Beim unsachgemäßen Hantieren mit einer explosiven Substanz in einer Blumberger Kellerwohnung kam es zu einer Explosion, durch die ein 30-jähriger Mann an der Hand schwer verletzt wurde. Nach der Verständigung des Notrufes wurde der Mann sofort von den mit einem Notarzt eintreffenden Rettungskräften behandelt und später mit einem Rettungshubschrauber in eine Spezialklinik für Handchirurgie gebracht, teilte die Polizei gestern mit.
Das Unglück geschah um 13 Uhr
Der Vorfall, der im Burbacher Weg stattfand, hat sich schon am Sonntag um 13 Uhr ereignet. Im Zuge dessen kam es zu einem größeren Einsatz von Polizei und Feuerwehr. „Vorsorglich wurde das Haus evakuiert und nach der möglichen Ursache der Explosion gesucht“, heißt es im Polizeibericht. Der Einsatz war heikel, und er hatte eine Dimension, die weit über die Kellerwohnung, wo sich das Unglück ereignete hatte, hinaus ging. Nach Informationen des SÜDKURIER war der vom Burbacher Weg abzweigende Rempenweg am Sonntag stundenlang gesperrt.
Gasgeruch
Um 14.15 Uhr wurde die Blumberger Feuerwehr wegen Gasgeruchs alarmiert, es habe nach Aceton gerochen. Aceton sei eine leicht entzündbare Substanz, die unter anderem auch in Pflegemitteln wie Nagellack oder Nagellackentferner vorhanden sei, erklärte Polizeipressesprecher Dieter Popp. Wenn man Aceton in einem geschlossenen Gefäß erwärme und die Temperatur erreiche den Entzündungspunkt, explodiere die Substanz.
Ernster Vorfall
Seitens der Polizei wurde der Vorfall als sehr ernst eingeschätzt. Die Blumberger Feuerwehr war mit drei Fahrzeugen und zwölf Mann vor Ort, den Einsatz leitete der stellvertretende Kommandant Peter Frey. Auch der stellvertretende Kreisbrandmeister sowie Spezialkräfte der Villinger Feuerwehr und Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes in Stuttgart waren vor Ort, um nach dem explosiven Stoff zu suchen und eine mögliche weitere Explosionsgefahr durch den zu diesem Zeitpunkt noch nicht näher bekannten Explosivstoff auszuschließen, heißt es. Nachdem bei der Suche keine weiteren explosiven Stoffe gefunden wurden, „konnte das Gebäude für die Bewohner wieder freigegeben werden.“
Um was für ein explosives Material es sich gehandelt habe, könne er bisher noch nicht sagen, erklärte Polizeipressesprecher Dieter Popp vom Präsidium Konstanz. Vermutlich habe es sich um eine acetonhaltige Substanz gehandelt, möglicherweise um einen Nagellack beziehungsweise Nagellackentferner, denn es habe nach Aceton gerochen. Auch der gesamte Ablauf des Unglücks ist offensichtlich noch nicht geklärt. Die Ermittlungen der Polizei dauern laut Popp noch an.
Seitens der Polizei wurde der Vorfall offensichtlich als sehr ernst eingeschätzt. Vor Ort waren unter anderem der Kriminaldauerdienst sowie Sprengstoffexperten des Landeskriminalamtes (LKA) in Stuttgart. Die LKA-Experten mussten unter anderem abklären, ob gefährliches Material für die eingesetzten Kräfte von Polizei und Feuerwehr vorhanden war, so Pressesprecher Dieter Popp.
Der verunglückte 30-jährige Mann ist polizeibekannt, wegen anderer Delikte, sagte Dieter Popp auf Nachfrage des SÜDKURIER. Nach bisherigem Ermittlungsstand sei davon auszugehen, dass der Verursacher nur eine kleine Menge dieser hochentzündlichen Substanz gehabt habe. Sonst hätte es eine noch stärkere Verpuffung geben können.
Die Blumberger Feuerwehr wurde um 14.15 Uhr wegen Gasgeruchs alarmiert. Der Einsatz dauerte nach Aussage von Kommandant Stefan Band bis 18.15 Uhr.