Energie sparen, das Thema ist in aller Munde. Einer, der sich seit Jahren mit dem Thema Strom sparen beschäftigt, ist Josef Halder aus Rothenlachen, einem Weiler der Gemeinde Wald. In seinem Doppelhaus hat er eine Klingel verbaut, die nur Strom benötigt, wenn draußen jemand auf die Klingel drückt. Diese Klingel, Halder hat sie Ecobell getauft, hat er vor einigen Jahren selbst entwickelt. „Ich habe einfach gemerkt, dass die Klingel den ganzen Tag Strom zieht, auch wenn gar niemand an unserer Haustür klingelt“, erklärt er. Also entwickelte er eine eigene Klingel als Prototyp, die er im Eigenheim in Rothenlachen auch verbaute.

Erfindungen im Eigenheim

„Das Problem mit dem Strom besteht ja eigentlich bei allen Geräten im Haus“, erklärt er. Das Fernsehgerät, der Wasserkocher und etliche andere Elektrogeräte würden permanent Strom ziehen, obwohl sie nicht im Gebrauch seien. „Wir haben in den letzten Jahren alle Energie verballert“, erklärt er seine Motivation. Durch die Ukraine-Krise und die damit einhergehenden Energieprobleme will er noch mal ins Bewusstsein rufen, dass jede Veränderung Geld spare. Die Klingel ist nicht die einzige Erfindung des Tüftlers, der beruflich als Techniker im Limnologischen Institut an der Universität Konstanz beschäftigt war. Die Limnologie erforscht Pflanzen und Tiere, die Gewässer als Lebensräume besiedeln. Die Messungen führten ihn an verschiedene Gewässer in Deutschland. Seit er in Rente ist, habe er mehr Zeit, zum Tüfteln und Basteln.

Eine Klingel, die nur Energie verbraucht, wenn geklingelt wird. Das ist die Erfindung von Josef Halder, der im Walder Ortsteil ...
Eine Klingel, die nur Energie verbraucht, wenn geklingelt wird. Das ist die Erfindung von Josef Halder, der im Walder Ortsteil Rothenlachen lebt. | Bild: Julia Lutz

Spülmaschine selbst repariert

Im Keller ist ein sogenannter Wasseralarm verbaut, den er ebenfalls entwickelt hat. Familie Halder hat immer wieder Wasser im Keller, zumindest in Teilbereichen. Das schöne Holzhaus hat keine Bodenplatte. Damit er benachrichtigt wird, wenn Wasser im Keller steht. Selbst gebaut hat er auch einen Nussknacker. Am liebsten löst er die Probleme, die im Haus entstehen, selbst. Jüngst hat er die Platine der kaputten Spülmaschine selbst repariert und wieder eingebaut.

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Energie und Geld sparen

Jüngst sei ihm aufgefallen, dass die Bewegungsmelder in seiner Hofeinfahrt ebenfalls permanent Strom ziehen würde. Er sieht sich als Problemlöser und will Dinge anpacken, die einfacher und günstig und damit auch nachhaltiger sind. Mit seiner eigenen Klingel spart er rund 50 Euro Stromkosten im Jahr, zumindest seit die Strompreise am Markt so explodiert sind. „Viele sagen mir dann, dass 50 Euro nicht viel Geld ist“, erzählt er im Gespräch mit dieser Zeitung. Dabei gehe es um die Summe von vielen kleinen Dingen, die man im eigenen Haushalt verbessern könne, um Geld und Energie zu sparen. Es stört ihn, dass viele Geräte permanent am Strom hängen. „Aber wir verwenden natürlich auch die Steckleiste mit Kippschalter, wie viele andere auch“, ergänzt er.

Puffertechnik ist für Spareffekt verantwortlich

Die Klingel enthält eine spezielle Schaltung mit Puffertechnik. Diese sorgt dafür, dass der Trafo nur dann Strom zieht, wenn draußen an der Tür geklingelt wird. In diesem Moment entsteht eine Netzspannung. Den Trafo hat er im Keller seines Dreifamilienhauses verbaut. Die Klingel funktioniert seit etlichen Jahren an der Haustür von Ehepaar Halder. Er hatte dafür auch schon ein Schutzrecht angemeldet, das sogenannte Gebrauchsmuster. Dieses habe aber nicht verlängert, erzählt Josef Halder. Grund dafür sind unter anderem die hohen Kosten und dass er die energiesparende Klingel nicht in Serienproduktion bringen will.