Eine große Trauergemeinde fand sich am Tag vor Allerheiligen auf dem Friedhof in Bichtlingen ein, um dem Verstorbenen Erwin Hensler das letzte Geleit zu zu geben. Nach den Gebeten in der Aussegnungshalle erinnerte Vikar P. Rijesh Matthew daran, dass der Verstorbene ein gläubiger Katholik war und ihm die kirchlichen Anliegen sehr am Herzen lagen. Für die Dauer von zwei Amtszeiten war Erwin Hensler im Pfarrgemeinderat tätig.
Ehrenwache der Feuerwehrkameraden
Die Feuerwehrkameraden aus Wasser trugen – gefolgt von der Fahnenabordnung – den Sarg des Verstorbenen an die Grabstelle seiner im Jahre 1990 verstorbenen Ehefrau Margot und stellten eine Ehrenwache am offenen Grab. In stillem Gedenken senkte sich zum Abschied die Feuerwehrfahne über der Grabstätte von Erwin Hensler. Einen ehrenden Nachruf widmete Bürgermeister Severin Rommeler dem Verstorbenen, der sich sehr aktiv im Kommunalbereich engagiert hatte. Von 1962 bis 1973 gehörte er dem Gemeinderat von Wasser (Bichtlingen) an. Nach der Eingemeindung nach Sauldorf war er in der Gesamtgemeinde von 1974 bis 1994 abermals als ehrenamtlicher Gemeinderat tätig. Seine besonderen Interessen galten aus beruflichen Gründen der Landwirtschaft, er gehörte über viele Jahre dem Wasser- und Bodenverband an.
1930 in Bichtlingen geboren
Erwin Henlser wuchs auf dem elterlichen Hof auf und war mit den landwirtschaftlichen Arbeiten schon als kleiner Junge vertraut. Seine Schulzeit war geprägt von den Kriegsjahren und der Besatzung. Sein erklärtes Ziel war, die Landwirtschaft seiner Eltern zu übernehmen, weshalb er nach der Volksschule die Berufsschule für Landwirtschaft in Sauldorf und zwei Wintersemester in Meßkirch besuchte.
1956 Hochzeit mit Margot Stengele
Nach dem Tod seines Vaters übernahm er 1956 im Alter von 26 Jahren den landwirtschaftlichen Betrieb und heiratete im gleichen Jahr seine Ehefrau Margot, geborene Stengele, aus Wackershofen. Aus der Ehe gingen vier Töchter und ein Sohn hervor. Neben der Tätigkeit auf der elterlichen Landwirtschaft war Erwin Henlser ab 1951 für den örtlichen Fleischabnahmeverein als Rechner tätig. Dieses Amt hatte er bis zur Auflösung des Vereins 1990 inne. 1950 schloss sich Hensler der Freiwilligen Feuerwehr Wasser an, ein Dienst, der ihm besonders wichtig war. 45 Jahre gehörte er der Feuerwehr an, davon war er 30 Jahre als Kommandant eingesetzt. 1995 verabschiedete er sich aus dem aktiven Feuerwehrdienst, in diesem Jahr ging er auch in Rente.
Farrenwärter von 1975 bis 1989
1975 übernahm er zusätzlich die Arbeiten des Farrenwärters. Diese Beschäftigung übte er bis zur Auflösung des Farrenstalls durch die Gemeinde Sauldorf im Jahr 1989 aus. Mit dem Eintritt ins Rentenalter übergab Erwin Hensler den Hof an seinen Sohn Hermann, den er in den Folgejahren mit Rat und Tat unterstützte.