Gerade mal ein halbes Jahr ist es her, dass das Thema Dorfladen in Sunthausen zur Sprache kam. Die Planungen schreiten fort, Initiator Heinz Messmer schiebt das Projekt mit unverminderter Energie voran. Am vergangenen Sonntag war nun die Sunthauser Bevölkerung eingeladen, sich die Pläne genauer anzuschauen.
- Der bisherige Ablauf: Im Oktober 2018 stellte Heinz Messmer seine Idee beim Ortschaftsrat Sunthausen vor. Beim ersten Informationsabend im Dezember 2018 mit dem Fachberater Wolfgang Gröll vom Netzwerk Dorfladen bekundeten 160 Bürger ihr Interesse an einem Laden in Sunthausen. Bei der Bürgerumfrage Anfang 2019 wurden 400 Fragebögen ausgegeben, 156 kamen zurück. 89 Prozent sprachen sich dabei für eine Nahversorgung im Ort aus.

- Der Stand der Dinge: Mittlerweile wurde mit der Scheune in der Ortsmitte, gegenüber dem Rathaus gelegen, auch eine Lokalität gefunden. „Das bietet sich geradezu an“, sagt Heinz Messmer. Das Gebäude befindet sich im Eigentum der Stadt. Im Mai sicherte Noch-Bürgermeister Walter Klumpp dem Initiativkreis die Örtlichkeit zu, sofern die Finanzierung für den Dorfladen gesichert ist. Da sich aufgrund der Bürgermeisterwahl die Gespräche verzögert hatten, können Fördermittel erst in 2020 beantragt werden. Jetzt muss der neue Gemeinderat den Beschluss fassen, die Scheuer für den Dorfladen zur Verfügung zu stellen. „Das wird hoffentlich im August sein“, so Messmer.
- So geht es weiter: Aktuell wird von einem Gesamtvolumen von 250 000 Euro zur Finanzierung des Ladens ausgegangen. 75 000 Euro sind als Eigenkapital aufzubringen, um eine Finanzierung über eine Bank realisieren zu können. Dieser Betrag könne sich aus Spenden und Beteiligungen zusammensetzen, meint Messmer. Er habe keine Bedenken, die Mittel zusammenzubekommen. Der Stand an Beteiligungen durch verkaufte Anteilsscheine liegt aktuell bei 8100 Euro. Ein Anteilsschein kostet 300 Euro. Natürlich können sich auch Leute von außerhalb beteiligen. Jetzt könne auf jeden Fall der nächste Gutschein (4000 Euro) beim Land beantragt werden. Mit diesen werden die Beratungs- und Planungsleistungen bezahlt. „Dieses Jahr muss noch einiges gehen, wir müssen Farbe bekennen und weitermachen“, so Messmer.

- Viele Vorteile: „Es ist für alle eine Win-Win-Situation“, sagt Albert Scherer. Die regionalen Hersteller könnten ihre Produkte in dem Laden verkaufen und Einwohner aus dem Dorf könnten hier einen Arbeitsplatz finden. Nicht zuletzt habe der Dorfladentag auch gezeigt, dass die Bürger ein Café als Treffpunkt, wie es integriert werden soll, und die Möglichkeit für Begegnungen gerne annehmen.

- Stimmen: „Es ist noch ein weiter Weg“, sagt Ideengeber Messmer. Aber er sei wirklich zuversichtlich. „Für Sunthausen und die Infrastruktur hier am Ort wäre dieser Dorfladen richtig gut“, ist die Meinung von Ortsvorsteher Albert Scherer. „Doch letzten Endes steht und fällt die Machbarkeit des Ganzen mit der Bevölkerung. Wenn die nicht dahintersteht und später nicht dauerhaft in dem Laden einkauft, ist alles gleich wieder vorbei.“