In Blumberg gab es die letzten Tage in den sozialen Medien Diskussion über eine für Sonntag, 28. März, geplante Demonstration. Demonstriert werde gegen die Maskenpflicht für Grundschüler, sagt Patrick Reble, der die Demo nach eigenen Angaben angemeldet hat und dafür auch auf der Plattform Facebook wirbt.
Angebliche Strafarbeit entpuppt sich als Missverständnis
Eltern hätten sich bei ihm gemeldet und mitgeteilt, dass ihre Kinder in der Grundschule in Blumberg Probleme wegen der Masken hätten. In einem Fall habe ein Kind der ersten Klasse eine Strafarbeit erhalten, weil es seine Maske abgenommen habe um atmen zu können.
Eine Nachfrage bei der Schulleitung ergab, dass es sich dabei um ein Missverständnis handelt müsse. Die Lehrerin habe dem Kind wegen der maskenbedingten Probleme einen Platz in einen Nebenraum angeboten, wo es ohne Maske habe weiterarbeiten und lernen können. Das hätten sie der Mutter auch so mitgeteilt.
Anonymer Post auf Facebook
Die Mutter hatte die angebliche Strafarbeit dagegen anonym auf Facebook gepostet und behauptet, ihr Kind habe eine Strafarbeit erhalten, weil es seine Maske abgenommen habe, um, so wörtlich, „etwas atmen zu können“. Sie sei sprachlos und schockiert, das gehe zu weit schrieb die Mutter und forderte andere Eltern auf, für ihre Kinder zu kämpfen. Inzwischen wurde dieser Post wieder gelöscht.
Organisator Patrick Reble hat derzeit kein Kind an der Grundschule, sein Sohn werde im September eingeschult. Weshalb haben die Eltern sich dann an ihn gewandt? Der normale Weg wäre gewesen, dass die Eltern sich an die Klassenlehrerin gewandt hätten, dann an die Schulleitung und danach an den Elternbeirat der Klasse, den Elternbeiratsvorsitzenden der Schule und – falls immer noch Gesprächs- und Regelungsbedarf bestanden habe – an die Gesamtelternbeiratsvorsitzende.
Elternbeiratsvorsitzende kritisieren Post
Auf den Elternbeiratsvorsitzenden Philippe Huck und die Gesamtelternbeiratsvorsitzende Petra Wölfle sind keine Eltern zugekommen, wie beide auf Nachfrage erklärten. Beide kritisierten auch, dass die Mutter die Anschuldigung gegen die Schule anonym gepostet habe und nicht auf den Elternbeiratsvorsitzenden zugekommen sei.
Die Demonstration hat Patrick Reble schon einige Tage vor dem angeblichen Vorfall mit der Strafarbeit angemeldet. Für Sonntag erwartet er 50 bis 100 Leute, er denke, es könnten möglicherweise auch viele Leute von auswärts kommen. Beginn ist 13 Uhr an der Blumberger Stadthalle, von dort geht es, begleitet von zwei Polizeiautos, über die Achdorfer Straße zur Grundschule. Patrick Reble will er etwas über ein Mikrofon sagen und hofft, dass auch die besagten Mütter sich zur Maskenpflicht äußern werden.
Präsenzpflicht abgeschafft
Doch seit Sommer besteht für Schüler keine Präsenzpflicht in der Schule mehr. Eltern können ihre Kinder wegen Corona davon befreien, dann lernen die Schüler zuhause und das Problem würde nicht auftreten. Patrick Reble sagt dazu, diese Option könnten schätzungsweise nur 20 Prozent der Eltern nutzen, da oft beide Elternteile berufstätig seien.
„Wir sind keine Querdenker“
Eines betont Reble: „Querdenker sind wir keine.“ Sie seien gegen Masken für Grundschüler. Wie steht er zum Impfen? Er würde sich derzeit nicht impfen lassen. „Keiner weiß genau, hilft die Impfung. Wir haben noch nicht einmal eine Langzeitstudie.“
In dem Aufruf auf Facebook bittet Reble die Teilnehmer, Flugblätter, Plakate und Kinderschuhe mitzubringen, und „alles was Lärm macht.“ Und vor allem die Kinder.