Der Gemeinderat von Sauldorf hatte in seiner Sitzung am 14. Juli 2022 dem Abschluss einer Vereinbarung über die Benutzung des gemeinwohlorientierten öffentlichen Projekts „Dorfgemeinschaftshaus Wasser“ zugestimmt. Die Vereinbarung entsprach der, die mit der Dorfgemeinschaft Boll abgeschlossen wurde. Von Seiten der Dorfgemeinschaft Wasser wurde nun in Paragraf 2 der Vereinbarung ein Zusatz eingefügt: „Der Verein Dorfgemeinschaft Wasser e.V. unterstützt die Gemeinde bei der Schaffung des Dorfgemeinschaftshauses ‚Alte Schule‘ durch durchführbare Arbeitseinsätze. Finanzielle Mittel, die der Träger (Dorfgemeinschaft) bis zur Fertigstellung des Dorfgemeinschaftshauses nicht erbringen kann, übernimmt die Gemeinde.“ Der Zusatz sei mit dem Regierungspräsidium abgestimmt, das keine Einwände dagegen habe.

Eine Umkehr der Kostenverantwortung

Durch diesen Passus werde jedoch eine Umkehr der Kostenverantwortung erreicht, darauf wies Bürgermeister Wolfgang Sigrist während der Sitzung des Gemeinderats am vergangenen Donnerstag hin. Bisherige Ausgangslage war, dass die Dorfgemeinschaft den Bau des Dorfgemeinschaftshauses Wasser federführend in Eigenleistung durchführt und die Gemeinde die Dorfgemeinschaft verwaltungsmäßig und mit einem festen Kostenanteil von 200 000 Euro unterstützt. Als Begründung für die Veränderung der Kostenverantwortung wurde vom Seiten der Dorfgemeinschaft angeführt, dass durch gestiegene Material- und Baukosten die Finanzverantwortung nicht mehr von der Dorfgemeinschaft getragen werden könne. Die Verwaltung schlug infolgedessen vor, dass der Gemeinderat die Verwaltung beauftrage, die Abstimmungsgespräche mit der Dorfgemeinschaft zur Kostenermittlung vorzunehmen. „Wir möchten natürlich die Dorfgemeinschaft nicht im Regen stehen lassen“, betonte Bürgermeister Wolfgang Sigrist. Aber man müsse klären, welche Leistungen von der Dorfgemeinschaft erbracht werden können und alle Kosten müssen nochmals mit der Dorfgemeinschaft durchgegangen werden. „Man muss wissen, wohin die Reise geht“, so Sigrist.

Das könnte Sie auch interessieren

Werner Brutscher will bei der Kostenaufstellung helfen

In der Gemeinde Sauldorf sollen drei Dorfgemeinschaftshäuser um- beziehungsweise neu gebaut werden, in Boll, Rast und Wasser. „Ich gucke das Ding mit Bauchweh an. Wir können nur eins ums andere machen“, merkte Gemeinderat Ottmar Schober an. Aus den Reihen der Zuhörer meldete sich der Vorsitzende der Dorfgemeinschaft Wasser, Werner Brutscher, zu Wort und sagte, dass er bereits mehrfach seine Unterstützung bei der Kostenaufstellung angeboten habe. Gemeinderat Wolfgang Rebholz sagte, dass es einen Kostenplan für jedes einzelne Gebäude brauche und regelmäßig darauf geschaut werden müsse. Der Gemeinderat Mathias Löffler mahnte: „Man darf die Euphorie und den Schwung nicht verlieren“. Roland Halder sprach sich gegen eine Abschiebung der Kostenverantwortung auf die Verwaltung aus. „Die Dorfgemeinschaften müssen weiter im Boot sein und es muss ein gutes Miteinander sein“, schloss Bürgermeister Wolfgang Sigrist die Diskussion.