Soziale Kompetenz ist ein wichtiger Pfeiler des christlichen Mädchengymnasiums in Wald. Dies bewies die Schulgemeinschaft nun erneut. Im Sommer hatte die Heimschule Kloster Wald unter dem Motto „All Around The World“ einen Projekttag gestaltet. Dabei wurden Spenden gesammelt, die nun in Form eines Schecks an die Organisation „Women for Women“ überreicht wurden. Das Geld soll einem Projekt in Kenia zugute kommen, das alleinerziehende Frauen unterstützt.
Kurssprecherinnen stemmen Organisation des Projekttags
Die beiden Kurssprecherinnen der Schülermitverantwortung (SMV) Lisa Barlecaj (17 Jahre) und Elena Krafft (18 Jahre) hatten die Leitung des Projekttaggremiums inne. „Eine klasse Geschichte, welche Kompetenzen die beiden Schülerinnen gezeigt haben. Sie haben zu zweit einen Projekttag für 500 Schülerinnen gestemmt“, unterstreicht Schulleiter Hartwig Hils anerkennend diese Leistung.
Aktivitäten aus aller Welt
„Das ist der Hammer“, zeigt sich auch seine Stellvertreterin Ingrid Langer begeistert und betont, dass an der Schule soziales Engagement gelebt werde. An dem Projekttag selbst fanden verschiedene Aktivitäten aus aller Welt für die Schülerinnen statt: eine Mini-Fußball-Weltmeisterschaft, Flag Football, ein afrikanischer Tanzkurs, ein schwedischer Sprachexkurs, Aikido, eine Schleimwerkstatt und vieles mehr.

Und wie erlebten es die Projekttagorganisatorinnen? „Ich fand es echt gut. Wir waren schon stolz darauf, dass wir das geschafft haben“, sagt Lisa Barlecaj bei der Scheckübergabe und Elena Krafft unterstreicht: „Die ganze Schule hat profitiert.“
Wie es zur Zusammenarbeit mit dem Verein kam
Im Vorfeld des Projekttages war die Frage aufgekommen, welches soziale Projekt die Heimschule Kloster Wald dieses Mal unterstützen könnte. So fiel die Wahl auf den gemeinnützigen Verein „Women for Women“ in Tuttlingen.
Der Verein unter dem Vorsitz von Bernhard Schreiber aus Tuttlingen hat sich zum Ziel gesetzt, alleinerziehenden Frauen in Kenia direkt und unbürokratisch Hilfe zur Selbsthilfe zukommen zu lassen. Die von ihren Männern verlassenen oder verwitweten Frauen leben von der Hand in den Mund, ohne Einkommen und Arbeit, ohne die Möglichkeit, das Schulgeld für die Kinder aufzubringen.
So funktioniert das Hilfskonzept
Eine Spende über 250 Euro reicht aus, für eine dieser Frauen eine Milchkuh anzuschaffen, informiert der Verein. Diese Milchkuh stelle einen Reichtum für die Familie dar, biete Nahrungsgrundlage und Einkommen, ermögliche den Kindern den Schulbesuch und Zugang zu Bildung.
Bedingung sei, dass die Frau ein eigenes Stück Land besitzt, um die Kuh zu halten. Das erstgeborene Kälbchen gehe wieder an die Organisation zurück, die in Kenia ein Grundstück hat und mit insgesamt sieben Mitarbeitern vor Ort ist.
Benefizkonzert begeistert Besucher
„Das gemeinnützige Projekt und die Mädchenschule zusammenzubringen, lag auf der Hand“, berichtet Schulleiter Hartwig Hils weiter. Für das erforderliche Projekttagmaterial brachte jede Schülerin 5 Euro mit. Die Organisation „Women for Women“ war am Projekttag mit einem Stand mit afrikanischer Kunst vor Ort.
Der Nachmittag wurde von einem begeisternden Benefizkonzert der „Women for Women“-Projektband gekrönt, deren Mitglieder alle Berufsmusiker und Musiklehrer aus dem Bekanntenkreis von Bernhard und Christina Schreiber aus Tuttlingen waren. „Die Stühle hätten wir nicht gebraucht, eine Tanzfläche wäre passender gewesen“, kommentierte Organisatorin Lisa Barlecaj.
Gesammeltes Geld soll in weitere Kühe investiert werden
Durch eine Sammelaktion am Projekttag und im Nachhinein eingehende Spenden konnte der Verein bereits insgesamt sechs Kühe anschaffen. Nun übergaben Schulleitung und die Projekttagorganisatorinnen noch einen Scheck über 1155,58 Euro.

Wie das Geld eingesetzt wird, sollen die Spender bestimmen, sagte die Geschäftsführerin des Vereins, Christina Schreiber. So entschied sich die Heimschule für die Anschaffung von vier weiteren Kühen, die künftig die Namen Lisa, Elena, Ingrid und Hilsa tragen werden. Die Namensgeber freuen sich schon auf den Lebenslauf der Frauen, die diese Kühe erhalten werden, und Fotos aus Kenia.
Bei der Übergabe der Spende nun stand für alle Beteiligten fest, dass die Heimschule auch in Zukunft mit dem Verein „Women for Women“ zusammenarbeiten möchte.