Bauwillige werden sich freuen. Am Montag ist in der Heuberggemeinde der Startschuss zur Erschießung des vierten Bauabschnittes im Baugebiet „Im Unteren Brühl“ gefallen. Bis Ende August sollen die Arbeiten abgeschlossen sein.
100 000 Euro unter der Kalkulation
Mit denen ist in der Januarsitzung des Gemeinerates die Firma Stumpp GmbH und Co aus Balingen beauftragt worden, nachdem sie mit einem Pauschalangebot von 600 950 Euro als billigste Bieterin aus der Ausschreibung hervor gegangen war. Das teuerste von insgesamt neun Angeboten hatte seinerzeit bei über 885 000 Euro gelegen. Zwar sind zu obiger Vergabesumme noch Nebenkosten von rund 181 000 Euro und Kosten für die Beleuchtung von rund 20 000 Euro hinzuzurechnen, andererseits können die Kosten für Wasser- (32 000 Euro), Gas- (20 000 Euro) und Breitbandversorgung (17 000 Euro) in Abzug gebracht werden, so dass insgesamt mit Erschließungskosten von rund 783 000 Euro zu rechnen ist. Ein Ergebnis, das „erfreulicherweise“, wie Bürgermeister Maik Lehn betont hatte, rund 100 000 Euro unter der Kalkulation lag.
Zahl der Grundstücke von 15 auf 20 erhöht

Insgesamt sollen mit der Erschließung des vierten Bauabschnittes des Baugebietes „Im Unteren Brühl“ 20 neue Baugrundstücke mit unterschiedlichen Größen von knapp 500 bis zu gut 1300 Quadratmetern entstehen, wofür im Vorfeld eigens der ursprüngliche Bebauungsplan geändert wurde. Grund: Durch Begradigung der geplanten Freiherr-Joachim-Straße konnten die beidseitig der Straße liegenden Flurstücke neu eingeteilt werden. Ferner wurde der Geltungsbereich des Bebauungsplanes in Richtung Süden erweitert, sodass die Zahl der künftig zur Verfügung stehenden Baugrundstücke von 15 auf 20 erhöht werden konnte: „Dadurch kann dem hohen Bedarf an Wohnbaugrundstücken im Ort in geeigneter Weise Rechnung getragen werden“, so die Begründung. Dass die 20 neuen Baugrundstücke wohl nicht alle „auf den Markt“ kommen werden, davon ist mit Sicherheit auszugehen, weil sich die bisherigen Grundstückbesitzer das eine oder andere Grundstück vorbehalten haben.
Verwaltungsgericht hat schon Vergaberichtlinien für rechtswidrig erklärt
Dennoch dürfen sich Bauwillige freuen, dass in absehbarer Zeit im Kernort wieder einige Baugrundstücke zur Verfügung stehen werden. Dass es zahlreiche Bauinteressenten gibt, das hat Bürgermeister Maik Lehn schon mehrfach in zurückliegenden Sitzungen des Gemeinderates eingeräumt. Wie das Gemeindeoberhaupt ankündigte, werde sich das Gremium in seiner April-Sitzung mit sogenannten „Kriterien zur Vergabe der Bauplätze“ auseinandersetzen müssen: „Ich gehe davon aus, dass mehrere Interessenten den gleichen Bauplatz erwerben wollen“, sagte er. Für die Gemeinde Stetten a.k.M. ist dies sicherlich ein Novum, und dem allgegenwärtigen Bauboom geschuldet. Während man in Ballungsräumen schon lange mit entsprechenden Vergabekriterien umgeht, sehen sich Verwaltung und Gemeinderat nun erstmals mit diesem Thema konfrontiert. Dass bestimmte Vergaberichtlinien, die auf Empfehlung eines privaten Anbieters in vielen Städten und Gemeinden zur Anwendung kamen, zuletzt vor dem Verwaltungsgericht Sigmaringen für rechtswidrig erklärt wurden, macht die Sache dabei sicher nicht einfacher.