Blumberg Ein Tag im Zeichen des Handels: Der Krämermarkt in Blumberg bot am Mittwoch, 14. Mai, eine Mischung aus regionalem Flair, internationalen Waren und persönlichen Begegnungen. Und das bei frühlingshaften, ja fast sommerlichen Temperaturen sowie blauem Himmel. Die Hauptstraße zwischen Winkler- und Espenstraße verwandelte sich für einen Tag in ein lebendiges Markttreiben: Händler mit Textilien, kulinarischen Spezialitäten, bunten Spielsachen, klassischen Sonnenbrillen und allerlei Nützlichem boten ihre Waren feil. Zwischen Verkaufsständen und neugierigen Blicken sammelten sich Eindrücke. Nicht alle grenzenlos euphorisch, aber durchweg wohlwollend.

„Am Vormittag, bis zwölf war es s okay. Danach war es ruhig geblieben“, erklärt Sajid Qurashi, ein Aussteller mit Sommermode von Bluse bis Feinripp. Er ergänzt: „Manchmal läuft es, manchmal nicht. So unterschiedlich ist das.“ Trotz durchwachsener Frequenz bleibt er gelassen. „Ganz schlecht geht es auch nicht, allerdings war am Vormittag mehr los.“ Auch Bruno Hermann, der gemeinsam mit einem Kollegen an einem Stand für Tiroler Spezialitäten vertreten war, fasst die Lage am Mittag nüchtern zusammen: „Im Moment läuft es schleppend, aber wir hoffen, dass noch was kommt.“ Für ihn zählt aber auch das Dabeisein: „Man kommt raus“, ist seine pragmatische Erkenntnis zwischen Speck und Käse. Ein paar Meter weiter steht Beate Zahn, die mit ihrem Mann und ihrer Enkelin Leonie die Hauptstraße entlang bummelt. „Wir haben Hüte für die Enkel gekauft. Etwas mehr Auswahl wäre schön, aber zum Glück haben wir was Passendes gefunden.“ Ihre Bilanz: übersichtlich und zufriedenstellend. „Und gehandelt haben wir auch noch“, sagt sie und lacht. Der Spaß am Feilschen gehört für sie einfach dazu.

Werner Keller, der zu Besuch bei seiner Familie in Blumberg ist, stöbert ebenfalls durch das Marktangebot. „Ich habe eine Bluse und zwei Leggings gekauft – für mich!“, sagt er schmunzelnd. Seine Tochter und Enkel sind ebenfalls mit dabei. Auf die Frage, ob er Blumberger-Krämermarkt-Wiederholungstäter sei, winkt er ab: „Ich bin nicht von hier. Aber rumbummeln kann man hier gut und wir finden, was wir brauchen.“ Ein Blick hinter die Kulissen zeigt, dass die Organisation des Marktes für die Aussteller ebenfalls ein wichtiges Kriterium ist. Flavia Timoneri, die eine Pause im Auto nutzt, um durchzuatmen, berichtet vom italienischen Feinkoststand: „Heute Morgen war es echt gut. Wir haben so gegen elf angefangen, und für einen eintägigen Markt muss ich sagen ist das hier top organisiert.“ Und ihr Lob hört nicht auf: „Die Stadt hat das super aufgebaut. Klar, wir können die Leute nicht aus den Wohnungen ziehen, aber es war alles gut vorbereitet.“

Diese Mischung aus zufriedenen Kunden, engagierten Händlern und dem Wunsch nach noch ein paar mehr Besuchern spiegelt sich durch den Tag bei den Beteiligten wider. Der Krämermarkt ist kein Spektakel-Markt, sondern ein beschauliches Angebot für Begegnungen, für ein gutes Gespräch, für den einen oder anderen Einkauf mit Charme. Vielleicht ist es gerade diese Mischung, die den Blumberger Krämermarkt ausmacht: kein Trubel, aber Verlässlichkeit. Kein Gedränge, aber Nähe. Und ein bisschen Hoffnung, dass sich bei der nächsten Ausgabe die Marktstände vielleicht sogar bis zur nächsten Querstraße entlang ziehen.