Zur Saison 2023/2024 stieg die Frauenmannschaft der Spielgemeinschaft SG Sauldorf/Meßkirch in die Landesliga auf und behauptet sich dort zur Winterpause erfolgreich auf dem siebten von zwölf Tabellenplätzen. „Das ist eine große Leistung für uns als kleiner Verein, als Spielgemeinschaft mit dem Sportverein Meßkirch 04“, unterstreicht Ulrike Rothengass, Vorsitzende Verwaltung beim Verein für Rasensport (VfR) Sauldorf. Frauenfußball gebe es in Sauldorf bereits seit 1987, erklärt Rothengass. Zur Saison 2013/2014, also schon vor rund zehn Jahren, schloss sich der SV Meßkirch der damaligen Spielgemeinschaft Sauldorf/Gallmannsweil an und stellt aktuell zwei Spielerinnen. Seit 2015 ist der 32-jährige Dominik Pascht aus Meßkirch-Schnerkingen Chef-Trainer der Frauenmannschaft, der 30-jährige Steffen Deufel sein Trainerassistent. Es ist eine große Ausnahme, dass eine Frauenmannschaft so lange vom selben Trainerteam trainiert wird.

Dominik Pascht, 32 Jahre, Cheftrainer Damenmannschaft
Dominik Pascht, 32 Jahre, Cheftrainer Damenmannschaft | Bild: Sandra Häusler

Was ist das Erfolgsrezept dieser Frauenmannschaft? „Die Gemeinschaft zeichnet den Verein aus“, gibt Steffen Deufel an. „Wir gehen miteinander durch dick und dünn“, bestätigt Dominik Pascht. Und es ist die Kombination aus Motivation, Kampfgeist und fußballerischen Fähigkeiten, sagen die erfolgreichen Fußballerinnen beim Gespräch mit dem SÜDKURIER. Ein großer Teil der Mannschaft habe bereits von klein auf in der Jugend zusammen gespielt, sagt Ulrike Rothengass. Damit sei eine gute Basis vorhanden, so Steffen Deufel.

Mit dem Meistertitel in der Bezirksliga in der Saison 2023/2024 qualifizierte sich die Frauenmannschaft für den Aufstieg in die Landesliga. Die treibende Kraft bei der Entscheidung, ob die Mannschaft in der darauffolgenden Saison in der Landesliga spielen soll, war Stürmerin Marina Axt aus Bichtlingen. Die 24-Jährige ist ein Urgestein des Vereins, und für sie gilt die Parole: „Einmal grün-weiß, immer grün-weiß“. Seit Marina laufen könne, sei sie dabei und am Kicken, beschreibt ihre Mutter Ulrike Rothengass.

Die Landesliga bedeute deutlich mehr Aufwand, sowohl, was das Training, als auch die Fahrten zu den Spielen anbelangt, sagt Marina Axt. Der Aufstieg sei deshalb für alle eine bewusste Entscheidung gewesen und stelle für die Mannschaft eine neue Herausforderung dar. Für die Fahrten zu den Auswärtsspielen stehen ein Bus des SV Meßkirch 04 und der gemeinsame Jugendbus des FV Walbertsweiler-Rengetsweiler mit dem VfR Sauldorf zur Verfügung. Beim SÜDKURIER-Gespräch erzählen die Fußballerinnen, warum sie sich für den VfR Sauldorf entschieden haben. Für Lara Kühbauch waren der Spaß, das Zusammengehörigkeitsgefühl und das private Miteinander ausschlaggebend. Die Frauen unterstützen sich gegenseitig auf dem Platz. Die 21-jährige Lara Kühbauch spielte in ihrer Jugend in Meßkirch, dem Hegauer FV und ist seit 2019 Kapitänin der Frauenmannschaft. Torhüterin Annie Claaßen kommt aus Sigmaringen. Sie steht seit rund 2,5 Jahren bei der SG zwischen den Pfosten. „Die Landesliga war ein Riesending“, sagt die 29-Jährige. Als ganz junge Spielerin verstärkt Luca Benkler (18 Jahre) aus Buchheim seit einer Saison im zentralen Mittelfeld. Sie absolvierte ein Probetraining, bei dem sie spürte, dass sie in Sauldorf gut aufgenommen wurde und nicht nur die Leistung im Vordergrund stehe. Sie spielte davor beim SC Buchheim/Altheim/Thalheim. Ein „alter Hase“ dagegen ist Jana Roth aus Göggingen. Die 26-jährige zentrale Mittelfeldspielerin tritt schon rund zehn Jahre für den VfR Sauldorf gegen das Leder. Schon davor hatte sie von Freundinnen viel Gutes über die Mannschaft gehört, die auch außerhalb des Fußballfeldes viel miteinander unternimmt. „Die Gegner in der Landesliga spielen ganz anders, taktisch anders und viel schneller als in der Bezirksliga“, erläutert sie den Unterschied.

Derzeit befindet sich die Mannschaft in der Wintervorbereitung zur Rückrunde. In der Vorbereitung heißt es für die Fußballerinnen dreimal pro Woche Training, unter der Runde zweimal Training und noch zusätzlich jede Woche ein Rundenspiel. Beim nächsten Rückrundenheimspiel auf dem Fußballplatz in Sauldorf tritt die SG Sauldorf/Meßkirch am 10. März um 13 Uhr gegen den FV Tennenbronn an. Zum Saisonstart hatte das Trainerteam als Ziel einen Platz im Tabellenmittelfeld ausgegeben. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt, so Dominik Pascht. Mit dem schnellen Spiel taten sich die Spielerinnen anfänglich schwer, hatten zu viel Respekt vor den Gegnerinnen, trauten sich zu wenig zu und zahlten dadurch Lehrgeld, sagt Jana Kühbauch. Das werde in der Rückrunde besser, sind die Fußballerinnen zuversichtlich.

Im Rahmen der Sportlerehrungen der Stadt Meßkirch wurde die Frauenmannschaft der Spielgemeinschaft Sauldorf/Meßkirch mit der Bronzemedaille für die Meisterschaft geehrt. Die Fußballerinnen sind dankbar für diese Anerkennung und sehen sie nicht als selbstverständlich an.