Nicht beunruhigen sollten sich Spaziergänger, wenn sie demnächst in der Nähe der Loipe in Hochemmingen nahe des Waldcafés unterwegs sind und leise Schüsse gefolgt von einem „Klack“ hören. Dann sind keine Jäger im nahe gelegenen Kapfwald unterwegs, sondern Wintersportler zugange.
Bislang gab es keine Trainingsmöglichkeit
Es sind Wintersportler der besonderen Art, die sich dem anspruchsvollen Biathlon-Sport verschrieben haben, die aber im nahen Umkreis bisher keine Möglichkeit hatten, dafür auch richtig zu trainieren.

Um diesem Defizit zu begegnen hat jetzt Sigrun Hannes, selbst gerne mit den Langlaufskiern unterwegs, die Initiative ergriffen und in eine moderne Schießanlage investiert, die zumindest ein Stück weit sportlichem Anspruch gerecht wird. Bei guter Schneelage präpariert Hubert Fischer vom Hochemminger Waldcafé die nahe gelegene Loipe, von der dann etwa 300 Meter für die Biathlon-Sportler zur Verfügung stehen.
Ins Schwarze treffen
Die Kunst, nach der extremen körperlichen Anstrengung, die der Skilanglauf mit sich bringt, trotzdem noch mit einem Kleinkalibergewehr ins Schwarze zu treffen, sei eine ganz besondere, erklärt die Sportwissenschaftlerin.

Dazu gehöre nicht nur das Handling mit der Waffe – hier gibt es zu Beginn eines Events immer eine Einweisung – sondern insbesondere auch der Umgang mit Stresssituationen. Der dann erhöhte Puls will beherrscht sein und alle Arten von Störfaktoren müssen ausgeblendet werden. Das alles kann man lernen, verspricht Sigrun Hannes, die man in Bad Dürrheim als Fachfrau für Gesundheitssport und Prävention kennt.
Nicht nur bei guter Schneelage
Stattfinden kann ein solches Biathlon-Event nicht nur bei guter Schneelage, sondern Sigrun Hannes hält angesichts der zunehmend unsicheren Winterwetterlagen auch eine Variante ohne Schnee bereit. Dann wird nämlich ein Bewegungsparcours eingerichtet, der verschiedene Hindernisse bereithält. Strafrunden werden sowohl für Skilangläufer als auch für die Trockensportler fällig.
Im Jedermann-Biathlon sieht Sigrun Hannes eine gute Gelegenheit für Firmenevents. Aber auch für kleine Gruppen oder Familien biete sich die Möglichkeit zu spannenden Wettbewerben mit sicherlich viel Spaß.
Professionelle Ausrüstung
Einen hohen vierstelligen Betrag hat die Sportwissenschaftlerin investiert. Die Waffen wie auch die weitere technische Ausrüstung stammen von einer bayrischen Firma, die als Partner der Olympischen Spiele bekannte Biathlonstadien ausrüstet. Geschossen wird per Laserstrahl auf eine Distanz von 20 Metern (im internationalen Wettbewerb 50 Meter).

Diese Waffen sind völlig ungefährlich
Da es sich um einen Klasse 1 Laser handelt, ist die Waffe mit einem Laserpointer vergleichbar und völlig ungefährlich. Sie entspricht allerdings den realistischen Schießbedingungen: Es erfolgt ebenfalls ein Repetiervorgang und man kann einzelne Schüsse nachladen.
Unterstützt wird der Schießvorgang durch eine Lautsprecheranlage, die echtes Biathlon-Feeling aufkommen lässt. Die Treffer werden natürlich auch stilecht mit weißer Klappe an der Zielscheibe angezeigt.