Die Diskussion über den Notarzt-Standort Blumberg nimmt immer heftigere Züge an. Im Blickpunkt steht dabei der Bereichsausschuss mit seiner Kommunikationspolitik. Wenn es um die notärztliche Versorgung geht, hat die Bevölkerung ein Recht auf Information, dann haben auch die betroffenen Gemeinden und die DRK-Ortsvereine ein Recht auf Information.
Kritik berechtigt
Und ganz zuvorderst haben auch die betroffenen Notärzte ein Recht auf Information. Wer nicht weiß, welche Überlegungen hinter der Entscheidung des Bereichsausschusses stehen, kann sie auch nicht nachvollziehen und fühlt sich übergangen. Völlig zurecht pochen die Malteser auf Transparenz durch den Ausschuss.
Zumindest in der Blumberger Öffentlichkeit war bisher nie der Eindruck entstanden, dass der Raum Geisingen notärztlich unterversorgt sei. Fahren doch die Blumberger Notärzte auch regelmäßig Einsätze im Kirchtal mit den Geisinger Teilorten Leipferdingen, Aulfingen und Kirchen-Hausen.
Von Blumberg 450 Einsätze im Jahr
Möglicherweise war Grundlage für die Überlegungen, Blumberg zu einem offiziellen Notarzt-Standort zu machen, auch, dass mit der geographischen Neuausrichtung dann die Zahl von 500 Einsätzen im Jahr erreicht würde, bisher fahren die Blumberger Notärzte jährlich rund 450 Einsätze. Doch das sollten die Verantwortlichen dann auch so kommunizieren.
Hilfsfristen wichtig
Tatsache ist, dass die Einsatzzeiten von Blumberg aus Richtung Geisingen nur unwesentlich länger sind als vom Längehaus aus. Tatsache ist auch, dass sich die Einsatzzeiten vom Längehaus für einen namhaften Bereich der Blumberger Gemarkung spürbar verlängern würden, zum Beispiel für Randen, Neuhaus, Fützen, Achdorf und seine Teilorte Aselfingen, Überachen und Eschach.
Finanzierung im Blick
Bei all dem gilt es zu bedenken: Die Hilfsfristen sind ein Gesichtspunkt, doch letztlich muss das Ganze auch finanziert werden. Und wenn sich da deutlich günstigere Möglichkeiten ergeben sollten, etwa durch ein bestehendes Gebäude statt durch einen Neubau, sollten die Entscheidungsträger auch dies prüfen. Denn die Finanzierung stemmen die Kassen und damit letztlich die Bürger.