Bevor sich das Jahr dem Ende zuneigt, die Weihnachtsferien beginnen und die Internatsschülerinnen nach Hause abreisen, um mit ihren Familien Weihnachten zu feiern, setzt alljährlich das Weihnachtskonzert den stimmungsvollen und klingenden Schlusspunkt des Jahres am Mädchengymnasium.

Andrea Wahl von Schulseelsorge begrüßte die zahlreichen Zuhörer in der vollbesetzten Kirche St. Bernhard. Weihnachten sei eine „Liebesgeschichte“ zwischen Gott und Mensch. Sie unterstrich, Ziel des Konzertes sei, diese Romanze in die Herzen zu lassen und mit der wunderbaren Tradition einen Moment des Innehaltens zu schaffen. Weihnachten sei so viel mehr als Hetze und Essen, sondern das Zusammen- und Miteinandersein.
Hochaltar der Barockkirche St. Bernhard als „Bühne“
Rund 80 Mitwirkende füllten, eingerahmt zwischen Krippenszene und den zahlreichen Engelfiguren der Barockkirche, den gesamten Hochaltar der Pfarrkirche aus. Mit den klassischen Titeln „Romanze“ von Wolfgang Amadeus Mozart, dem „Concertino F-Dur“ von Jean Baptiste Bréval mit Annika Hader am Cello, dem „Thema aus die Unvollendete“ von Franz Schubert und der Suite „Sarabande für Viola-Solo (Magdalena Schmucker)“ eröffnete das Streich-Orchester unter Leitung von Gudrun Hafner das Weihnachtskonzert.
Mädchenchor und Streichorchester
Eine völlig neue Klangfarbe brachte Annalena Harsch auf dem Marimbaphon mit dem traditionellen „Carol of the bells“ ins Spiel. Mit hellen Stimmen intonierten der Mädchen-Chor und Mitarbeiter der Heimschule, verstärkt durch Sänger des Opernchores Überlingen unter Leitung von Isabell Marquardt , dann „Angels Carol“ von John Rutter.

Uwe Münch begleitete sie am Klavier. Gemeinsam mit dem Streichorchester stellten sie bei „Mary did you know“ von Buddy Green die Frage, ob Maria wusste, welche Bedeutung ihr neugeborener Sohn haben würde. Verschiedene Besetzungen trugen zum kurzweiligen Konzertprogramm bei. Die traditionellen Weihnachtschoräle „Ding Dong! Merrily on high“ und „Angels from the realms of glory“ brachte ein Streichquartett mit Nele Hader (Violine), Ina Hafner (Violine), Magdalena Schmucker (Viola) und Annika Hader (Cello) dar.
Neue Klangfarben mit Euphonium und Marimbaphon
Wieder eine neue Klangfarbe zauberte Gudrun Hahnemann auf dem Euphonium mit zwei Sätzen der „Sonate in F-Moll“ von Georg Philipp Telemann. Mit glockenhellem Gesang und viel Gefühl erzählte Magdalena Schmucker die Geschichte der Könige auf dem Weg zum Jesuskind.
Flott präsentierten der Mädchen-Chor, der Mitarbeiter-Chor, in dem auch die Oberin des Konvents Sr. Walburg Haag munter mitsang, und die Sänger des Opernchores den Sister-Act-Hit „I will follow him“. Beschwingt legte das Streichorchester „Let it snow“, arrangiert von Robert Longfield, nach. Schließlich hoffen doch viele Menschen alljährlich auf ein weißes Weihnachten. Mit dem „Adiemus“ tauchten die Chorsänger, begleitet vom Streich-Orchester, in erdachte Silben und Wörter des Komponisten Karl Jenkins ein.
Gemeinsames Schlusslied „Macht hoch die Tür“

Der Applaus wurde erst am Ende des Konzertes, dafür aber umso begeisterter gespendet. Vor dem traditionellen Schlusslied „Macht hoch die Tür“, das, begleitet von Alexander Schlegel auf der Orgel, gemeinsam, von allen Mitwirkenden und dem Publikum angestimmt wird, ergriff die Schulleiterin Heidi Linster das Wort. Sie unterstrich: „Es war wunderschön“ dankte allen Mitwirkenden für dieses Geschenk, dieses tolle Erlebnis und die Zusammenarbeit. Isabell Marquardt ist neu an der Schule, gab Linster zudem an. Die musikalische Ausbildung ist eine der Säulen der ganzheitlichen Bildung am Mädchengymnasium. Jedoch wolle die Schulgemeinschaft an diesem Tag auch an die Menschen denken, die noch mehr Unterstützung benötigten.
Spende für Kinderhaus in Rumänien

Die Schülerinnen und Mitarbeitenden hatten vor knapp drei Wochen den traditionellen Adventsbasar veranstaltet. Aus dem Erlös des Adventsbasars überreichte Heidi Linste jeweils einen symbolischen Spendenscheck in Höhe von 1900 Euro für das rumänische Kinderhaus St. Nikolaus in Peciu Nou und das Mutterhaus St. Lioba für die indischen Schwestern. „Außergewöhnlich schön“, empfand Zuhörerin Theresia Löchl-Gittel aus Meßkirch dieses Weihnachtskonzert. Am Ausgang sammelten Schülerinnen Spenden für die Arbeit von Chor und Orchester.