Während des gemeinsamen Neujahrsempfangs von Gemeinde und Bundeswehr haben Bürgermeister Maik Lehn und der Standortälteste, Oberst Jochen Gumprich, am Donnerstagabend Bilanz gezogen und Schwerpunkte und Ziele für die kommenden Monate formuliert.
Dabei appellierte das Gemeindeoberhaupt an die Bürgerinnen und Bürger, sich in die Gemeinschaft einzubringen, um die anstehenden Herausforderungen gemeinsam zu meistern und an einer positiven Zukunft der Gemeinde mitzuwirken: "Was wären wir für eine Gesellschaft, wenn jeder nur noch an sich denken würde", sagte Lehn.
Weit mehr als 300 Gäste strömten am Donnerstagabend in die festlich geschmückte Alemannenhalle zum traditionellen Neujahrsempfang, der vom "Collegium Musicale" und den Trachtenträgern feierlich umrahmt wurde. Die Begrüßung der Gäste gab dem neuen Standortältesten nicht nur die Gelegenheit, sich der Öffentlichkeit in einer launigen, charmanten Ansprache vorzustellen, sondern auch einen kurzen Blick hinter die Kulissen der Truppe, die weltpolitischen Entwicklungen und deren konkreten Folgerungen für die deutsche Sicherheitspolitik zu geben. Anschließend blickte der Rathauschef ausführlich auf das abgelaufene Jahr zurück, ließ gemeindliche Projekte und kulturelle Höhepunkte noch einmal Revue passieren.
Initiative in Sachen Pflege
Von den Veränderungen auf dem Lebensmittel-Discount-Markt und der bevorstehenden Schließung des Ameos-Pflegehauses "Silberdistel" sei man "eiskalt erwischt" worden, wiederholte Lehn, und zeigte auf, dass weder Grundstück noch Gebäude im Besitz der Gemeinde stünden, weswegen man in die Entscheidungen nicht eingebunden gewesen sei. In Sachen Pflegeheim habe er bereits Kontakt zu möglichen Investoren geknüpft: "Wir sollten die Veränderungen nutzen, uns in diesem Bereich künftig breiter aufzustellen", sagte Lehn. Neben einer reinen Pflegeeinrichtung brauche es einen Ausbau der Tagespflege und die Schaffung neuer Wohnformen. Das an das Pflegehaus Silberdistel angrenzende Grundstück stehe "im Eigentum der Gemeinde und wird hierfür zur Verfügung gestellt", sagte Lehn.

Neues Baugebiet im Blick
Neben zusätzlichem Raumbedarf im Stettener Schulzentrum, den Lehn mit 750 Quadratmetern bezifferte und mit Vorgaben des Landes bezüglich der Unterrichtsmethodik begründete, markiere die notwendige Ausweisung eines neuen Baugebiets im Kernort einen Schwerpunkt der Gemeinderatsarbeit. "Innenentwicklung vor Außenentwicklung", sei dabei die Zielvorgabe. Mit dem Lückenschluss der "Freiherr-Joachim-Straße" im vorhandenen Bebauungsplan "Im unteren Brühl" könnten zahlreiche neue Bauplätze entstehen. "Allerdings nur, wenn wir den notwendigen Grunderwerb erfolgreich abschließen können", mahnte Lehn. Vor dem Hintergrund der anhaltend hohen Nachfrage nach Baugrundstücken und des Wohnungsmangels appellierte Lehn an die Besitzer von Bauplätzen und leer stehenden Gebäude, sich über einen Verkauf oder eine andere Nutzung Gedanken zu machen: "Nutzen sie den derzeitigen Schwung am Immobilienmarkt", sagte Lehn, zumal das Land Gebäudeumnutzungen zu Wohnzwecken weiterhin fördere.
Angesichts "wichtiger und zukunftsweisender Entscheidungen", vor denen die Gemeinde in den kommenden Jahren stünde, forderte Lehn die Anwesenden mit Nachdruck dazu auf, sich bei den Kommunalwahlen als Kandidaten zur Verfügung zu stellen: "Wir brauchen engagierte Bürgerinnen und Bürger, die bereit sind, Verantwortung zu übernehmen und die Zukunft unserer Gemeinde mitzugestalten", appellierte Lehn.
Vor dem Stehempfang gehörte die Verleihung der silbernen Verdienstmedaille der Gemeinde an Pierre Caudrelier zu den Glanzpunkten des Abends, worüber der SÜDKURIER noch berichten wird.

Kulturelle Höhepunkte
In diesem Jahr stehen in der Heuberggemeinde folgende Höhepunkte im Veranstaltungskalender an: Im Juli steht Stetten wieder einmal ganz im Zeichen des Theaterspiels, wenn das nächste Stettener Sommertheater auf dem Programm steht. Genau 20 Jahre nach dem grandiosen Dorfspiel "Stetten – dem Himmel so nah" wird dieses Stück in einer überarbeiteten Version im Stettener Schlosshof gezeigt. Die Regie wird in den bewährten Händen Stefan Hallmayers vom Theater Lindenhof liegen. Die Premiere im Schlosshof steigt am Freitag, 19. Juli; weitere Aufführungen sind am 20. und 21. Juli sowie am 26., 27. und 28. Juli geplant. Der Ortsteil Glashütte kann in diesem Jahr auf seine 550-jährige Geschichte zurück blicken. Das Jubiläum wird am Wochenende 21./22. September im Rahmen der zehnten Glashütter Sichelhenke in der Alpenblickhalle gebührend gefeiert. Am gleichen Wochenende kann die Stettener Ortsgruppe des Schwäbischen Albvereins ihr 125-jähriges Bestehen feiern. Geplant ist am 21. September ein Festakt mit Freunden und Gästen im Storzinger "Haus Weckenstein". (gfe)