Das Vergnügen der Fasnet – eigentlich war es für die Narren ja nie richtig weg – ist zurück! Ein Zeichen bester Unterhaltung setzten die Urviecher am Samstagabend beim Urviecherball. Das Haus des Bürgers – sprich die Siedepfanne – war ausverkauft. Die Stimmung? Vom Feinsten.

Wer bei Butinette ein Häs bestellt, der schwitzt später auch darin. Das besingen die Schorle-Girls der Urviecher und sie wissen das aus ...
Wer bei Butinette ein Häs bestellt, der schwitzt später auch darin. Das besingen die Schorle-Girls der Urviecher und sie wissen das aus Erfahrung. | Bild: Naiemi, Sabine

Die zweieinhalb Stunden Programm waren im Nu vorbei. Kein Moment der Langeweile, alle haben sich vom Anfang bis zum Ende köstlichst amüsiert.

Nichtsdestotrotz richtete Zunftmeisterin Daniela Schwarz bei der Begrüßung närrisch-mahnende Worte an die Allgemeinheit, die mit riesigem Applaus belohnt wurden: „Doch wem, wenn nit is Narre isch doch scho immer klar, unter de Schemme sin mir glich, egal wo ma kehrt na. Do spielt‘s koa Roll woher du kummsch. Jedem zur Freud und keinem zur Leid. Dät des der Rescht der Welt verstau, wär Friede garantiert.“

Die Zunftmeisterin offenbart, dass der Bürgermeister einer der Muselmannä ist.
Die Zunftmeisterin offenbart, dass der Bürgermeister einer der Muselmannä ist. | Bild: Naiemi, Sabine

Geradezu donnernden Applaus heimsten auch alle Programmpunkte ein. Beim Urviechertanz geht einem doch glatt das Herz auf, die Backstreet Boys kamen mit den Dance Kids zurück auf die Bühne und die Schorle Girls waren „Scheiße verkleidet“.

Umgetextet auf den Song „I‘m so excited“ von den Pointer Sisters konnte man erfahren wie es ist, sich in einem flauschig-warmen Häs so quasi um Leib und Leben zu schwitzen. Auch das Männerballett war eine riesige Nummer. Männer im Tütü, blonder Perücke auf dem Kopf und mit Bart – ja das hat schon was.

Beim inzwischen erwachsen gewordenen Kindergeschwätz der Familie des Ehrenzunftmeisters Matthias „Bottel“ Nann wurde die doch recht traurige gastronomische Situation der Kurstadt diskutiert. Das Café Röder ist in ausländischer Hand und schließt um 18 Uhr, das legendäre Bugatti ist abgerissen, kaum eine Kneipe hat noch um 22 Uhr offen. Wo kann man da noch hingehen? Ins Salzstüble.

Da geht nämlich und tatsächlich spätnachts die Post ab, nachdem die Narren einlaufen. Auch ein närrischer Seitenhieb auf die Narrenzunft fehlte nicht. Da hat doch wohl tatsächlich Säckelmeister Benedikt Martin anstatt die Kosten für die Busfahrt zum Narrentreffen einzuziehen an die Zahlungspflichtigen erstattet.

Und Bad Dürrheim sucht den Superstar, oder besser gesagt die Sommersinnfonie: Beim Gesangswettkampf zwischen Kurgeschäftsführer Spettel, dem Bürgermeister und anderen wurden die Muselmannä Sieger des Herzens.

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Dem absolut gelungenen Programm setzte wie immer die Guggenmusik ein fulminantes Ende und alle tanzten wieder auf den Bänken.

Wenn die Guggenmusik der Urviecherzunft ihren Auftritt hat – sie ist immer der Höhepunkt, der das Programm schließt – hält ...
Wenn die Guggenmusik der Urviecherzunft ihren Auftritt hat – sie ist immer der Höhepunkt, der das Programm schließt – hält es niemand mehr auf den Sitzen. | Bild: Naiemi, Sabine
Am Ende hielt es keinen mehr auf dem Sitz.
Am Ende hielt es keinen mehr auf dem Sitz. | Bild: Naiemi, Sabine