Mit großer Mehrheit hat der Gemeinderat am Dienstagabend in der Stadthalle für die Öffnung des Panoramabads gestimmt. Dagegen stimmten die fünf CDU-Stadträte Dieter Selig, Klaus Hettich, Matthias Fischer, Horst Fürderer und Christian Schautzgy. Freie Liste, SPD und FDP stimmten geschlossen für die Öffnung, ebenso Stadtrat Hermann Zorbach.
Das Bad soll am 2. Juli öffnen, die Badezeiten sind täglich von 12 bis 19 Uhr, es gibt keinen Schichtbetrieb, sprich, die Besucher müssen nicht nach einer bestimmten Zeit das Bad verlassen. Starten will die Stadt mit maximal 500 Besuchern im Bad und maximal 170 Badegästen in den Becken, sagte Bürgermeister Markus Keller. Bei Schlechtwetter soll das Bad geschlossen werden.

Für den Eintritt gibt es nur Einzeltickets. Kinder von drei bis sechs Jahren zahlen einen Euro, Kinder von sechs bis unter 18 Jahren drei Euro und Erwachsene 4,50 Euro. Auf Antrag der CDU wird geprüft, ob für Alleinstehende auch eine Elternteilkarte für sechs Euro möglich ist. Das hängt davon ab, ob dies mit der App, die für den Ticketverkauf angeschafft wird, möglich ist.
Die Tickets gibt es nur online, da vor dem Eingangsbereich coronabedingt keine Schlagen entstehen sollen. Wer kein Internet hat oder sich mit einer Onlinebuchung schwer tut, kann sich von den Mitarbeiterinnen der Touristinfo in ihren Räumen beim Buchen der Eintrittskarten helfen lassen. Das dafür notwendige Ticketsystem macht eine rund 6000-Euro-Investition nötig. Die Duschen dürften nur einzeln betreten werden, die Toiletten ebenfalls.
Zu Beginn der Gemeinderatssitzung schilderte Bürgermeister Markus Keller die Entwicklung und die Herausforderung für die Verwaltung. Eineinhalb Wochen vor dem 6. Juni habe die Landesregierung Baden-Württemberg verkündet, dass die Sportstätten, wozu Freibäder zählen, am 6. Juni wieder öffnen dürften. Doch die nötige Hygiene-Verordnung, wie das alles zu handhaben sei, habe das Land erst am 4. Juni erlassen, also erst zwei Tage vor dem möglichen Öffnungstermin. In der Zwischenzeit hätten sie im Rathaus Anfragen zahlreicher Bürger erhalten, wann denn endlich das Freibad geöffnet werde. Das sei kein „Fair play“ der Landesregierung, betonte Keller.
Sie hätten sich Gedanken über ein Betriebskonzept gemacht und darüber, „ob wir öffnen und zu welchen Tarifen“. Keller wies darauf hin, dass die Familien die letzten Monate spürbare Einschnitte verkraften mussten wie Homeschooling, Betreuungseinrichtungen, die geschlossen wurden, oder Kurzarbeit. Wenn das Bad öffne, solle damit das Feriengefühl für die Daheimgebliebenen gestärkt werden.
Das Bad sei die größte Freizeiteinrichtung der Stadt für Kinder und Familien. Keller betonte: „Wir werden nicht mit verschiedenen Zeitkorridoren arbeiten, da käme bei den Familien kein Urlaubsgefühl auf.“ Ein großes Thema sei die Personalgewinnung, sie bräuchten zusätzliches Personal, um zu überwachen, dass die Verordnung eingehalten würde, sie stünden auch in engem Kontakt mit dem DLRG. Mit diesen Rahmenbedingungen, so erklärte der Bürgermeister abschließend, „wären wir gut beraten, das Bad zu öffnen.“