Darüber „was so läuft in diesem Schuljahr“ informierte Walter Beyer, Schulleiter der Grundschule Wald, unlängst Gemeinderat und Verwaltung. Während das Schuljahr 2020/2021 von der Corona-Pandemie noch „richtig heftig, mit vielen krankheitsbedingten Ausfällen der Lehrkräfte“ geprägt war und die Grundschule keine Krankheitsreserve vom Schulamt erhalten konnte, sieht es im Schuljahr 2022/2023 wieder ganz anders aus. Gemeinschaftserlebnisse, die die Schüler zusammenschweißen, sind nach Corona nun wieder möglich, beispielsweise konnte die Frederick-Woche stattfinden.
Normalität im Schulalltag ist zurück
Mit der Aktion „Energie-Detektive“ zum Thema Energiesparen und Klimaschutz, sowie Lerngänge mit Förstern im Wald, der Fahrradausbildung und Verkehrsausbildung mit der Polizei, ein Adventssingen, Nikolausbesuch, Teilnahme am Grundschulfußballturnier, verschiedenen Lesungen, Schülergottesdienste, Sicherer Schulweg und Bustraining sowie ein Wintersporttag im Eiszelt Pfullendorf, Kooperationen mit Vereinen ist wieder „Normalität im Schulalltag eingekehrt“, so Beyer. Erstmals konnten wieder verstärkt Angebote aus dem Jugendbegleiter--Programm und das Präventionskonzept zu Gewalt, Sucht, Medien, Ernährung, Gesundheit und Körper fortgesetzt werden. Das Projekt Klasse 2000 läuft in allen Klassen über vier Jahre und wird von der AOK und dem Lions Club gefördert.
Lehramtsstudierende und Assistenten fördern Schüler
Das Programm „Lernen mit Rückenwind“ ist Teil der Maßnahmen des Landes Baden-Württemberg zur Umsetzung des Bund-Länder-Aktionsprogramms „Aufholen nach Corona für Kinder und Jugendliche“. „Das hat in den vergangenen zwei Jahren sehr geholfen“, erläuterte der Schulleiter. Lehramtsstudierende unterstützen in der individuellen und der integrativen Schülerförderung in Mathematik und Deutsch, aber auch während des Unterrichts in den Klassen. Derzeit sind vier bis fünf Pädagogische Assistenten, Lehramtsstudierende, an der Grundschule. Dies sei sowohl ein Gewinn für Kinder und Schule als auch für die Studierenden. „Wir sind total begeistert von der Maßnahme“, sagte Beyer.

Auch das Thema Trauer wird behandelt
Sozial- und Zirkuspädagogen werden für Workshops, Projektwochen zur Förderung des sozial-emotionalen Bereichs eingesetzt, weil dieser schon immer ein wichtiger Aspekt der pädagogischen Arbeit an der Grundschule war. Durch das Programm „Rückenwind“ konnten einige Projekte dadurch finanziert werden, wie das Theater „Wo ist Oma Lotte?“, das vom Thema Trauer handelt und die Projektwoche „Zirkus“ mit Zirkuspädagogen. Im Zuge der Digitalisierung wurde für jedes Fach ein Medienthemenplan erstellt. Ziel ist, Ende des Schuljahres alle Programme installiert zu haben, um nach den Sommerferien damit starten zu können. Dank guter personeller Unterstützung in diesem Schuljahr konnten positive Erfahrungen mit Schülern, die eingeschränkt sind, gemacht werden. Noch fehlt es an der Barrierefreiheit im Gebäude. Laut Aussage des Kultusministeriums sei eine 100-prozentige Förderung für den Einbau eines Aufzugs möglich, informierte der Schulleiter. Erforderlich ist ebenfalls eine Schülertoilette mit Haltegriff oder eine behindertengerechtere, weil höhenverstellbare Behindertentoilette. Ein weiteres Ziel an der Grundschule ist die attraktivere Umgestaltung des Pausenhofes. Schulleiter Walter Beyer dankte dem Schulträger. Er habe das Gefühl, bei der Gemeindeverwaltung immer ein offenes Ohr zu finden.
Anspruch auf Ganztagsbetreuung
Ab dem Schuljahr 2026/2027 haben Grundschüler einen Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung. Auch mit Blick auf angedachte Sanierungen der Grundschule wollte Gemeinderätin Ingrid Tillessen (CDU) wissen, ob dies an der Grundschule Wald umsetzbar sei. Die Schule sollte sich hier am Bedarf orientieren, so Beyer. Im kommenden Schuljahr könnte der Bedarf im Auftrag des Gemeinderats abgeklärt werden. Bei einer Ganztagsschule verlagere sich der Unterricht in den Nachmittag, gab der Schulleiter zu bedenken. Ob dann ab 2026 an der Grundschule Wald eine Ganztagsbetreuung angeboten werde oder diese in eine Ganztagsschule umgewandelt wird, entscheiden die Gemeinde als Schulträger und die Schulkonferenz. Im kommenden Schuljahr steigt die Anzahl der Grundschüler von aktuell 116 auf 130 an. Die stabilen Schülerzahlen sprechen für die Grundschule, stellte Gemeinderat Ralf-Peter Hipp (UL) fest.