Bad Dürrheim – Nach einem geradezu fulminanten Start des musikalischen Sommers in Bad Dürrheim mit Papis Pumpels am Donnerstag, bot sich am Freitag um 20 Uhr ein erschreckendes Bild – das Festgelände am Salinensee war leer. Und zwar so leer, dass man sich unwillkürlich fragte, ob da überhaupt irgendetwas stattfindet. Der Grund? Das Wetter. Wie es der Sänger Papi von Papis Pumpels am Donnerstag so launisch bemerkte, hatte Petrus wohl mal wieder das Wetter ausgewürfelt. Es regnete, mehr oder weniger – nein eher mehr.
Nichtsdestotrotz: Die Bang Bags münzten das miese Wetter einfach in einen Erfolg um, einen durchschlagenden Erfolg wohlgemerkt. Die Männer kamen auf die Bühne und verkündeten den wenigen – so ungefähr 60 oder 70 Konzertbesuchern – eine Botschaft, die da lautete: „Bei schönem Wetter kann jeder Party machen, wir machen auch bei Regen Party!“
Und dann ging‘s los: Die Band hat Stimmung gemacht – heiliger Bimbam, aber vom Allerfeinsten. Als erstes mussten alle mit ihren Stehtischen bis nahe an die Bühne heranrücken. Verortet ist die Band laut ihrem Impressum in Heiningen im Landkreis Göppingen – also schwäbisch. Demzufolge fiel dann auch die Interaktion mit dem Publikum schwäbisch aus, inklusive von diversen Ratschlägen für Männer. Etwa so: Wenn der Mann im Haushalt beim Putzen hilft, wird er hinterher mit Sicherheit mit Rock n‘ Roll belohnt.
Putzen mussten die anwesenden Männer natürlich nicht. Man ging allseits direkt zum Rock n‘ Roll über, aber auch zum Twisten. Die sechs Musiker zeigten sich als absolute Profis. Sie haben sehr zur Freude der wenigen Besucher Bühne und Festgelände gerockt, als wären zweitausend Leute da gewesen. Die Stimmung war trotz Regens hervorragend. Das Fazit? Die dürfen – sollten – wiederkommen.
Während sonst das Blasorchester bei der Sommersinnfonie den Auftakt gestaltete, setzten die Musiker dieses Jahr den musikalischen Schlusspunkt am Samstag. Petrus hatte wohl nicht gewürfelt, jedenfalls war das Wetter schön. Für das Konzert wurden Biertischgarnituren aufgestellt, wo das Publikum sich gemütlich niederlassen konnte. Dirigent Julian König, seit einiger Zeit aus seiner Elternzeit zurück, schwang den Taktstock. Frisch und locker zeigte sich das Blasorchester in bester Form und bot beste Unterhaltung.
Als wirklich rundum positiv kann der Wechsel des Veranstaltungsortes vom Rathausplatz an den Salinensee bewertet werden. Insgesamt betrachtet haben die Organisatoren der Kur- und Bäder GmbH ein riesiges Veranstaltungswochenende auf die Beine gestellt. Da gab es vom Anfang bis zum Ende gar nichts zu bemängeln. Das Wetter hat natürlich keiner im Griff, zumindest nicht hier unten auf der Erde. Wunderbar funktioniert hat auch die Zusammenarbeit mit den Vereinen. Hier möchten City-Manager Daniel Limberger und die Kur- und Bäder GmbH auch noch mal speziell ihren Dank ausdrücken.
Geholfen und bewirtet haben der Turnerbund, die Narrenzunft, der Tennisclub Bad Dürrheim, das Blasorchester und die Stierberg-Hexen, aufgeteilt auf Aufbau und Bewirtung der Getränkestände. Das sei eine riesige Unterstützung, welche die Kur- und Bäder GmbH nicht missen wolle oder könne, lobte Daniel Limberger.
Auch das Konzept der Raumaufteilung zwischen Bewirtungsbereich und Konzertbereich hat überzeugt. Gerne nahmen die Gäste die Gelegenheit wahr, während des Essens an den Tischen sitzen zu können, während sie die Konzerte verfolgen konnten. Das Wochenende war ein gelungener Auftakt als Ersatz der Sommersinnfonie.