Bad Dürrheim – Das große Narrenfest zum 100. Geburtstag der Bad Dürrheimer Zunft ist vorbei. Viele schwelgen aber noch in den Erinnerungen an das Wochenende. Der einheitliche Tenor seitens der Narren und Gäste lautet „Ein super Narrenfest“. Sogar die Sonne schien den Salzhanseln zum Jubiläum an beiden Tagen. Der Bürgermeister zog bei seiner Rede zum Zunftmeisterempfang vor der Narrenzunft den Hut.
Brennpunkt waren 48 Stunden lang die vielen Stüble. Zum Auftakt am Samstag tummelten sich die Fastnachter bereits gut gelaunt in den Besenwirtschaften, im Haus des Bürgers und im großen Partyzelt auf dem Cityparkplatz. Akustisch wurde hier schon anhand der Bass-Einstellung klar: Im Partyzelt, dem Kuhstall und dem Maschinenraum der Urviecher wummerten die Bässe. Das war eher etwas für die jüngere Generation. Das Narrentreiben dauerte bis in die tiefe Nacht,
Die älteren Narren zogen die Besenwirtschaften vor, wo in regelmäßigen Abständen verschiedene Musikkapellen aufspielten. Fasnetmusik zum Schunkeln und Mitsingen ließ die Stimmung weiter hochkochen. Dabei bestach der Hit „Wär ich ein Möbelstück, dann wär ich eine Lampe aus den 70ern“. Eine lose Narrengruppe aus Tuningen hatte sich sogar dem Motto angenommen und sich alte Lampenschirme über den Kopf gestülpt. Zwar war es überall gemütlich eng, aber Warteschlangen zum Einlass gab es keine.
Die Foodtrucks hatten am Samstag früh geschlossen, da sich die Narren eher in den Innenräumen aufhielten. Am Sonntag trieb es angesichts des angenehmen Wetters alle auf die Straße. Viele Betreiber der Besenadressen stellten spontan Sitzgarnituren in die Sonne. An allen Ständen gab es genug zu tun, um Tausende von Gästen mit Speisen und Getränken zu versorgen. Aber auch hier gab es kaum Wartezeiten.
Warteschlangen gab es höchstens beim Musikerheim. Üblich ist, dass alle Kapellen dem Blasorchester mit einem Narrenkonzert ihre Aufwartung machen. So konnten sich die wartenden Musiker in der Sonne aalen und den Kollegen ein prüfendes Ohr schenken. Selbst nach dem Umzug am Sonntag hielten sich die Gastzünfte bis zur Abfahrt am liebsten im Freien auf. Der riesige Besucherandrang machte sich schon gegen die Mittagszeit auch bei der Bundesstraße bemerkbar. Jedes kleinste Plätzchen war zugeparkt.
Die Zunft ist insgesamt hochzufrieden mit den Abläufen. Dem schließt sich auch die Polizei an, wie Nicole Minge für das Präsidium auf Nachfrage sagt. „Es war insgesamt ein ruhiges Narrentreffen.“ Ein Vorfall am Samstagabend erforderte jedoch einen Einsatz. Ein 43-Jähriger habe in einem Festzelt Frauen belästigt. Die Polizei sei von dem offenbar betrunkenen Mann beleidigt worden. Die Beamten nahmen den Mann schließlich in Gewahrsam.