Fast drei Stunden lang hatte der Gemeinderat bei der Haushaltsberatung schon getagt, als Stadtkämmerer Jürgen Fischer ein Thema ansprach, das ihn auch noch beschäftigte. Worüber sie noch gar nicht beraten hätten, sei das Thema Kirchen, sagte Fischer. Für die Turmsanierung der Pfarrkirche St. Cyriak in Kommingen hätten sie im Haushaltsentwurf 58.500 Euro eingestellt, das seien nach derzeitigem Stand 75 Prozent der Investition, wozu die Stadt vertraglich verpflichtet sei. Wobei sie davon ausgingen, dass die Summer möglicherweise noch niedriger ausfalle.
Ein weiterer Wunsch der Pfarrei Achdorf besage, die Kirchenuhr in Opferdingen zu reparieren, ob die Stadt die Kosten von 800 Euro übernehmen könne. Und die Pfarrei Epfenhofen, so der Kämmerer, hätte gerne eine Funkuhr. Der Kämmerer möchte das Thema Kirchen und die bestehenden Verpflichtungen der Stadt mit dem Gemeinderat gerne grundsätzlich erörtern. Deshalb habe er auch den ursprünglichen Ansatz von 40.000 Euro als Zuschuss für die Sanierung des Kirchturms von St. Andreas in Blumberg aus dem Entwurf genommen, da die Stadt dafür nicht vertraglich verpflichtet sei.
10.000 Euro Zuschuss für evangelischen Kirchturm
Bürgermeister Markus Keller sagte in diesem Zusammenhang, im Jahr 2014 hätten sie die Kirchturmsanierung der evangelischen Kirche in Blumberg mit 10.000 Euro unterstützt. Einen entsprechenden Antrag der katholischen Pfarrgemeinde für ihre Kirchensanierung hätten sie am 19. November, erhalten, fünf Tage vor Beginn der Haushaltsberatungen. Insgesamt koste die Sanierung der Pfarrkirche St. Andreas und ihrem Turm 700.000 Euro. Keller erklärte, man müsse die Verträge alle einmal durchsichten und eine Lösung anstreben. Er, so Keller, würde bei diesem Themenfeld gerne einmal „einen Schlusspunkt setzen“.
Stadtrat Hermann Zorbach pflichtete dem Bürgermeister bei. In den 1980er Jahren habe der Blumberger Gemeinderat unter dem damaligen Bürgermeister Werner Geber schon die gleiche Diskussion geführt. Einige der Verträge hätten sogar die beiden Weltkriege überstanden, sie seien nicht mehr zeitgemäß.
Mechanik der Kirchenuhr zu erneuern
Zu den aktuellen Anfragen der katholischen Kirchengemeinde sagte Pfarrer Karlheinz Brandl auf Anfrage: In Opferdingen müsste die Mechanik der Kirchenuhr überholt werden. Und bei der Turmuhr in Epfenhofen gehe es vor allem darum, die Steuerung der Uhr auf elektrisch zu erneuern, da die mechanische Steuerung nicht mehr möglich sei, da es dafür keine Ersatzteile mehr gebe.
Vertrag mit der Pfarrei Kommingen aus dem Jahr 1957
Ein Beispiel für so einen Vertrag ist Kommingen. Der Vertrag sei vom Jahr 1957, sagte Pfarrer Brandl. Es ist spannend, gehörte damals doch der Nachbarort Uttenhofen zur Pfarrei Kommingen. Die Investitionen seien so aufgeteilt gewesen, dass bei den Investitionen die Stadt Tengen 25 Prozent übernommen habe und die Stadt Blumberg 75 Prozent. Als Uttenhofen zu Tengen kam, musste die Blumberger Pfarrei die 25 Prozent der Stadt Tengen übernehmen.