Blumberg Die Gemarkung Blumberg gehört zu den waldreichsten Gegenden im gesamten Baden-Württemberg. Dementsprechend vielfältig sind Rückschau und Ausblick des zuständigen Forstamts Donaueschingen. Im Dialog klärten die beiden Experten, der Leiter des Forstamt Donaueschingen, Frieder Dinkelaker, und Sachgebietsleiter Kommunaler Wald, Dominik Bader, den Blumberger Gemeinderat am Donnerstag darüber auf, wie sich der Wald seit 2022 entwickelt hat und wie es im kommenden Jahr weitergeht.

Die Gemeinderäte erhielten Statistiken vorgelegt und Informationen zur nachhaltigen Holzverwendung wie auch viel weiteres Wissenswertes. Besonders die Jahre 2022 und 2023 waren von umfangreichem Einschlag auf Grund des Borkenkäfers geprägt. „Hier hat sich die Lage etwas entschärft, aber wir können noch keine Entwarnung geben“, lautete eine der Aussagen der zwei Forstexperten. Die Jahre der ganz großen Gewinne sei angesichts der Priorität, den Wald zu erhalten, vorbei. Doch würden im Blumberger Wald nach wie vor noch ordentliche Erträge erwirtschaftet, verdeutlichte eine Statistik der Referenten. So blieb 2022 bei einer Holzerntebilanz von fast 1,64 Millionen Euro unter dem Strich noch ein Plus von knapp 294.000 Euro übrig. Für Bereiche wie dem Waldschutz, der Bestandspflege oder Kulturen wurden hohen Ausgaben verbucht. Aber allein der Holzverkauf brachte rund 1,45 Millionen Euro ein. Dem Holzeinschlag von 23.300 Festmetern standen 20.900 Pflanzungen über 8,5 Hektar gegenüber.

2023 musste der Holzeinschlag auf Grund der Käferplage auf 29.800 Festmeter erhöht werden. Auf der anderen Seite war es allerdings nur 11.000 Pflanzungen auf 4,6 Hektar. Mit einem außerordentlichen Gewinn von fast 923.000 Euro konnten die Forstleute auf eine beachtliche Rendite bauen. Allerdings musste auch ein hoher Bestand von Schadholz verkraftet werden.

Für das Jahr 2024 konnten Dinkelaker und Bader noch keine konkreten Zahlen veröffentlichen. Für das laufende Waldjahr 2025 stehe mit Tendenz zu einer nachhaltigen Population eine Herausforderung an, war vom Leiter des Forstamtes zu hören. Dass das Forstamt auch für sichere Wege und Wanderpfade verantwortlich ist, verlangt eine funktionierende Verkehrssicherung, wurde in dem Referat deutlich gemacht. Eine akute Holzknappheit wirkt sich derzeit auf steigende Preis aus, war eine weitere Nachricht. Das Forstamt sieht sich, so Leiter Frieder Dinkelaker, mit einem guten Personalstand konfrontiert und sei für die Zukunft gerüstet. Der Frauenanteil im Team wachse. Derzeit ist davon auszugehen, dass für 2025 das geplante Betriebsergebnis erreicht wird.

Spannend könnte das Jahr 2026 werden, in dem mit Personalwechsel oder Interkommunaler Ausbildung in der Forstwirtschaft Veränderungen anstehen. Geplanten 1,77 Millionen Euro an Einnahmen stehen etwa 1,64 Millionen Euro an Ausgaben inklusive aufwendiger Bestandspflege gegenüber.

Des Weiteren lautete an dem Sitzungsabend eine weitere Frage: „Wohin geht die Reise unseres Holzes“ und wie wird es verwendet? Zahlreiche regionale Holzkunden, also Sägewerke, würden durch überregionale Abnehmer etwa bis nach Vorarlberg ergänzt. Ein Großteil wird mit 17.600 Festmeter (65 Prozent) als Stammholz verwendet. Energieholz nimmt einen Anteil von 2050 Festmeter, damit also lediglich 7,5 Prozent, ein.

Verlässliche Größe

Für Bürgermeister Markus Keller waren es in der Summe durchweg gute Zahlen: „Man sieht hier die Vielseitigkeit des Waldes, und mit unserem Rang elf im städtischen Ranking von gesamt Baden-Württemberg können wir uns sehen lassen.“ Der Blumberger Forst sei für ihn eine verlässliche Größe. Die im Detail hoch qualifizierten Ausführungen der beiden Vertreter des Forstamtes wurden vom gesamten Gemeinderat mit großem Beifall belohnt.