Sandra Häusler

Am Sonntag, 15. März wählen die Walder Bürger einen neuen Bürgermeister. Alle drei Bewerber stellten sich am Donnerstag in der Zehn-Dörfer-Halle der Bevölkerung vor. Zu Veranstaltungsbeginn zählte Bürgermeister Werner Müller, der auch Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses ist, etwa 430 interessierte Zuhörer aus allen Ortsteilen. Darunter waren auch viele jüngere Bürger. 

Rund 430 interessierte Bürger aus der Gemeinde Wald waren zur Kandidatenvorstellung gekommen und verfolgten interessiert die ...
Rund 430 interessierte Bürger aus der Gemeinde Wald waren zur Kandidatenvorstellung gekommen und verfolgten interessiert die Vorstellungen der drei Bewerber. | Bild: Sandra Häusler

Den Ablauf der öffentlichen Vorstellung habe der Gemeindewahlausschuss festgelegt, erklärte Müller. Die Bürgermeisterbewerber stellten sich in Reihenfolge des Eingangs ihrer Bewerbung vor. Jeder Bewerber hatte fünfzehn Minuten Zeit für seine Ansprache und fünfzehn Minuten Zeit, Fragen zu beantworten. Während der jeweiligen Redezeit mussten die anderen Bewerber die Halle verlassen und warteten in der benachbarten Grundschule.

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Grüner stellt sich als Verwaltungsprofi vor

Den Anfang machte Joachim Grüner. Der 46-Jährige Verwaltungsbeamte ist seit 2015 Kämmerer der Gemeindeverwaltung Wald. Er führte die Hauptthemen seines Wahlprogramm aus: Ortsentwicklung, Gewerbe, Familienfreundlichkeit, Leben im Alter, Jugend, Vereine, Finanzen, Bürgerbeteiligung und Umwelt. Er betonte, alle Ortsteile seien ihm gleich wichtig und er wolle dort auch regelmäßig präsent sein. „Ihr Bürgermeister zu sein ist für mich keine berufliche Zwischenstation, sondern eine Herzensangelegenheit“, unterstrich er. Isabelle Graf fragte ihn nach konkreten Plänen für Nachhaltigkeit, nach Wohnraum sowie kulturellen Angeboten für die mittlere Altersriege. Einem weiteren Bürger lag die Gesundheit älterer Mitbürger am Herzen. Erwin Perlak, Vorsitzender des Hundesportvereins, fragte nach einer Hundesteuerermäßigung für Hundehalter, die ihren Hund gut erziehen.

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Anna Gulde will für frischen Wind sorgen

Die zweite Kandidatin war Anna Gulde. Sie stieg mit einem Ausschnitt einer Bundestagsrede von Loriot ein. Diese zeige auf, wie sich Politiker oft für die Bürger anhören: „Es wird viel geredet, aber nichts gesagt“. Sie versicherte den Zuhörern, ihr Ziel sei, eine Bürgermeisterin zu sein, die nicht nur leere Worte spreche. Die 29-Jährige lebt mit Mann und Sohn derzeit noch in Villingen-Schwenningen, wird aber in absehbarer Zeit in die Gemeinde ziehen. Gulde ist im Direktvertrieb selbstständig. Ihr ist wichtig, dass Demokratie gelebt wird und möchte mit jugendlichem Elan für frischen Wind in der Gemeinde sorgen. Viele Bürger mit denen sie gesprochen habe, seien unzufrieden mit der Situation, wie sie gerade sei. Es gebe nicht genug Informationen für die Bürger. Sie selbst habe lange auf der Homepage nach den Kindergartengebühren gesucht, schilderte sie. Natürlich wisse sie, dass man nicht alle Wünsche der Bürger erfüllen könne, aber die Kommunikation und der Informationsfluss sollten so optimal wie möglich gestaltet werden. Martin Hensler bat Anna Gulde, ihre Hauptthemen darzustellen, die sie mit ihrer persönlichen Lebensweise beantwortete. Auf die Frage von Isabelle Graf nach ihren Top-Drei-Interessen für die Gemeinde antwortete Gulde: „Was für die Gemeinde wichtig ist, kann ich ihnen heute nicht sagen.“

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Catharina Droßel präsentiert Ideen

Die Bewerberin Catharina Droßel aus Walbertsweiler schilderte ihren beruflichen Werdegang zu Masseurin und medizinischen Bademeisterin in Selbstständigkeit und ihre Ausbildung zur Mediatorin. Die Mutter von zwei erwachsen Söhnen sieht viele Parallelen zwischen dem Bürgermeisteramt und ihrer Selbstständigkeit. Das erforderliche Verwaltungswissen könne sie in Lehrgängen für neue Bürgermeister in Kehl erwerben, versicherte sie den Bürgern. Ihre wichtigen Punkte sind ein offenes Ohr für alle Anliegen, Straßenreparaturen, Förderung von Gewerbe, Arbeitsplätzen, Gastronomie und Einkaufsmöglichkeiten in Wald. In einen wöchentlichen Abendmarkt könnten Landwirte mit eingebunden werden. Eine weitere Idee ist, einen Abenteuerspielplatz mit drei Stationen für Erwachsene zu errichten, um die Kommunikation zu fördern und zur Integration Zugezogener beizutragen. „Mir würde ein Bürgerbus vorschweben“, meinte Droßel zum Thema Verbesserung der Verkehrsinfrastruktur. Ehrenamtliche könnten dabei unterstützen.

Manchem Zuhörer zu allgemeine Antworten

Alexander Pietsch aus Wald stellte allen drei Kandidaten die Frage, wo sie in der Gemeinde Defizite in Umwelt und Naturschutz sehen und bat um Lösungsvorschläge. Er erhielt eher allgemeine Antworten. „Alle drei Kandidaten haben durch Inkompetenz geglänzt“, stellte er nach der Veranstaltung fest. Walter Beyer, Schulleiter der Grundschule Wald, fragte die drei Bewerber nach den Plänen in Bezug auf die Grundschule Wald. „Es ist wichtig, dass Wald eine Grundschule hat“, unterstrich Joachim Grüner und stellte fest, dass mit dem Medienentwicklungsplan eine gute Sache angegangen werde. Anna Gulde hat keine direkten Pläne für die Grundschule, möchte aber erfragen, was wichtig sei. Auch Catharina Droßel antwortete, sie könne die Frage noch nicht zufriedenstellend beantworten.

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Abschließend wünschte Werner Müller allen Kandidaten einen guten und fairen Wahlkampf, den Bürgern eine gute Wahlentscheidung und forderte diese auf: „Bitte gehen Sie zum Wählen“.