilligen, die in der Stadthalle auf den Besucherstühlen Platz genommen hatten.

30 Bauplätze sind im „Alpenblick II“ vorgesehen

In Aach-Linz sind 30 Bauplätze geplant, wobei eine Fläche für ein Retentionsbecken „geopfert“ werden musste, nachdem die Fachbehörde interveniert hatte. Die Verzögerung bei der Erschließung war vornehmlich dem Artenschutz geschuldet, denn auf dem Gelände ist die streng geschützte Feldlerche heimisch und über eine Vegetationsperiode musste die Spezies beobachtet werden.

Ausgleichsfläche für die Feldlerche geschaffen

Nachdem das Brutgebiet des Vogels der Wohnbebauung weichen muss, war es Aufgabe der Verwaltung, für die Feldlerche eine Ausgleichsfläche bereit zu stellen. Hier zeigten sich Bürgermeister Thomas Kugler und Bauamtschefin Nadine Rade dankbar, dass ein Landwirt eine Kompensationsfläche oberhalb des Gewanns „Buschoren“ zur Verfügung stellte.

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„Wir haben in Aach-Linz keine Tauschflächen mehr“, erwartet der Rathauschef bei künftigen Bauentwicklungen in dem Teilort große Schwierigkeiten bei der Flächenbeschaffung. „Die Nachfrage nach Wohnraum ist da, aber die Gesellschaft will keinen Flächenverbrauch“, befürchtet Kugler, dass als Konsequenz aus dieser Erwartungshaltung der Stillstand droht. Probleme gab es nach Angaben von Nadine Rade auch bei der Berechnung der so genannten Wohnraumdichte der Baugebiete.

Stadt muss tatsächliche Entwicklung der Einwohnerzahl in Baugebieten registrieren

Die Stadt hatte gegenüber den Aufsichtsbehörden drei Personen als Durchschnittsbelegung für eine Wohneinheit angegeben, und sich dabei auf Erfahrungswerte aus dem Baugebiet „Oberer Bussen“ gestützt. Diese Erkenntnis wurde wohl von den Ämtern nicht sofort akzeptiert, wobei das Problem aber gelöst werden konnte. Quasi als Hausaufgabe muss die Stadt in den nächsten Jahren eine Art „Bewohnermonitoring“ betreiben, das heißt, die Entwicklung der Einwohnerzahl in den Baugebieten registrieren. Bekanntlich hat der Regionalverband Bodensee-Oberschwaben als Vorgabe, dass je Hektar Baugebiet die Einwohnerdichte 75 Personen betragen muss.

Erleichterung beim Ortsvorsteher

„Ich bin erleichtert“, gestand Aach-Linz Ortsvorsteher Edgar Lang und FW-Gemeinderat, dass man von einer schnelleren Erschließung ausging, weil das Areal nach dem Paragrafen 13b entwickelt wurde. Dieser Ausnahmeparagraf erlaubt den Kommunen, neue Baugebiete auszuweisen, die kleiner als ein Hektar sind und sich an eine bestehende Bebauung anschließen, ohne Ausgleichsflächen bereitstellen zu müssen.

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Dieses „Anbindegebot“ wurde in den „Gassenwiesen“ in Otterswang zunächst angezweifelt, aber dann überzeugte die Argumentation des Bauamtes die Behörden und das Areal kann erschlossen werden. Hier hakte Thomas Aberle bezüglich des Bodengutachtens nach. „Das beunruhigt ich wirklich“, wies der UL-Rat auf wasserführende Schichten hin, die im Prinzip eine Unterkellerung der neuen Gebäude nicht erlauben. Deshalb fallen die Bauplätze größer aus.

Im Frühjahr geht es in Otterswang und Aach-Linz los

Auf die Frage, ob die Käufer darüber informiert werden, gab es seitens der Verwaltung ein klares „Ja“. Für Otterswang bedeute dieses Baugebiet sehr viel, berichtete Ortsvorsteher Andreas Fischer. In Aach-Linz und Otterswang soll es jetzt im Frühjahr 2022 losgehen und man kann mit der Verteilung der Parzellen beginnen.