„Ich wollte schon als 14-Jähriger Bürgermeister werden“, sagt Dominik Kugler lachend in einem Gespräch mit dem SÜDKURIER. Jetzt, rund 20 Jahre später, könnte sein Wunsch Wirklichkeit werden. Der 34-jährige Familienvater kandidiert für das Amt des Bürgermeisters in Sauldorf.

Frühes Interesse an Kommunalpolitik

Er habe schon früh Interesse an der Kommunalpolitik gehabt, sagt Dominik Kugler. Sein Vater Thomas Kugler war gut 16 Jahre lang Bürgermeister in Sauldorf, bevor er zum Bürgermeister von Pfullendorf gewählt wurde. „Ich habe gesehen, was das bedeutet“, sagt der junge Familienvater. Deshalb habe er seinen Wunsch zuerst mit seiner Ehefrau Lisa-Marie besprochen. „Man kann selbst nur so stark sein, wie der Partner“, betont er. Seine Mutter habe dem Vater auch immer den Rücken freigehalten und das Familienleben gestärkt.

Heutige Ehefrau in der Sparkasse kennengelernt

Mit seiner Ehefrau Lisa-Marie und dem im Mai geborenen Sohn Henry lebt Dominik Kugler im Einfang in Pfullendorf. Kennengelernt haben sich Lisa-Marie, geborene Eschenlohr, und Dominik Kugler über ihre Arbeit bei der Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch. Ein Paar sind die beiden bereits seit neuneinhalb Jahren. Im Februar dieses Jahres haben sie geheiratet und im Mai kam dann der kleine Henry auf die Welt, der das Glück vervollständigte. Henry sei ein sehr liebes Kind, habe aber das Leben der kleinen Familie deutlich auf den Kopf gestellt. „Wir möchten auf jeden Fall aufs Land ziehen, am liebsten wieder nach Sauldorf“, erzählt das Ehepaar bei einem Treffen mit dem SÜDKURIER. Sollte Dominik Kugler am 4. Dezember zum Nachfolger von Sauldorfs Bürgermeister Wolfgang Sigrist gewählt werden, stünde ohnehin fest, dass die Familie nach Sauldorf zieht. „Die Gemeinschaft in Sauldorf ist toll“, sagt Kugler.

Nicht in die Schuhe des Vaters treten

Dominik Kugler, der als Bürgermeister für Sauldorf kandidiert, wurde bei einem seiner Wahlkampftermine auf dieses Schlagloch in der ...
Dominik Kugler, der als Bürgermeister für Sauldorf kandidiert, wurde bei einem seiner Wahlkampftermine auf dieses Schlagloch in der Wohnstraße „Hinter den Gärten“ im Ortsteil Krumbach aufmerksam gemacht. | Bild: Dominik Kugler

Dominik Kugler will nicht in die Schuhe seines Vaters treten. „Ich bin Dominik Kugler, nicht Thomas Kugler“, sagt er selbstbewusst. Er hat seine Kindheit größtenteils in Sauldorf verbracht, besuchte dort den Kindergarten und später zwei Grundschulen. Danach wechselte er ans Martin-Heidegger-Gymnasium nach Meßkirch. Als die Familie nach Pfullendorf umzog, wechselte Dominik Kugler ans Staufer-Gymnasium Pfullendorf, wo er schließlich das Abitur machte. Nach Gesprächen mit seiner Mutter, die selbst ausgebildete Bankkauffrau ist, habe sich der Wunsch entwickelt, eine Banklehre zu machen. 2009 fing er seine zweieinhalbjährige Ausbildung bei der Sparkasse Pfullendorf-Meßkirch an, absolvierte anschließend ein Traineeprogramm im Bereich Kundenberatung und wurde schließlich Geschäftsstellenleiter in Illmensee. Danach bildete er sich über die Sparkassenakademie zum Anlage- und Vermögensberater in Meßkirch weiter. „Das macht mir Spaß und ich habe einen tollen Arbeitgeber. Ich bin nicht unzufrieden“, betont er. Trotzdem sei Bürgermeister sein Traumberuf und er wolle die Chance jetzt nutzen. Die hohe Arbeitsbelastung seines Vaters habe ihn nicht abgeschreckt, denn auf der anderen Seite habe er auch gesehen, was ein Bürgermeister in einer Gemeinde Positives bewegen könne.

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Zuerst habe er mit seiner Ehefrau Lisa-Marie über seine Pläne gesprochen, sich in Sauldorf um das Amt des Bürgermeisters zu bewerben. Danach habe er auch seinen Vater um dessen Meinung gebeten. Thomas Kugler unterstützt die Bewerbung seines Juniors. Und auch andere Bürgermeister aus dem ländlichen Raum hätten ihm zugesprochen, sagt Dominik Kugler.

Eigener Stimmungstest unter der Bevölkerung

Bevor er als Letzter der drei ernst zu nehmenden Kandidaten um das Amt des Sauldorfer Bürgermeisters seinen Hut in den Ring warf, hatte er in zahlreichen Gesprächen mit Bürgerinnen und Bürgern in der Gemeinde ausgelotet, ob er überhaupt als Kandidat gewünscht sei. Die Rückmeldungen haben ihn bestärkt und er reichte seine Bewerbungsunterlagen ein. Auffallend viele Bürgerinnen und Bürger hätten ihn ermuntert, zu kandidieren, so Kugler. Der direkte, unmittelbare Austausch mit der Bevölkerung werde seinen Amtsstil prägen, sollte er gewählt werden. Er will die Bürger einbinden in sämtliche grundlegenden Entscheidungsprozesse, die die weitere Entwicklung Sauldorfs betreffen.

„Ich empfinde es jetzt als die richtige Zeit, um zu kandidieren“, sagt er. Vor acht Jahren habe er die persönliche Reife noch nicht gehabt. Außerdem sollte es Sauldorf sein, „weil da einfach die Bindung da ist“. Obwohl er seine Jugendzeit in Pfullendorf verbrachte, seien Freundschaften nie abgerissen. „Ich bin immer interessiert geblieben an Sauldorf und der Entwicklung der Gemeinde“, erzählt der Bankfachmann. Die Gemeinde sei gut aufgestellt. Darauf könne man sehr gut aufbauen. Sollte er Bürgermeister werden, wolle er einen offenen und kommunikativen Führungsstil pflegen. Wegzuziehen und Bürgermeister in einer ganz anderen Region zu werden, sei nie ein Thema gewesen.

Dominik Kugler ist ein Familienmensch. Neben seiner eigenen kleinen Familie ist es ihm wichtig, dass alle Großeltern ihren Enkel regelmäßig sehen können. „Bei uns ist in der Familie immer was los,“ schildert er. Der Familie widmet er auch einen Großteil seiner Freizeit. Zum Ausgleich ist er im Fitnessstudio und spielt Tennis. Seit der kleine Henry auf der Welt ist, beansprucht dieser aber die meiste Zeit seiner Eltern.

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